Meldeschein im Hotel - was passiert mit den Daten?

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In Deutschland werden die für ein Jahr im Hotel archiviert und nur bei Straftaten wie Zechprellerei, Diebstahl oder anderer Vergehen auf Verlangen der Polizei wieder hervorgekramt.

In vielen Ländern werden die Daten aus dem Meldeschein prinzipiell immer (oft täglich) an die örtliche Polizei oder die Einwanderungsbehörde (Immigration) übermittelt.

Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung!

§ 30 Absatz 4 Bundesmeldegesetz:

Die Leiter der Beherbergungsstätten [...] haben die ausgefüllten Meldescheine vom Tag der Anreise der beherbergten Person an ein Jahr aufzubewahren und innerhalb von drei Monaten nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist zu vernichten. Die Meldescheine sind den [...] Behörden [...] zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf Verlangen zur Einsichtnahme vorzulegen. Die Meldescheine sind so aufzubewahren, dass keine unbefugte Person sie einsehen kann.

In § 30 Bundesmeldegesetz steht dann wofür die Daten genutzt werden dürfen.

Die nach § 30 Absatz 2 erhobenen Daten dürfen [...] Behörden verarbeitet und genutzt werden, sofern dies zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Sie dürfen außerdem zur Aufklärung des Schicksals von Vermissten und Unfallopfern, für die Erhebung von Fremdenverkehrs- und Kurbeiträgen, zur Ausstellung kommunaler Gästekarten sowie für die Beherbergungs- und die Fremdenverkehrsstatistik verarbeitet und genutzt werden.

Wir regen mal im Bundestag an, dass das Bundesmeldegesetz dahingehend geändert wird, dass Leiter von Berherbergungsstätten bei der Ausgabe der Meldescheine auch Aluhüte bereitstellen müssen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

ich hab im hotel gearbeitet. bei dem wurden die scheine einfach nur abgeheftet, für eine bestimmte zeit in einem ordner aufbewahrt und danach vernichtet. völlig unspektakulär.