Ist man abends sentimentaler als morgens?

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"Kann es sein, dass die Zeit einen Einfluss auf unsere Gefühle und Gedanken hat?"

Hat sie. Das hängt einfach auch mit hell und dunkel zusammen. Am Tag kann vieles, was uns beschäftigt, eher verdrängt werden, weil die Helligkeit suggeriert, "ist ja nicht SO schlimm, wird sich schon regeln". Außerdem hat man tagsüber oft zu tun, da verschieben sich Probleme in den Hintergrund.

Abends dann, wenn man auch langsam zur Ruhe kommt, hat man wieder mehr Zeit zum nachdenken. Und die Dunkelheit legt sich dann nicht selten wie ein Tuch über unsere Gedanken. Dann hat man oft das Gefühl, ein Problem erdrückt einen, dass viele sogar anfangen zu weinen in solchen Situationen.

Und wer mit Gefühlen zu kämpfen hat, der ist abends natürlich auch anlehnungsbedürftiger als am Tag. Und ist gerade oder überhaupt keiner da, dann wird es abends auch als schlimmer empfunden, als am Tag.

Danke für die sehr hilfreiche Antwort, du hast das ganz toll erklärt und ich bin irgendwie total erleichtert darüber, dass ich wohl nicht die einzige bin, der es so geht! :D

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Mir scheint, dass abends das Denken so ziemlich ausschaltet, und man jetzt die Gefühle besser wahrnimmt. Klar beeinflussen die Gefühle auch unser Denken, umgekehrt beeinflussen unsere Gedanken auch die Gefühle.

Je nach Situation ist es mehr so oder anders rum. Das scheint für viele verwirrend zu sein.

Zusätzlich haben wir noch das Unterbewusstsein, das sich manchmal noch dazwischen schaltet und uns verwirren kann. Wer, oder was hat jetzt recht? Auf welche Stimme soll ich jetzt hören?

Alles hat seine Sinn und Zweck. Es kommt darauf an, diese Informationen richtig zu deuten bezw. zu filtern.

Hallo Ramona,

ich weiß genau was du meinst, ich kenne das auch. Oftmals erscheinen mir Dinge am Abend viel dramatischer und wenn ich am nächsten Tag dann aufwache, spule ich mein Programm runter, und das "Riesenproblem" vom Vorabend löst sich fast in Luft auf. Ich weiß nicht, ob es Studien dazu gibt, aber ich denke, das hängt auch am Biorhythmus und der ist ja bekannter Maßen auch bei verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich. Mir erzählen oft Leute, dass sie Nachts die Besten Ideen haben, ich kenn das von mir selbst gar nicht. Nachts schlafe ich, oder ich bin sehr müde, oder ich hab nur Blödsinn im Kopf. Meine Zeit ist der Morgen.

Vielleicht ist das bei dir auch so. Abends bist du halt schon müde, man kann auch im Geiste müde sein. Dann tritt das Logische, Abgeklärte Denken in den Hintergrund und die Emotionen haben mehr Raum.

Vielen Dank für die tolle Antwort! DH!! :)

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ja so ist es: am Abend kommt der Mensch zur Ruhe und hat sein "Tagwerk" getan und schaut - wenn auch nicht immer mit Zufriedeheit auf den Tag zurück - Entspannung - Gewissenserforschung nannte man das früher . Das geschieht im normalen Leben.Heute hat sich alles verworren und viele Menschen erleben das nicht mehr, weil sie es nicht gelernt haben. Die Werte und der Glaube an den Gott - auch das hat sich leider verschoben. Das müssen wir unseren KIndern beibringen und vorleben.

Das sehr wohl der Fall! Am Abend kommt man zur Ruhe und man denkt anders, als morgens, wenn man sich auf den kommenden Tag vorbereitet...