Medizinstudium übel einfach?

6 Antworten

Es ist doch schön, dass es die so leicht fällt. Dann kannst du Physik ja einfach nebenbei studieren.

Mir und den meisten meiner Kommilitonen ist das Studium aber beispielsweise nicht so leicht gefallen. Ich habe einfach meine Zeit gebraucht, bis ich mir die Fakten und Fachbegriffe eingeprägt hatte, dann wie du gemerkt haben dürftest, reines Verständnis reich zumindest für die Klausuren nicht aus.

Spannend wird es dann auch, wenn du dein Physikum schreibst. Ich habe schön öfters gehört, dass das Niveau der Vorklink und den Anforderungen des Physikums liegt. Das heißt, man muss für diese Prüfung nochmal Stoff lernen, der über die Inhalte der Vorlesungen und Praktika hinaus geht. Das würde ich nicht unbedingt unterschätzen.

Solltest du nicht in einem unteformierten, sondern in einem Modellstudiengang studieren, hast du es dir, wie viele sagen, zu Beginn des Studiums etwas leichter gemacht. Hier werden die Inhalte der Vorklinik über das gesamte Studium verteilt und teilweise auch drastisch gekürzt. Im Vordergrund steht hier eben per Definition die Vorbereitung auf die Tätigkeit als Arzt, während der Regelstudiengang das wissenschaftliche Arbeiten und die naturwissenschaftschliche Ausbildung starker betont.

Meiner persönlichen Einschätzung nach (ich habe im Modellstudiengang studiert) ist der Modellstudiengang insgesamt nicht nur leichter, sondern auch inhaltlich gekürzt. Die M3-Prüfung wird allerdings überall gleichermaßen abgehalten, hier zeigt sich dann, ob du trotz der Leichtigkeit, mit der du dein Studium meisterst, auch ausreichend Fachwissen angesammelt hast.

Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, dass Medizin nicht gerade der Studiengang ist, für den man hochbegabte sein muss. Es werden eben viele praktische Fähigkeiten vermittelt. Wenn dir das einfach fällt, bist du vielleicht auch einfach sehr gut für den Beruf geeignet. Als Arzt wirst du allerdings ohnehin nie an die Grenze der Kapazität der Intelligenz kommen. Das limitierende im Berufsalltag wird vorallem die körperliche Belastung und der zeitliche Aufwand sein. Auch die soziale Komponente, die bei den meisten Unis keine Beachtung findet, kann sehr belastend sein. Auch als Chirurg wirst du mit Patienten und Angehörigen sprechen müssen. Den Eltern mitzuteilen, dass ihr Kind gerade in deinem OP verstorben ist, mag vielleicht nur ein paar Minuten dauern, es kann einem emotional aber unglaublich nahe gehen. Ich würde diesen Aspekt wirklich nicht unterschätzen. Ärzte sind keine reinen rationalen Techniker. Stattdessen gibt es Studien, die eindeutig belegen, dass es für den Gesundheitszustand der Patienten von großer Bedeutung ist, dass der Arzt die Rolle einer Vertrauensperson einnimmt, erklärt und Verständnis zeigt. Das gilt auch für Chirurgen.

annekdotenleser 
Fragesteller
 08.01.2022, 04:32

Ja ich hoffe mal dass es bei mir nie vorkommt dass jemand wegen mir stirbt ):

ich tendiere eher dazu weiterzumachen da ich unbedingt Chirurg werden will, bin aber auch so ein Mensch ne die Herausforderung braucht und die finde ich im Studium aktuell leider nicht. Dass man nicht Hochbegabt sein muss ist mir schon aufgefallen ( hab mir das Studium halt auch 100 mal schwerer vorgestellt) aber hat ja auch was gutes wenn es mir leichter fällt als die meisten meiner Kommilitonen.
dir noch vielen Dank für deinen Input und dass du dir so viel Zeit genommen hast fürs beantworten :D

ich Wünsche dir und deinen liebsten noch einen wunderschönen Abend und viel Gesundheit :D

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Ja, das Studium ist in der Tat alles andere als schwer, es ist einfach reine Fleißarbeit. Aber du kannst doch die Freizeit für ein herausforderndes Hobby nutzen.

Vielleicht kannst du dir zusätzlich zum Studium 'nen Job als studentische Hilfskraft oder so suchen? Zumindest an meiner Uni werden da insbesondere Medizinstudenten häufiger mal für irgendetwas gesucht. Hat den Vorteil gegenüber anderen Studentenjobs, dass es fachnah ist.

nein es ist nicht einfach und es ist auch nicht nur ein Fach

Mach das, was dich interessiert und womit du dich wohl fühlst, aber bitte mach keinen Dahmer nebenbei

annekdotenleser 
Fragesteller
 08.01.2022, 04:08

Was ist ein dahmer? Meinst du den Rechtsanwalt oder den mörder ?

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hwasabi  08.01.2022, 04:19
@annekdotenleser

"Doing a dahmer" ist die Phrase, die beschreibt, das eine Person die Sachen macht, die Jeffrey Dahmer gemacht hat. (Also im Sinne auf die Ticks, Pranks und so)

War eine Anspielung darauf, das du vom Sezieren von Fröschen zum Interesse als Chirurg gekommen bist und ich meinte Jeffrey Dahmer.

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annekdotenleser 
Fragesteller
 08.01.2022, 04:25
@hwasabi

Halte ich für etwas zu extrem. Ich kenne einen der hat als Kind gerne so getan als würde er Sachen verkaufen und studiert jetzt Marketing und vertrieb (Schwerpunkt von bwl) und jemanden der in der Schule damals immer andere verteidigt hat wenn sie mal Mist (Srry für meine vulgäre Sprache) gebaut hatten der jetzt Jura studiert. Also ist es gar nicht so abwegig dass man vom sezieren seine Leidenschaft zur Chirurgie findet da es bei anderen ja ähnlich ist (zwar nicht das gleiche Beispiel aber ähnlich, siehe oben) hab es halt das erste mal gehört dass Leute das in meinem Fall komisch finden aber ist ja supi wenn jeder anderer Meinung ist :D

danke nochmal für deinen Input und dir auch einen wunderschönen Abend (:

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hwasabi  08.01.2022, 05:10
@annekdotenleser

Falls das irgendwie als Angriff rüber gekommen ist tut es mir leid.

Von meiner Seite aus war das nur ein Scherz mit Anlehnung an das vom Frösche Sezieren zum Chirurg.

Natürlich kann man auch mit Interessen aus der Kindheit vermuten, was das Kind interessiert, wenn es erwachsen ist

Gerne und ich wünsche dir auch noch einen schönen Abend.

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annekdotenleser 
Fragesteller
 08.01.2022, 05:16
@hwasabi

War gar nicht als Angriff von mir gesehen (: musste selber machen als ich das gelesen hab. Wollt es nur klarstellen xD

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