Mit dem Jugendamt richtig umgehen?

5 Antworten

Da hilft wohl nur noch ein Rechtsanwalt der sich mit Umgangsrecht auskennt und auch das Familiengericht. Das Jugendamt will nur das Beste für Kinder und wenn die Mutter einen Riegel davor schiebt, wird das Jugendamt nicht viel unternehmen. Sollte das Jugendamt nichts erreichen, besteht die Möglichkeit, eine Familien- oder Elternberatungsstelle zu beauftragen. Dabei ist zu unterscheiden, einerseits, zwischen staatlichen oder quasi staatlichen Stellen und andererseits privaten Familienberatungsstellen sowie Mediatoren.
Diese Beratungsstellen bzw. Mediatoren haben unterschiedliche Ansätze und arbeiten mit unterschiedlichen Modellen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie versuchen, den Konflikt außergerichtlich zu lösen und die Parteien zu befähigen, wieder über ihre Probleme zu reden und diese gemeinsam und einvernehmlich zu lösen.

Hattet ihr das bisher nur unter euch geregelt oder wurde das gerichtlich geregelt?
Und weißt du schon, welche Person im Jugendamt für euren Fall verantwortlich ist? 
Im Endeffekt arbeiten da nämlich auch "nur Menschen". Manche sind professionell, manche weniger... In jedem Fall ist es gut, wenn du ihr/ihm sympathisch bist. 

Was selbstverständlich ist: Werde nicht wütend, ausfallend, aggressiv (sollte natürlich klar sein. Betone es nur weil sich eben doch viele Menschen nicht beherrschen können) wenn dein Gegenüber ziemlich desinteressiert scheint und den Eindruck macht, gar keine große Lust hat, dir zu helfen.

D.h. betrete den Raum mit (wenn nötig aufgesetzter) guter Laune. Sag gleich zu Beginn etwas Freundliches. Das wird es dem/der vom Jugendamt schwieriger machen, dir schlechte Nachrichten zu überbringen.
(Wie gesagt, das sind bloß Menschen, die dort arbeiten und vielleicht hast du dann zufällig 'ne Frau da sitzen, die 'n schlechten Tag oder gerade 'ne böse Trennung hinter sich hat.)

Wenn er/sie dir sagt, da sei nichts zu machen, beobachte seine/ihre Mimik und wäge ab, ob es nun besser ist, ein paar Fakten auszupacken (nichts Schlechtes über deine Frau. Das geht nach hinten los! Sondern, wie wichtig es doch für die Kinder ist, Kontakt zu beiden Elternteilen zu haben) oder etwas Persönliches, vielleicht ein klein wenig Trauriges (, das sich auf deine Kinder bezieht!) zu erzählen.
Riesige Gefühlsausbrüche solltest du aber selbstverständlich vermeiden. Ansonsten fällt mir nur noch ein:
Gehe das Gespräch vorher ein paar Mal gedanklich durch.
Sicher wird es ganz anders ablaufen, nur bist du dann wenigstens (wahrscheinlich) schon auf ein paar Fragen vorbereitet und ärgerst dich nicht hinterher darüber, dass dir erst im Nachhinein gute Antworten einfallen. D.h. gute Antworten auf Fragen wie: Weshalb jetzt? Wieso hast du jetzt mehr Zeit für deine Kinder oder das Bedürfnis danach, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen?

Noch ein Beispiel: Wenn er/sie dir nebenbei so eine persönliche Frage stellt, wie "Warum haben Sie und Ihre Frau/Freundin euch getrennt?", versuche nicht der "stärkere" Gesprächspartner zu sein indem du sagst, du bist der Meinung, das hat jetzt nichts damit zu tun. Sieh es als eine Gelegenheit, zu zeigen wie erwachsen du mit der Trennung umgehst. (Nicht aufzählen, was deine Frau/Freundin alles falsch gemacht hat!)

