Mein Hund beißt und springt mich an - wie werde ich der Rudelführer?
Mein 6 Monate alter Aussie-Mix fängt seit Neuestem an, mich anzuspringen und feste (!) zu beißen, wenn ihm was nicht passt. Sei es beim Spazieren Gehen oder Zuhause. Ich sehe auch nicht immer einen Grund, meistens ist es wahrscheinlich, weil er Aufmerksamkeit will oder von mir abgewiesen wird. Ein "nein" bringt in diesem Fall gar nichts, leichtes an- bzw. wegstubsen animiert ihn nur noch mehr und er fängt an zu bellen.
Was kann ich tun, um ihn 1. wieder zu beruhigen und 2. ihm zu zeigen, dass ich der Boss bin und er mich einfach nicht anspringen geschweige denn beißen darf? Kommandos helfen hier wenig bis gar nicht mehr. Draußen kann ich es manchmal noch mit einem Spielzeug abwenden, welches er dann ruhig und ohne Anstand bis zur Haustüre trägt - aber ist das die richtige Lösung?
11 Antworten
Er kommt jetzt in die Pubertät, und das ist bei Hunden genauso schlimm wie bei Teenagern. Bei beiden hift nur: Da muss man durch. Je cooler Du diese Phase durchziehst, desto mehr pfofitiert Ihr beide davon.
Um ein kleines Missverständnis aufzuklären: Es gibt in dem Sinn keinen Rudelführer in der Natur. Ein Rudel beteht aus dem Elternpaar, den Kindern und der zweiten Gerneration Kinder. Ein "Rudelführer" ist kein Gewaltherrscher, auch wenn einem das leider immer noch irgendwelche erfolgreichen TV-Trainer weiszumachen versuchen, sondern der der dem Rudel am meisten dienst - eben die Eltern, und die päppeln und pampern ihren Nachwuchse genauso liebevoll wie jedes andere Tier. Das Überleben des Nachwuchses steht im Vordergrund und nicht irgendwelche Dominanzgeschichten. Und Wolfseltern sind extrem tolerant. Schneiden wir uns eine Scheibe davon ab.
Also: Sei Deinem Hund gegenüber extrem gelassen, damit beeindruckst Du ihn sehr nachhaltig, denn der Hund ahmt das Verhalten des Menschen nach. Der "Rudelführer" hat eine Vorbildfunkton. Wer pöbelt, schreit, straft animiert den Hund nur dazu, es ebenso zu tun. Ein Teufelskreis beginnt. Sei in allem was Du tust klar, souverän, freundlich, achtsam und wachsam. Je mehr Dein Hund aufdreht, desto ruhiger wirst Du. Ich raten in meinen Kursen den Hundebesitzern immer, ich vorzustellen, sie hätten gerade ein Glas Rotwein getrunken. Wenn Dein HUnd Dich anspringt, dann wende Dich einfach ab, so dass sein Versuch "ins Leere" geht. NIcht ignorieren, aber dem Handeln einfach keine Aufmerksamkeit schenken.
Mit einem Spielzeug ablenken würde ich nciht, denn damit pushst Du ihn ja wieder hoch. Er soll ja lernen runterzufahren, wenn niemand auf seine Energie eingeht.
Ales liebe und viel Geduld :-)
Kennt dein Hund: "auf deinen Platz!!!" ? - schick ihn auf seine Decke, dreh dich weg von ihm und ignoriere ihn eine kurze Zeit... Wenn er für dein Dafürhalten zu schnell wiederkommt - schick ihn wieder auf den Platz... Deine Stimme sollte dabei aber nicht liebevoll-piepsig klingen, sondern schon eine gewisse Tonlage haben...
Und auch auf die Gefahr hin von gewissen usern gesteinigt zu werden: in dem Moment wo dieser Hund an dir hochgeht und nach dir schnappen will, gib ihm einen Klapps an die Gusche und schimpfe: Lass den Sche..., ich will das nicht!!! (das muss sofort passieren, es soll den Hund nicht schmerzen, sondern erschrecken... und dein lautes Schimpfen soll ihn ein wenig runterholen...)
Du kannst dem Hund nicht zeigen dass du "der Boss" bist - das musst du dir mit dem Hund erarbeiten!!! Liebevoll-konsequente Erziehung ist das Zauberwort.
Vielleicht solltest du wirklich ein paar Euro in einen Benimm-Kurs in einer ordentlichen Hundeschule investieren.
Je strenger ich mit ihm rede, desto schlimmer wird es.
Bleib ruhig, ist klar das du ihn mit deiner Art immer mehr anstachelst.
Was allerdings meistens funktioniert: ihn in die Box sperren
Lass den Mist, sry aber das geht gar nicht. Du hast den Hund nicht unter Kontrolle und sperrst ihn als Strafe weg?
