Migräne im MRT erkennen?

4 Antworten

Die Schmerzen selbst sieht man natürlich nicht. Man kann eventuell (muss aber gar nicht zwingend) eine mögliche Ursache für die Schmerzen erkennen, einen Defekt, eine Fehlbildung, einen Tumor oder was auch immer möglich sein kann. Oft findet man aber auch im Bild keine Ursache für die Migräne.

CT und MRT stellen unterschiedliche Aspekte unterschiedlich gut dar. Eine Blutung ist z.B. schneller und unkomplizierter im CT gesehen. Ebenso ist eine Gefäßdarstellung m.E. dort besser. Im MRT ist ansonsten aber die Detaildarstellung besser und man kann bestimmte Dinge besser differenzieren als im CT.

T3Fahrer

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo Cece11111,

auf dem üblichen MRT- oder CT-Bild kann man nicht erkennen, ob der Patient unter Migräne leidet. Der Arzt ordnet ein MRT/CT nur deshalb an, weil er erst einmal andere Ursachen für die Krankheitssymptome (Kopfschmerzen,…) ausschließen möchte.

Wenn das MRT bzw. das CT „ohne Befund“ ist, dann heißt das, dass es keine sichtbaren Veränderungen im Gehirn gibt (z. B. kein Tumor).

"Migräne" kann dann als Diagnose in Frage kommen.

Um aber sicher zu sein, dass es sich wirklich um Migräne handelt, muss der Arzt (Neurologe) den Patienten dann genau befragen, welche Symptome er hat.

Wenn die Symptome typisch für Migräne sind und das MRT oder CT „ohne Befund“ ist, dann kann der Arzt die Diagnose stellen: Migräne.

Die typischen Anzeichen von Migräne sind:

  • Anfallsartiger - meistens einseitiger – Kopfschmerz (stechend oder pochend).
  • Übelkeit (manchmal mit Erbrechen), Appetitlosigkeit.
  • Licht-, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit.
  • Der Schmerz verschlimmert sich bei Bewegung / körperlicher Anstrengung.
  • Dauer einer Migräneattacke: Wenige Stunden bis zu 3 Tagen.
  • Die ersten Migräneanfälle treten bei den Meisten erst ab der Pubertät auf.
  • „Normale“ Schmerzmittel wirken oft nicht ausreichend.

(Es gibt verschiedene Arten von Migräne, deshalb müssen nicht alle genannten Symptome auch immer und bei Jedem genauso zutreffen.)

LG Emelina

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man vermutet, dass Migräne durch eine komplexe Störung im Botenstoffhaushalt des Gehirns entsteht. Diese führt zur Minderdurchblutung in bestimmten Gehirnarealen.

Das Ganze wird oft durch bestimmte Reize (Trigger) ausgelöst.

Die Minderdurchblutung des Gehirns ist nur durch Kontrastmitteldarstellung während eines Anfalls sichtbar zu machen.

Ein MRT soll daher ausschließen, dass man nicht irrtümlich eine Migräne behandelt, während eine andere Ursache (Tumor, Aneurysma, Blutung, Gefäßverschluß) hinter den Kopfschmerzen steckt.

Ansonsten ist die Anamnese, die ausführliche Erfassung der Krankheitsgeschichte das wichtigste Diagnose-Mittel bei Migräne.

Cecelllll 
Fragesteller
 29.08.2019, 23:46

Das heißt auch allein durch die anamnese kann man die diagnose stellen ?

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Ich glaube kaum, dass man Schmerzen im MRT sieht..

Ich denke eher die Untersuchung wird gemacht um andere Erkrankungen (Tumor) auszuschließen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Quotenbanane  29.08.2019, 23:36

Natürlich kann man Schmerzen sichtbar machen.

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T3Fahrer  29.08.2019, 23:37
@Quotenbanane

Nicht so ohne weiteres und erst recht nicht im normalen Standard-Verfahren.

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Quotenbanane  29.08.2019, 23:42
@T3Fahrer

Ja eh. Und Migräne kann man mit dem MRT gelegentlich auch nachweisen.

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T3Fahrer  29.08.2019, 23:59
@Quotenbanane

Nicht im normalen, vielleicht in irgendeiner Spezialklinik, in die der Normalpatient aber eher nicht kommt.

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Emelina  30.08.2019, 00:46
@Quotenbanane
Natürlich kann man Schmerzen sichtbar machen.