Und: Lass dir alles schriftlich geben! Beim Jugendamt arbeiten auch sehr gerne Menschen, die dir das Blaue vom Himmel versprechen und beim nächsten Gespräch heißt es "Nee, also das habe ich so nie gesagt"
Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Edit: Wenn er/sie sagt, du sollst dich an eine bestimmte Stelle wenden, er/sie kann da nicht viel unternehmen, erzähle wieder etwas Persönliches oder sage etwas Nettes und frage kurz darauf, ob er/sie dir nicht etwas schreiben kann, auf dem steht, dass er/sie befürwortet, dass du mehr Zeit mit deinen Zwillingen verbringst. 
Das Schreiben wirst du früher oder später gut gebrauchen können.

sven092016 
Fragesteller
 11.11.2016, 23:49

Ich bin sehr verzweifelt und das steht mir im Wege. Ich weiß einfach nicht das Menschen zu einander so sind. Ich wollte alles ohne dem Amt. Sie wollte mich nicht angeben. Darauf hin bin ich zum Amt und habe meine Vaterschaft anerkennen lassen. Jetzt wo sie 6 Monate alt sind sehe ich die beiden 1 Stunde in der Woche. Das Jugendamt meinte es wäre ok mehr brauchen die Kinder nicht von ihrem Vater. Ist doch eine verkehrte Welt. Wollte mich bloß Informationen was ich machen kann. Da sagte mir die Frau vom amt das meine Ex sich auch informiert hat sie hat schon ein Kind jetzt hat sie drei Kinder zu Hause und ist erleinerziehend. 52 Stunden im Jahr ich dachte Väter hätten mehr rechte. Das ist aber nur ein Teil was mir wiederum erfahren ist.

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hdsdgfghl  12.11.2016, 00:30
@sven092016

"Grundsätzlich ist wichtig zu wissen, dass der Gesetzgeber selbst keinerlei Vorgaben macht. Es existieren weder Empfehlungen zum Umgangsumfang im Gesetzestext noch Einschränkungen bezüglich der Gestaltung.
Somit kann man die rechtliche Situation zusammenfassen mit: Es muss Umgang mit beiden Eltern stattfinden, sofern keine erheblichen, das Kind unmittelbar gefährdenden Gründe dagegen sprechen – Einschränkungen für den Umfang existieren rechtlich nicht."
( Quelle: http://trennungmitkind.com/trennen-mit-kind-aber-richtig/umgangsrecht-umgangsregelungen-und-umgangsmodelle/umgang-wie-oft-und-wie-lange )

Verlange einen neuen Ansprechpartner beim Jugendamt! 
"Das Jugendamt meinte es wäre ok mehr brauchen die Kinder nicht von ihrem Vater."
Klingt in meinen Ohren, als hast du da ausgerechnet jemanden, der gar keine Lust hat, etwas zu unternehmen. Schön, wenn er/sie, das in Ordnung findet und meint, eine Stunde würde reichen. Du bist der Vater. Es sind deine Kinder und dir reicht das nicht aus. Die Woche hat 168 Stunden. Es kann nicht sein, dass man deinen Kindern und dir davon nur eine zusammen gewährt.
Vielleicht erstellst du dir gedanklich noch eine Liste mit Gründen, weshalb diese eine Stunde eben nicht ausreicht und mache konkrete Vorschläge bzgl. deiner Vorstellungen (wie viel Zeit du mindestens mit deinen Kindern verbringen willst).
Wie gesagt, bereite dich auf alle Fragen vor aber vor allem bitte um einen neuen Ansprechpartner. Und äußere, dass du nicht das Gefühl hast, unterstützt zu werden. Es geht schließlich um das Wohl deiner Kinder.
Sollte man dir niemand Neues zuteilen, dann wähle eine andere Strategie: Nerve! 
Gerade wenn diese Person beim Jugendamt keine Lust hat, dir zu helfen und du sie mit keiner Methode auf deine Seite ziehen konntest, dann rufe ständig dort an. 
 Mache einen Termin nach dem anderen aus, erscheine auch ohne Termin, maile ihr/ihm, schreibe Briefe und wie gesagt: Rufe ständig dort an. Wenn dir nichts Neues einfällt, das du sagen kannst, dann wiederhole dich einfach.
Und wenn du dich für diese Variante entscheidest, stelle Gegenfragen. Bspw. begründest du gerade, weshalb du xy Zeit mit deinen Kindern verbringen willst und dann frage: Was spricht dagegen? Und gebe dich nicht mit einem "Weil die KM das so nicht will." zufrieden. 
Das Jugendamt ist dazu da, um eine Lösung zu finden. Und wenn sie von sich aus nicht dazu bereit sind, etwas zu tun, dann muss man sie eben dazu bringen.
Such dir immer mal wieder irgendwelche Texte aus dem Internet heraus, in denen steht, weshalb es wichtig sei, dass die Kinder auch Zeit mit ihrem Vater verbringen müssen, drucke sie aus und nimm sie mit, wenn du zum Jugendamt gehst.
(Am Anfang kommst du dir dabei vielleicht komisch vor aber ja, die Methode funktioniert wirklich.)
Und der/die vom Jugendamt wird zu dem Entschluss kommen, dass du nur aufhörst ihn/sie zu nerven, wenn er/sie dir etwas entgegen kommt.

