Melodiediktat Gehörbildung?

1 Antwort

Hallo Hihihuhu123,

wenn Du ein einzelnes Intervall erkennen kannst, ist es schon mal gut. Was meinst Du mit komplette Melodien raushören? Es ist schwierig einen längeren Abschnitt auf einmal anzuhören und dann vom Gedächtnis aufzuschreiben oder direkt unter dem Hören mitzuschreiben. Zur Übung solltest Du Dir kürzere Abschnitte von 1 - 4 Takten wiederholt anhören, je nach Anzahl der Noten und Schwierigkeit, und dabei die Noten aufschreiben. Lasse es Dir langsam genug vorspielen oder höre langsame Melodien an! Du kannst die Melodie auch nachsingen. Zum Schluss höre den Abschnitt nochmal an und überprüfe das Aufgeschriebene!

Du kannst auch üben, dass Du Dir zunächst den Grundton einprägst und zu einem gegebenen Ton Tonleitern nach unten oder oben bis zum Grundton singst. Bis zur Quarte gehen die Tonleitern nach unten, bei der Quinte kannst Du direkt einen Quintsprung nach unten zum Grundton machen und von der Sexte wird bis zur Oktave nach oben gesungen. Bei Problemen mit der Quinte, stelle Dir die Terz dazwischen vor und versuche einen Dreiklang in Grundstellung zu bilden! Mit etwas Übung kannst Du Dir direkt ohne es zu singen vorstellen wie viele Töne in welche Richtung es geht. Das wäre grundtonbezogenes Hören im Gegensatz zu Intervallen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tönen. Kleine Schritte wie Sekunden sind in der Melodie einfacher zu erkennen. Einzelne Töne, die aus einem solchen Rahmen fallen, kann man durch grundtonbezogenes Hören eventuell besser erkenne. Ich meine z.B. in C-Dur die Folge C-D-E-D-A: Die Sekunden zu Beginn kann man gut erkennen. Bei D nach A hat man die Option entweder die Quinte zwischen D und A zu erkennen oder sich nach dem A ein H und C vorzustellen. Mit etwas Übung muss man sich das nicht mehr explizit vorstellen, sondern hat das Gefühl, dass das jetzt die 6. Stufe ist.

LG Mathmaninoff