Millionär durch Sparen?

8 Antworten

Meine Vater ist 82 Jahre alt und ist ohne Aktien oder irgendwelche Wertpapiere nur durch Sparen und Festgeld zum Millionär geworden.

Jetzt denkt jeder: Der hatte bestimmt einen super Job und ein guten Verdienst?

Nein, er hat werder eine abgeschlossene Schulausbildung noch eine Ausbildung und war sein Leben lang angelernter Papiermacher und Hilfsarbeiter im Dreischichtarbeit.

Er hat es nur dadurch zu dem Vermögen geschafft weil er sehr sparsam ist, nie ein Auto hatte und sonst jeden Cent 2 x umdreht bevor er ihn ausgibt.

So hat er sich auch ein Dreifamilienahaus damals bauen können was heute natürlich schuldenfrei ist.

Auch mit 81 Jahren ist sein größtes Hobby immer noch Geld zur Seite zu legen und zu sparen.

Also was sagt uns das? Um Millionär zu werden brauchst Du weder einen guten Schulabschluß noch ein Studium. Du mußt nur ehrgeizig und konsequent lang genug sparen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Viele Menschen haben keine 400-500€ im Monat über, auch durchschnittlich nicht, zumal je später sie es haben, der Zinseszinseffekt wegfällt. Auch durchschnuttlich 250€ schaffen viele nicht. Vielleicht ist das in deinem sozialem Umfeld kein Problem, bei vielen sieht es aber anders aus.

Es gibt genug die froh sind, wenn am Ende des Monats überhaupt etwas über ist und sie sich für dringende Anschaffung wie eine neue Waschmaschine für wenige hundert Euro nicht verschulden müssen.

Gerade wenn Kinder in Spiel sind, denen man auch mal was gönnen möchte, bleibt für eigene Rücklagen oft kein Geld mehr über. Selbst wenn es kleine Rücklagen gibt, brauchen viele sie ohne Risiko von Kursschwankungen. Und auch so möchten viele dann auch mal Essen gehen oder in den Urlaub, wenn auch selten und günstig, statt jeden Cent langfristig zu sparen.

Ja, Gehälter steigen, aber gerade im geringeren Lohnbereich oft nur in Inflationshöhe oder minimal darüber. Real steigt es also oft kaum. Da geht es nichtmal um Menschen mit Mindestlohn, sondern die Millionen anderen Angestellten, die nur etwas mehr haben.

Bei den historischen Renditen sollte man nicht vergessen, dass dort ein ganz anderes Zinsniveau galt und auch die Inflation noch höher war. In Zeiten von 4% Sparzinsen ohne Risiko erwartet man ganz andere Renditen für Riskanteres als heutzutage, wo Negativzinsen immer häufiger werden. 9% Rendite bedeutet heutzutage oft ein enormes Risiko, für sichere Altersvorsorge gänzlich ungeeignet, besonders wenn man keine weiteren Rücklagen hat.

Aber ja, wenn man es lang genug schafft entsprechendes Geld zu investieren, gerade zu Beginn und über die Zeit wenig realisierte Verluste hat, kann man über den Zinseszinseffekt ordentlich Vermögen aufbauen.

KaffeemitMilf 
Fragesteller
 21.02.2021, 14:57

Deswegen plädiere ich so sehr daruf, dass man am besten schon mit 20 anfängt und nicht erst mit 50 oder 60.

Ich arbeite zurzeit als Leiharbeiter und war so schon in vielen Firmen. Ich würde mal behaupten, dass die Arbeiter dort den typischen Deutschen abgeben, zumindest von der Gehaltsklasse. Und mir fällt einfach auf, dass sie sich jeden Tag Kaffee für 3€ rauslassen oder in der Kantine für 5€ Essen kaufen. Jeden Tag 8€, dass sind bei 21 Arbeitstagen fast 170€ im Monat für ungesunden Schei*. Man kann ja auch (wie es natürlich auch einige machen) einfach Essen von zuhause mitnehmen oder Kaffee in einer Thermoskanne und hat somit schon locker mal 150€ gespart und das bei gleichbleibender Lebensqualität. Also wenn man im Alltag einfach mal auf ein paar sinnlose Konsumausgaben verzichtet, kommt man schon auf eine Summe die es sich zu Investieren lohnt. Ich bin mir sicher, dass wenn die meisten gleich am Anfang vom Monat einen fixen Sparbetrag abbuchen würden, auch gut über die Runden kommen würden. Das ist alles nur eine Frage der Gewohnheit.