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sven092016 
Fragesteller
 16.11.2016, 18:53
@hdsdgfghl

Der termin war heute ist nicht gut für mich gelaufen. Ich habe den eindruck das ich nie vater werden kann. Meine ex möchte Keine gemeinsame Sorge.  Die Frau Von amt sagt das ich wine terapie mac hen soll. Es ginge mir nur um mich nicht um die kinder. Werde die Tage ein schreiben an das famieliengericht schreiben mit Der bitte auf gemeinsames sorgerecht

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Du solltest auf jedenfall ruhig und klar rüberkommen. Emotionale Ausbrüche oder gar Aggressionen sollten vermieden werden. Da muss eben stark differenziert werden zwischen "er hat die Trennung nicht verarbeitet" und "es geht um seine Kinder".

Gibt es denn einen Grund, warum deine Ex das nicht will? Ich meine ausser, dass du eben der Ex bist und es irgendwo gekriselt hat?

Meiner Meinung nach, sollte es selbstverständlich sein, dass Kinder Kontakt zu beiden Elternteilen haben, sofern nichts gravierendes vorliegt.

sven092016 
Fragesteller
 11.11.2016, 08:11

Meine Ex Freundin redet nicht wirklich mich mir. 

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Das kannst du " ganz normal" Vortragen! Bringe eine Liste mit deinen Arbeitszeiten mit und erkläre ganz sachlich, wann du Zeit hast. Das Jugendamt will auf jeden Fall, das du alle Termine super pünktlich einhältst, dann bekommst du auch viel Extras.

Welche Regelung habt ihr denn bisher?

sven092016 
Fragesteller
 11.11.2016, 08:12

In Moment eine Stunde die Woche.

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user89467  11.11.2016, 08:19
@sven092016

Das ist schon mal besser, als nur jedes 2. Wochenende.

Allerdings muss die Kindesmutter ihr Vorgehen begründen, dich nicht öfter oder länger am Leben auch deiner Kinder teilhaben zu lassen.

Gespräche sollten möglichst ruhig stattfinden, um klarzumachen, um was es einem geht. Emotionen dürfen aber auch gezeigt werden, schließlich ist man keine Maschine. Du möchtest nicht aus dem Leben deiner Kinder ausgeschlossen werden und nur der Zahlvater sein.

Bitte das Jugendamt, zwischen euch zu vermitteln. Sie sollen deine Ex einladen und dann versucht in einem gemeinsamen Gespräch eine Lösung zu finden, bei der keiner benachteiligt oder über den Nippel gezogen wird.

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