Bisher war es nicht möglich Schmerzen sichtbar zu machen. Wenn es jetzt eine neue Methode dazu gäbe, dann könntest du sicher auch die Quelle zu deiner Behauptung nennen.

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Quotenbanane  30.08.2019, 01:07
@T3Fahrer

Doch. Das sollte ein normales MRT-Gerät hinkriegen. Siehe Migräne-Flecken.

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Emelina  30.08.2019, 01:57
@Quotenbanane

Migräne-Flecken?? Meinst du die weißen Flecken (Leukoaraiose), die man bei manchen Menschen auf ihrem MRT-Bild sehen kann?

Diese Flecken sind kein Hinweis auf Migräne, denn sie kommen nicht bei jedem Migränepatienten vor. Sie können entweder auf andere Erkrankungen hinweisen oder auch einfach nur durch den natürlichen Alterungsprozess begründet sein.

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Emelina  30.08.2019, 01:59
@Quotenbanane
Ja, könnte ich.

Dann nenne diese ominöse Quelle, wenn du es kannst. Oder könntest du es nur dann, wenn es sie gäbe?

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ahilmicio  30.08.2019, 06:07
@Quotenbanane

Ich mache seit vielen Jahren MRT-Untersuchungen - Migräneflecken habe ich niemals gesehen; auch nicht davon gehört!

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Quotenbanane  30.08.2019, 11:18
@Emelina

Richtig, Leukoaraiose bzw. einfach Läsionen der weißen Materie.

Es stimmt, dass das auch auf andere Krankheiten hinzweisen kann. Nur sind diese Krankheiten ziemlich sicher auszuschließen.

  • Multiple Sklerose
  • Alter

Wenn es diese Indikatoren nicht gibt, nennt man es sehr wohl "Migräne-Flecken". Zu Englisch "migraine-spots".

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Quotenbanane  30.08.2019, 11:37
@Emelina

Nein, ich hätte es schon beim ersten Mal gekonnt, nur da hast du nicht danach gefragt.

Hier mal eine Studie, damit's wissenschaftlich bleibt. (Ergebnisse wurden meines Wissens noch nicht gepostet)

https://clinicaltrials.gov/ct2/show/study/NCT03556137

Das Verfahren ist aber dasselbe. Ein Mix aus PET und MRT.

Hier ein Artikel...

http://qims.amegroups.com/article/view/13074/13449

Und hier im Einsatz...

http://qims.amegroups.com/article/viewFile/13074/13449/78229

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Quotenbanane  30.08.2019, 11:39
@ahilmicio

Und weil du es nicht kennst, gibt's das nicht - oder was willst du mir damit sagen?

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T3Fahrer  30.08.2019, 11:58
@Quotenbanane

Das sind Läsionen, die mit den Schmerzen einhergehen können, das sind aber keine Nachweise von Schmerzen an und für sich. Abgesehen davon sind sie auch nicht spezifisch für Migräne.

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Quotenbanane  30.08.2019, 12:46
@T3Fahrer

Wir reden gerade von den Migräne-Flecken. Ich habe nie gesagt, dass diese Schmerzen anzeigen und spezifisch für Migräne sein müssen. Aber so wurde Migräne bereits nachgewiesen.

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T3Fahrer  30.08.2019, 13:35
@Quotenbanane

Doch, deine erste Aussage war „Natürlich kann man Schmerzen sichtbar machen.“ Und darum dreht sich diese ganze Diskussion hier. Das kann man eben nicht so sagen. Abgesehen davon könntest du dich auch mal daran orientieren, dass du hier mit jemandem sprichst, der das beruflich macht.

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Quotenbanane  30.08.2019, 16:14
@T3Fahrer

Genau. Und dann sagte ich "Gelegentlich kann man auch Migräne nachweisen".

Dann sagtest du "Normalerweise nicht, sondern nur in einer Spezialklinik"

Dann sagte ich "Doch, sollte ein normales MRT-Gerät auch nachweisen, siehe Migräne-Flecken"

Dann sagtest du "Davon habe ich noch nie gehört"

Dann sagte ich "Vielleicht ist der Begriff auch unbekannt" und verlinkte die Quelle mit den Läsionen.