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Ganz einfach, erstens kommt es anders und zweitens... Du kannst nicht pauschal damit rechnen Gewinne zu erzielen. In der Welt muss nur irgendein Blödsinn passieren und deine Rechnung geht nicht auf. Als es mit der Pandemie losging verlor ich selbst innerhalb weniger Tage einen sehr hohen fünfstelligen Betrag. Von jetzt auf gleich waren so gesehen Gewinne einiger Jahre verpufft. Und warum nicht jeder investiert? Ich habe einen guten Freund und auch wenn ich sein Lebensmotto absolut nicht teilen kann, weil ich selbst nur Geld ausgebe welches ich auch mein Eigen nennen kann, hat er mir mal ein für mich gutes Argument geliefert. Er sagte: ich nehme alles im Leben mit und sorge dafür später den Tod als Erlösung zu sehen, statt mich davor zu fürchten. Der Typ ist jetzt anfang 40. Hat mindestens 75k Schulden (Stand Anfang 2020) und es kümmert ihn nicht. Für mich ist es immer wieder unverständlich wie er es schafft, irgendwo jemanden zu finden der ihm Geld aushändigt. Und obwohl ich selbst auf nichts verzichte, weil es mir finanziell verhältnismäßig gut geht, frage ich mich manchmal ob er nicht mehr vom Leben hat. Was nutzt dir die Million auf dem Konto wenn du gebrechlich bist? Ist es nicht doch besser die Blütezeit deines Lebens voll und ganz auszukosten, wenn du es noch kannst?

KaffeemitMilf 
Fragesteller
 21.02.2021, 12:42

Das eine schließt das andere doch nicht aus? Wer auf sinnlose Konsumausgaben verzichtet, kommt schon auf seine 150-200€. 250€ tun fast keinem weh.

Oder man macht's wie Bodo Schäfer, von jeder Gehalterhöhung 50% zusätzlich sparen. Dann steigt deine Lebensqualität stetig und dein Vermögen wächst auch.

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MVirus  21.02.2021, 12:52
@KaffeemitMilf

für die meisten Menschen sind 200€ im Monat verdammt viel Geld. Frag doch mal den normalen Arbeiter wieviel am Monatsende wirklich noch übrig bleibt. Wenn du einen guten Job hast oder findest ist das eine tolle Sache. Die Mehrheit in Deutschland hat aber nicht die finanzielle Kapazität um regelmäßig zu sparen. Du solltest nicht vergessen wie viele Stunden die Menschen knüppeln müssen um auf einen solchen Betrag überhaupt zu kommen. Wenn du nur einen lächerlichen Stundenlohn zwischen 12-15€ Brutto verdienst, auf was musst du dann wohl alles verzichten um 200€ weglegen zu können?

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KaffeemitMilf 
Fragesteller
 21.02.2021, 14:41
@MVirus

Aber 12-15€ sind auch schon sehr wenig, dass ist eher so das Niveau eines Leiharbeiters (wie ich aktuell einer bin). Jemand der eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, kann eigentlich schon mit mindestens 16€ rechnen, was aber ohne Frage immernoch sehr wenig ist.

Aber mir geht es ja gar nicht darum, dass jemand bis auf den letzten Cent alles Sparen muss und sich einschränken muss. Ich will nur zeigen, dass es sich in jedem Fall rentiert, ein bisschen auf seine Ausgaben zu achten und das Gesparte lieber sinnvoll anzulegen. Selbst wenn der normale Arbeiter mit 13€ Stundenlohn zum Rentenalter "nur" 150.000€ zusätzlich hat, ist das schon eine gute Sache. Denn die Rente die man bei 12-15€ Stundenlohn erwarten kann wird lächerlich klein sein und da tut jeder Euro den man am Ende mehr hat gut tun.

