Midlife-Crisis - wie damit umgehen?

Smartass67  24.04.2024, 11:43

Wieviel Zeit nimmst Du dir für Dich? Hobbys, Vereine, Freunde?

Elli2024 
Fragesteller
 24.04.2024, 11:47

Im Moment nehme ich mir sehr viel Zeit für mich, da ich einen sehr großen Durst nach Leben habe. Diese Veränderung führt in der Familie aber zu weiteren Problemen, die belasten.

9 Antworten

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Bei den Meisten kommt die 1. Krise mit 40 + -. Das kommt immer dann wenn man an seinen Vorstellungen und Bedürfnissen vorbei gelebt hat, der Rest der Familie hat sich dran gewöhnt wie es bislang gelaufen ist und wenns nun Änderungen gibt dann gibts Ärger. Du und dein Mann ihr müsst euch zusammensetzen und klären was geändert werden kann oder muss, sonst könnte es wirklich zur Trennung kommen.

Elli2024 
Fragesteller
 24.04.2024, 14:57

Ja, genau so ist es bei mir. Ich hab das Gefühl alles für alle getan und mich dabei vergessen zu haben. Und jetzt bricht diese ganze Unzufriedenheit aus mir heraus und ich frage mich, wie ich meine Bedürfnisse stillen kann.

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Ich kann dich gut verstehen... mir geht es auch manchmal so... einfach nach Feierabend die Tür schließen... mit niemandem reden, für niemanden etwas machen und nur Ruhe haben... so geht es mir manchmal...

Und doch weiß ich, das ich ohne meine Familie nicht leben könnte... und in den Vorstellungen ist es ja auch alles schön und alles klappt... wäre es denn aber wirklich so?

Als die Kinder noch kleiner waren ist mein Mann einmal im Jahr zu einer Väter-Freizeit gefahren... von Freitag bis Sonntag - herrlich....

Einen Plan wie man damit umgehen kann hab ich nicht... außer zu einer Parallelwelt zu beamen :-)

Elli2024 
Fragesteller
 24.04.2024, 11:50

Das mit dem Parallelwelt hab ich schon probiert. Das zieht mich aber jetzt gerade nur noch mehr runter.

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Bin nicht selber betroffen, aber kann Dir aus nächstem Umfeld und Lebenserfahrung sagen, dass da in der Regel nur Verlierer entstehen, allen voran Du selbst.

Was stellst Du Dir denn vor, wie Du denn Deine Freiheit nutzen wirst? Wie Dein Leben aussehen wird? Dass jeden Tag Freunde mit Ferrero-Küsschen vor der Tür stehen und Du ein spaßiges geselliges Leben haben wirst? Interessante Männer kennenlernen wirst, die aussehen wie George Clooney nur darauf warten, Dich kennenzulernen?

Die Realität sieht nach meiner Erfahrung deutlich anders aus: Männer, die noch in Frage kommen, haben selber schon eine Runde hinter sich, sind entweder gescheiterte Beziehungsopfer oder wollen sich selbst verwirklichen. Schlechte Voraussetzung für eine gute neue Beziehung. Die Wahrscheinlichkeit ist immens groß, dass Du dann viel mehr Kompromisse eingehen müsstest, um nicht alleine zu sein als heute.

Und Freundeskreise baut man ich auch nicht so leicht auf. Plötzlich haben die bisherigen Freunde dann doch nicht mehr so viel Zeit, wie man dachte. Und das Problem von Singlefrauen ist, dass man von Paaren oft nicht mehr eingeladen wird, weil man für jede Frau als potenzielle Konkurrentin gesehen wird.

Unterm Strich. Erhöhtes Risiko der Vereinsamung. Mit der Folge einer Abwärtsspirale, weil Freunden irgendwann die leidende, klagende, negative Stimmung auch auf den Keks geht. Hab leider einige Single-Frauen, die älter als Du sind, im Bekanntenkreis und muss leider sagen: Sie sind -mit einer einzigen Ausnahme, die in sich ruht - höchst bedauernswert. Einsam und voller Reue, im Leben die Weichen falsch gestellt zu haben und jetzt die Zeche dafür zu zahlen. Verbittert.

Was mich überhaupt wundert: Eine Frau, die ihre Kinder verlassen will. Selbst wenn Dich das sonderbarerweise nicht stört: Damit bekommst Du ein Stigma, das Dich an der einen oder anderen Stelle aus der Gesellschaft katapultiert. Und wie Deine Kinder Dir später begegnen werden, ist auch kritisch. Mit gewisser Wahrscheinlichkeit werden sie Dir lebenslange Vorwürfe machen.

Also: Dein Gefühl ist höchstwahrscheinlich richtig: Du kannst ohne Deine Familie gar nicht. Das Leben wäre nicht besser, sondern schlechter.

Was glaubst Du wohl, wie viele Menschen Dich um Deine Lebenssituation beneiden: Eine Familie. Natürlich bedeutet die auch Belastungen, Konflikte, Verantwortung, Kompromisse. Aber doch auch schöne Dinge, die viel schwerer wiegen: Zusammengehörigkeit, Lebenssinn, Gesellschaft, Anerkennung, (hoffentlich) auch gemeinsamen Spaß, usw.

Oder ist Dein Mann ein gewalttätiger Alkoholiker, der Dich ständig mit anderen Frauen betrügt, und sind Deine Kinder drogenabhängige Kriminelle, die Dir nur den Stinkefinger zeigen und Dich beklauen?

Also: Ändere Deine Wahrnehmung. Sieh nicht nur das, was Du nicht hast, sondern sieh es als Geschenk, was Du hast. Du wirst darum beneidet!

Überlege Dir dann zusätzlich, wie Du Deine an sich objektiv vermutlich schon ziemlich gute Lebenssituation verbessern kannst. Hier und da mal eine Freiheit nehmen, mit einer Freundin ins Kino gehen, einen Sport oder Hobby anfangen oder was auch immer. Immer MIT Deiner Familie in Einklang bringen, nie gegen sie.

Das würde bedeuten, das Gute behalten und neues Gutes dazubekommen.

Erstmal danke für die Antwort auf meine Nachfrage. Ein Sport- oder sonstiger Vereins-Termin die Woche, den Du immer wahrnimmst wäre wichtig. Du solltest Dir auch Zeit für Freunde nehmen- auch einmal die Woche aber von Mädelsabenden und derlei Faxen solltest Du absehen, denn das belastet die Beziehung.
Auch diese solltest Du beleben, indem Du mindestens einmal monatlich nur mit Deinem Mann etwas unternimmst.

Ansonsten hast Du ja schon in der Frage irgendwie zur Vernunft gefunden. Man darf sein Leben in Frage stellen aber sollte nie den Wert dessen übersehen, was man hat.

Irgendwann fangen die negativen Gedanken an und werden mit der Zeit immer schlimmer. Jetzt gilt es Gegensteuer zu geben, damit diese wieder weniger werden.

Positiv Denken ist jetzt angesagt. Z:B. "Heute ist ein schöner Tag" oder sowas ähnliches. Die Stimmung wird sich bestimmt schnell ändern, und dich vor dummen Reaktionen bewahren.

Auch solltest du negativen Menschen meiden, so gut es geht, weil die dich nur runterziehen. Denke das es dir helfen wird. Denn das ist oft der Grund für Midlife Crisis.