Mit welchem Programm kann ich ZIP/RAR-Dateien erstellen, sodass diese extrem komprimiert werden (Dateigröße)?
Z. B. habe ich 10 Dateien, die alle zusammen 500MB groß sind.
Ich möchte diese 10 Dateien in eine RAR- oder ZIP-Datei packen. Diese Datei soll dann aber nicht die Größe 500MB haben, sondern komprimiert, z. B. zu 350MB.
Bei WINRAR habe ich leider keine Option gefunden, die es erlaubt, dass beim Packen die endgültige Datei dann komprimiert von der Gesamtgröße ist.
5 Antworten
Schau Dir mal 7z an.
Das kann nicht nur alle gängigen Formate (ZIP, RAR, ...) sondern eben auch das 7z Format. Das ist moderner und kann bestimmte Dateien deutlich stärker komprimieren als RAR oder ZIP das kann.
Man kann bei den meisten Packprogrammen den Kompressionsgrad einstellen, aber die Endgröße kann man nie einstellen.
Das ist wie mit Koffer packen. Du kannst zwar Kleider aus deinem Schrank durch stopfen dazu bringen weniger Platz in Deinem Koffer einzunehmen, Du kannst aber nicht beliebig viele Kleider in den Koffer rein bekommen. Der Kompressionsgrad bei einer gepackten Datei ist sozusagen der Aufwand bzw. die Mühe die Du Dir beim Koffer packen gibst. Aber auch wenn Du Dir unendlich viel Mühe gibst, Du kriegst den Inhalt des gesamten Kleiderschrankes niemals in eine kleine Handtasche.
Der Trick beim Koffer packen ist, dass Du möglichst wenig Luft bzw. Lücken im Koffer rein packst.
Und genau das selbe Prinzip hast Du auch beim Dateien packen.
Die meisten Dateien enthalten "Luft", also Daten die man mit viel weniger Platz darstellen kann.
Das funktioniert genau wie beim Morsealphabet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Morsecode
Um einen Text schneller übertragen zu können werden die Zeichen nach Häufigkeit sortiert und Zeichen die oft gebraucht werden mit möglichst wenig Morsezeichen dargestellt. So besteht das "E" nur aus einem einzigen Punkt, das kürzeste Morsezeichen während das sehr selten gebrauchte "Q" als "- - . - ", also drei langen Strichen und einen Punkt dargestellt wird. So braucht man für das E viel weniger Zeit als für das Q. Damit kann man einen Text also viel schneller übertragen als wenn man für jedes Zeichen gleich lange Codes verwenden würde.
Das selbe passiert bei einer Datei. Hier wird untersucht welche Bytes wie häufig in der Datei vorhanden sind. Normal ist ein Byte mit genau 8 bits dargestellt. Nach dem packen ist das am häufigsten vorkommende Byte nur noch 2 bit groß, das am seltensten vorkommende Byte hat dafür dann aber 18 bits. Im Durchschnitt braucht man dann weniger als 8 Bit pro Byte, die Datei wird kleiner.
Bei Texten wo nur Buchstaben oft gebraucht werden und alles andere fast gar nicht kann man leicht mehr als die Hälfte an Platz sparen.
Der nächste Trick kommt aus der Welt der FAX Dokumente. Hier hat man es mit einer Ansammlung an Punkten zu tun die entweder schwarz oder weiß sind. Würde man jeden Punkt übertragen, würde ein FAX mehrere Stunden brauchen (mit der damaligen Technik). Der Trick hier ist, dass man wiederholungen vereinfacht. Große Teile des FAX sind ja weiß, also zwischen den Zeilen, der Platz zwischen Zeilenende und Seitenrand und leere Abschnitte bzw. das Seitenende. Also anstatt "Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß - Schwarz- Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß -Weiß - Weiß - ..." zu übertragen sagt der FAX Sender einfach "Jetzt 15000 mal Weiß, 20x Schwarz, 3x Weiß, 1x Schwarz, ...".
Und das macht ZIP, RAR & Co auch. Leere oder gleiche Bereiche einer Datei können so leicht mit viel weniger Bytes dargestellt werden.
Das kannst Du leicht sehen, wenn Du in Paint ein Bild öffnest und es ein mal als BMP und ein mal als TIF abspeicherst. im BMP bekommt jeder Pixel des Bildes drei Byte (Rot, Grün, Blau). Man braucht also 3x die Gesamtanzahl der Pixel an Bytes. Das TIF arbeitet wie ein FAX, hier wird wie oben beschrieben komprimiert. Du siehst einen gigantischen Unterschied in der Dateigröße.
Und dann gibt es JPEG, das fasst Teile der Bilder zusammen und versucht diese Teile mit möglichst wenig Bytes fast so gut wie original darzustellen. Hier entstehen Verluste, dafür spart man aber gegenüber TIP noch mal extrem viel an Daten ein und das Bild sieht für den Menschen genau so gut aus.
Und hier kommen wir wieder zurück zu dem Koffer packen. Packst Du ein Kissen in den Koffer, kannst Du duch drücken viel Luft einsparen und das Kissen nimmt auch viel weniger Platz weg. Packst Du aber einen Ziegelstein, dann wird es Dir nicht gelingen den kleiner zu drücken, der nimmt im Koffer genau so viel Platz weg wie außerhalb des Koffers.
Und beim Computer bedeutet das, dass wenn Du Dateien die viel "Luft" enthalten hast, kannst Du die per ZIP/RAR/7z extrem verkleinern, sind die Daten aber bereits komprimiert was bei Musik (mp3), Videos und Bildern (JPEG) der Fall ist, dann kann nicht mehr an Daten eingespart werden. Teilweise werden solche Dateien auch noch größer da die andere Darstellung in der gepackten Datei noch Platz dazu beansprucht. Das ist dann so als wenn Du eine Kleiderstange mit in den Koffer packen willst. Damit die passt brauchst Du einen größeren Koffer, packst dabei dann auch viel mehr unnötige Luft mit ein.
WinRAR für rar-Dateien, die kannst auch wesentlich besser komprimieren als zip
und natürlich kannst Du bei WinRar die Kompressionsrate einstellen. Wäre ja noch schöner, wenn es das nicht könnte
Wie stark sich das auf die art komprimieren lässt kommt auf den Inhalt an.
Textdateien lassen sich z.B. gut komprimieren und Videos fast garnicht.
Windows hat einen eigenen zipper. Rechtsklick auf den Ordner und dann müsste "komprimierter Ordner erstellen" oder so auftauchen. Eventuell auch unter "senden an"
Ich empfehle 7zip, wenn die Dateien zu groß sind, kannst du die Archive in kleinere Teile splitten.
Aber Komprimierung kann nicht zaubern, beispielsweise können bereits komprimierte Daten wie Videos und mp3 oder mp4 nicht weiter komprimiert werden ohne Daten zu verlieren.