Dann sagtest du "Das hat mit Schmerzen nichts zu tun"

Dann sagte ich "Richtig, weil wir über den Nachweis von Migräne reden"

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Den Diskussions-Ast mit den Schmerzen habe ich mit @Emelia verfolgt. Also lege mir keine falschen Worte in den Mund. Ich habe das klipp und klar geschrieben.

Abgesehen davon könntest du dich auch mal daran orientieren, dass du hier mit jemandem sprichst, der das beruflich macht.

Ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Auch Radiologen wissen nicht alles.

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T3Fahrer  30.08.2019, 16:36
@Quotenbanane

Es geht auch nicht darum, dass ein Radiologe alles weiß, aber darum, dass er sicherlich bestimmte Aspekte besser einschätzen kann, als ein überheblicher 20-jähriger Laie. In einem normalen Standard MRT, dass einem Migräne-Patienten angedeihen lassen wird, wirst du eine Migräne so nicht nachweisen können. Und ob das womöglich in irgendwelchen Forschungserien oder Spezialkliniken eventuell machbar ist, spielt für den normalen Patienten keine Rolle.

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Quotenbanane  30.08.2019, 16:55
@T3Fahrer

Überheblich bist wohl eher du. Ich war bis jetzt immer freundlich und habe meine Quellen verlinkt. Du argumentierst die ganze Zeit mit "Ich bin Arzt, du bist Laie, also habe ich recht". DAS ist überheblich.

Und ich sage es dir nochmal. Es ist gelegentlich möglich, Migräne durch Läsionen zu erkennen. Zumindest bei ca. 10-20% der Migränefälle, häufiger bei Frauen mit Migräne + Aura. Und das funktioniert mit normalen MRT's. Keine Spezialklinik, kein Spezialgerät.

Ich habe dir die Quellen dazu bereits verlinkt. Ob du's dir ansiehst, ist deine Sache. Aber ich sehe nicht ein, dass du danach sagst, ich sei ein 20-jähriger überheblicher Laie. Vielleicht muss ich ja ein 50-jähriger, sturer Radiologe sein, damit du mich ernst nimmst^^

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T3Fahrer  30.08.2019, 16:57
@Quotenbanane

Vielleicht eher @50-jähriger sturer Radiologe

Damit hast du ausnahmsweise mal Recht... 😜

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Quotenbanane  30.08.2019, 16:58
@T3Fahrer

PS: Du bist jetzt schon (ich mach eine Strichliste) der 6te, der mich hier aufgrund meines Alters zu diskreditieren versucht. Ob man es Altersdiskriminierung oder Ad hominen (Persönlicher Angriff, um vom Wesentlichen abzulenken) nennt, kannst du dir aussuchen.

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T3Fahrer  30.08.2019, 17:03
@Quotenbanane

Es geht mir weniger um dein Alter im Speziellen, als um die hierdurch abzuleitende fehlende Erfahrung oder auch das hierdurch mit großer Wahrscheinlichkeit fehlende Studium und die fehlende Berufserfahrung im Alltag als Radiologe - abgekürzt mit dem Verweis auf dein Alter. Menschlich bist du mir genauso mit 20 wie mit 40 oder 80 willkommen.

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Quotenbanane  30.08.2019, 17:17
@T3Fahrer

Das stimmt. Würdest du mich vor ein MRT-Gerät setzen, hätte ich 0 Ahnung. Ich habe mich nur mit MRT-Bildern zu Schlaganfällen, Migräne und teilweise Alzheimer befasst. Bilder, die davon abweichen könnte ich nicht mehr interpretieren, da reicht mein Wissen nicht.

Deshalb finde ich es auch normal, dass wir uns hier in die Haare kriegen. Insbesondere, da in meinem Fall jeder sagen kann "Ich habe das gelesen, informiere dich mal drüber".

Ich vertrete jedenfalls weiterhin die Meinung, dass man mit einem stinknormalen MRT Migränen sehen kann. Bei weitem nicht jede, aber eben jene, die mit Läsionen einhergehen. Wenn du anderer Meinung bist, sei es so. Vielleicht bist du ja der gleichen Meinung, nur wir beide haben aneinander vorbeigeredet.

Jedenfalls ist das Thema hier (Außer @Emelia hat noch was zu sagen) für mich abgehakt. In meiner Uni steht eh ein Studien-MRT (gut, in der MED mehrere) mit Personal. Vielleicht wissen die was genaueres. Sollte ich da mehr erfahren, werde ich das mit-einbeziehen.

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