Mein pomeranian hat vor allem angst?

1 Antwort

Wo habt ihr den Hund gekauft? Habt ihr die Züchter Zuhause besucht und die Elterntiere gesehen? Wie haben die sich verhalten? War er schon als Welpe so ängstlich? Wie zeigt sich die Angst noch im Alltag?

Wenn der Hund nicht gerade durch eine Hinterhofzucht und daraus resultierender Deprivation vorgeschädigt ist, tippe ich auf euren Erziehungsstil. Ich lese im Text fast nur über Strafen, aber interessanter wäre zu wissen, wie der Hund auf Belohnungen reagiert. Freut er sich dann? Wie ist der Hund generell, wenn er nicht in Panik verfallen ist?

Schreien und sogar in Ohnmacht fallen sind schon extreme Reaktionen, die unter Todesangst (!!!) gezeigt werden. Das mit der Ohnmacht finde ich sehr besorgnisserregend. Das Gehirn ist dabei aus irgendeinem Grund kurzfristig mit Sauerstoff unterversorgt, und dadurch gehen beim Betroffenen plötzlich "die Lichter aus". (Habe es selbst schon erlebt.) Es ist quasi ein Reset-Knopf wie beim Computer. Wenn ein Lebewesen auf Stress und Angst derart stark reagiert, hat es in dem Moment keine andere Bewältigungsstrategie, und das hat auf Dauer Folgen für das Herz-Kreislauf-System, den Hormonhaushalt und das Verdauungssystem.

Erste Maßnahme, die ihr treffen solltet: Den Hund beim Tierarzt von Kopf bis Fuß durchchecken und abklären lassen, ob er Herz- oder andere organische Probleme (z.B. mit der Schilddrüse) hat.

Zweite Maßnahme: Sucht euch einen Verhaltensberater oder Tierpsychologen, der euch beim Umgang und der Erziehung des ängstlichen Hundes unterstützt. Auf Gewalt, Druck und Strafen sollte beim Training unbedingt verzichtet werden! Entsprechend ausgebildete Trainer haben bei der ATN (Akademie für angewandte Tierpsychiologie und Tiertraining) gelernt und sich über weitere Seminare weitergebildet. Vergleicht die Anbieter untereinander und fragt, ob sie sich mit Angsthunden auskennen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Minimii91 
Fragesteller
 05.09.2022, 18:44

Also auf Belohnungen jeglicher Art ist er kaum zu bremsen er wedelt er springt er rennt vor Freude das er die Leckerlies wirklich Kings liegen lässt. Auch nach seinem Mittagsschlaf freut er sich so uns zu sehen als hätte er uns paar Stunden nicht gesehen.

aus einem Hinterhof Zucht ist er nicht wir kennen die Züchter und auch die Welpen und die Eltern und er hat von Anfang an dieses Verhalten gehabt auch wenn seine Mutter die Welpen ich sag mal geschimpft hat war er der einzige der heulend weg gerannt.
der Züchter hat deswegen ihn durchchecken lassen bevor er uns ihn gegeben hat und er meinte alles gut er ist einfach sehr ängstlich da auch seine Geschwister viel auf ihn los gegangen sind und wir uns deswegen für ihn entschieden haben weil er wie ein verstoßener war :(

wir sind mit der Erziehung wirklich sehr sanft und nehmen uns viel Zeit in allem was ihn betrifft aber auch er braucht seine Grenzen aber wenn wir sie ihn geben hat er dann dieses panische und das beunruhigt mich.

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verreisterNutzer  05.09.2022, 22:08
@Minimii91

Der Hund lebt also in zwei Extremen: In extremer Angst und gleichzeitig komplett überdreht. Quasi ein Vollzeit-Nervenbündel.

Ich kann euch echt nur noch einmal zu einem Experten raten, der den Umgang mit dem Hund und seine Reaktionen live sieht und einen indiviuellen Trainingsplan zusammenstellt, damit der Hund lernt, ruhiger zu werden und Stress gegenüber resilienter wird.

Wegen der Ohnmacht (medizinische Ohnmacht=kurzzeitige Bewustlosigkeit) ist ein Tierarztbesuch unumgänglich! Ich hätte Sorge, dass der Hund einen bleibenden Schaden oder Infarkt bekommt. Das ist nicht normal.

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