Okay, ruhig bleiben, verstanden.
In-die-Box-sperren war eine spontane Reaktion, keinesfalls durchdacht :( Wird auch nicht noch einmal gemacht, versprochen :)
Ab zur Hundeschule...
Ja Pubertät. Ich stimme der hilfreichsten Antwort zu. Möchte aber auch darauf hinweisen, daß in einem Rudel eben nicht nur ElternTiere leben und unser heutiger Haushund NICHT in der Lage ist mit Wölfen zu kommunizieren. Der Hund gleicht nur noch zu einem Bruchteil dem Wolf. Deren Rudelformation ähnelt sich nur im kleinsten denen von Hunden!!!!
Belohnen deinen Hund wenn er mit allen 4 Pfoten auf dem Boden steht. Dabei ist deine Körpersprache sehr wichtig. Beobachte deinen Hund genau wann er das tut. Was spielst du für eine Rolle dabei und auch deine Umwelt. Wie hälst du die Leine. Auch im Rudel herrschen klare Regeln, das heißt wer Stunk macht bekommt auch eine auf den Deckel. Du solltest dich vllt in Hunde Gruppen treffen und dir anschauen wie sie sich gegenüber diesen Rüpelattacken durchsetzen. Die angemessene und richtige Rüge im Richtigen Moment wird er also akzeptieren. Konsequenz ist wichtig in der Hundeerziehung....das heißt nicht das du dein Hund schlagen sollst !!!!!!!!! Gewalt ist untersagt. Du solltest jedoch das durchsetzen was du sagst. Ich bin Border Collie Besitzerin, ich weiß wovon ich rede 😉. Aussies und Border sind sehr intelligent und äußerst sensibel. Bist du nicht konsequent und aufrichtig in der Erziehung wird er das immer tun. Ignorieren ist quatsch, was lernt der Hund daraus? In jedem Fall immer Geduldig sein und bleiben.
Hunde mögen es nicht wenn man ihnen das Maul zuhält oder wenn die einen beißen einfach auf die Nase haut. Das zeigt den Hunden, dass man es nicht mag was er/sie tut . Nicht zu doll hauen, die Nase ist recht empfindlich. Möglichst selten bestrafen , damit das auch wirkung hat.
Aus körperlicher Strafe resultierte bis jetzt immer nur noch mehr Aufgeregtheit, dolleres Beißen und lauteres Bellen. Ich möchte keinesfalls Gewalt anwenden!
Ich würd dir ehrlich gesagt auf die Nase haun (und das richtig dolle) wenn ich sehn würd wie du einem Hund eine auf die Nase gibts nur weil er nich erzogen ist....
Wenn du mich meinst, ich habe meinem Hund nicht auf die Nase gehauen. Ich habe ihn lediglich einmal auf den Boden gedrückt - wie gesagt ohne Erfolg und ich werde es keinesfalls wiederholen!
@ roadrunn3r Ich will mit draufhauen, damits auch richtig weh tut...
DIR EIN FETTES DH
Aber ich habe bis jetzt immer den Schnauzengriff angewendet und ich denke dass das okay ist, denn der Hund soll ja wissen, dass das was er da tut nicht gut ist... ich habe schon einige Meinungen gegen Schnauzengriff gehört, aber manchmal geht's einfach nicht mehr... versucht mal einen Schäferhund, der macht was er will unter Kontrolle zu kriegen... das klingt jetzt so, als ob wir unseren nicht erzogen hätten, aber haben wir... naja ist auch egal früher auf jeden Fall hatte ich Probleme mit unserer Hündin und durch den Schnauzengriff ist unser Miteinander Viel besser geworden... es gibt tausend Theorien und wenn du eine auswählst, kannst du immer noch irgendwas falsch machen... wir sind keine Hunde und sollten uns deswegen nicht über andere aufregen.... wie es manche machen die einen vom Charakter ruhigen Hund haben und dann sagen: ich hab alles ohne Schnauzengriff hinbekommen... toll interessiert mich herzlich wenig... solange ich nicht merke, dass unser Miteinander durch Schnauzengriff und sowas gestört wird, denke ich schon, dass man ihn anwenden kann
Danke dir!
Er kennt das Kommando "Decke", in dieser Situation klappt das aber nicht. Wie gesagt er springt mich an, bellt und rastet komplett aus. Je strenger ich mit ihm rede, desto schlimmer wird es. Genauso sieht es mit Körperkontakt (Klaps, wegschubsen) aus. Es pusht ihn nur noch mehr. Ich würde ihn ja gerne bellend stehen lassen, aber das würden meine Nachbarn nicht mitmachen. Was allerdings meistens funktioniert: ihn in die Box sperren. Richtig finde ich das aber nicht.