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Die meisten sind dem Konsumrausch verfallen, leben auf Pump da bleibt nichts mehr über was man sparen kann, sie haben ihre Emotionen nicht im Griff und falls sie dann doch mal eine bestimmte Summe zusammen haben wollen sie sich gleich wieder Belohnen und geben wieder alles aus, ihnen fehlt auch das langfristige Denken und sobald das Depot rote Zahlen schreibt verkaufen sie Panisch.

Wenn wir den Euro behalten ist es möglich das du so Millionär wirst, ich kenne jemanden der wollte zu Ostzeiten Millionär werden, dann kam die D Mark und sein Vermögen schrumpfte in Zahlen nun war er aber wieder auf einem guten Weg Millionär zu werden und dann kam der Euro und ab da reicht seine Lebenserwartung nicht mehr aus um Millionär zu werden.

KaffeemitMilf 
Fragesteller
 21.02.2021, 12:17

Deswegen gleich am Anfang vom Monat einen Fixbetrag aufs Depot überweisen. Den Rest kann man dann ausgeben. Aber wer drauf hofft, dass am Ende vom Monat groß was übrig bleibt, kann lange warten.

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rocknic  21.02.2021, 12:27
@KaffeemitMilf

Ich habe gelernt mit Geld Umzugehen mir ist es egal wann meine Sparplanausführung im Monat ist sie kann auch m Ende des Monats sein und dann bleibt immer noch Geld über für mein Spaßkonto und andere Sachen.

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Warum? Weil immer noch ein Risiko das ist(Siehe Gamestop Crash) und zum anderen weil viele Menschen impulsives ausgeben im jetzt wichtiger finden als zu sparen.

Ich spare immer 50% von meinem Gehalt minus 400€.

Also bei 1400€ würde ich z.b. 500 sparen. Bei 5400 würde ich 2500 sparen.

Aber Menschen sind halt faul und dumm, so ist das.

KaffeemitMilf 
Fragesteller
 21.02.2021, 12:02

Aber bei einem ETF ist das Risiko doch breit gestreut. Wer auf Nummer sicher gehen will kann ja in den MSCI World investieren. Oder man glaubt eben an eine Branche wie Technologie, Nachhaltigkeit oder Gesundheit, die auch in den nächsten 30 Jahren noch relevant sein werden und erwirtschaftet so höhere Renditen. Klar, auf einzelnen Aktien zu setzen ist immer riskanter, aber wer sich wirklich mit dem Thema beschäftigt, wird langfristig wohl eher Gewinne erzielen als Verluste.

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PlutNullNium  21.02.2021, 13:03
@KaffeemitMilf

Das haben die an der Wallstreet auch gedacht, aber manchmal kommen unerwartete Ereignisse. Wiegesagt, ich gehe das Risiko ein. Aber auch mein Portfolio hat durch das Gamestop Ding einen kleinen Knick gemacht.
Das zeigt einem doch immer wieder auf, dass man trotz allem verwundbar ist.

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KaffeemitMilf 
Fragesteller
 21.02.2021, 14:46
@PlutNullNium

Natürlich. Aber dass das Portfolio nach 50 Jahren im Minus ist, ist trotzdem sehr unwahrscheinlich, wenn man auf solide Aktien/ETFs etc setzt. Anders sieht es aus, wenn man vllt erst mit 60 das Sparen anfängt und während einer Krise in Rente geht.

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Mignon5  21.02.2021, 12:37

Der Fragesteller ist Student! :-)))

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KaffeemitMilf 
Fragesteller
 21.02.2021, 15:01
@PlutNullNium

Ich weiß nicht was ihre Mission ist, dass sie das unter jede Antwort schreibt, aber wie ich ihr schon erklärt habe bin ich noch kein Student. Ich arbeite Vollzeit und fange im September ein berufsbegleitendes Studium an, werde also auch dann noch Vollzeit arbeiten.

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