mediatisierung?

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Es gibt zwar die Bezeichnung „Mediatisierung“ (bzw. „Medialisierung“) für die Prägung von Kommunikationsprozessen durch die Medien, die Durchdringung und Vereinnahmung von Lebensbereichen durch Einflüsse der Medien. In geschichtlichem Zusammenhang gibt es aber eine andere Bedeutung, an die in erster Linie zu denken ist und die wohl auch hier gemeint ist (das Thema „Kongress“ bezieht sich wahrscheinlich auf den Wiener Kongress 1814/5).

Mediatisierung („Mittelbarmachung“; lateinisch „medius“ = „mittlerer“, „in der Mitte gelegen“; „mediatus“ = „mittelbar“) bedeutet die Unterstellung einer bisher immediaten (unmittelbaren) Körperschaft unter eine andere Körperschaft eines Staates und das Aufgehen ihre Gebietes in das Gebiet dieser Körperschaft. Die mediatisierte Körperschaft ist nicht mehr nur direkt dem Staat und dessen politischer Spitze unterstellt, bei oft weitgehender Eigenständigkeit, sondern untersteht einer anderen Körperschaft und ist nur mittelbar – über diese Körperschaft – politisch-rechtlich dem Gesamtstaat zugeordnet.

Geschichtlich geht es bei Mediatisierung um die Aufhebung der Reichsunmittelbarkeit von Reichsständen im Heiligen Römischen Reich. Die mediatisierten Reichsstände unterstanden bisher ausschließlich dem Reich/dem Kaiser und hatten dabei verhältnismäßig viel Eigenständigkeit. Diesen Zustand verloren sie. Sie wurden anderen Reichsständen unterstellt und ihr Gebiet ging im Gebiet dieser Fürsten (der Landesherren) auf. Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde die Mediatisierung vieler Reichsstädte beschlossen. Nur 6 Reichsstädte (Augsburg, Nürnberg, Frankfurt am Main, Bremen, Hamburg und Lübeck) behielten ihre reichsunmittelbare Stellung. Durch den Frieden von Pressburg 1805 und die Auflösung des Reichsverbandes in Folge der Gründung des Rheinbundes (Rheinbund-Akte 1806) wurden die Reichsritter mediatisiert. Augsburg und Nürnberg kamen zu Bayern. Im Deutschen Bund, der auf dem Wiener Kongress begründet wurde, gab es nur noch 4 Freie Städte als eigenständige Mitglieder: Frankfurt am Main, Bremen, Hamburg und Lübeck

kurze Erklärung: Eine Stadt ist Reichsstadt. Sie untersteht damit direkt dem Kaiser und ist nicht an Befehle eines Landesherrn gebunden. Durch eine Mediatisierung verliert sie ihre Stellung als Reichsstadt und untersteht einem Landesherrn. Sie ist ein Teil von seinem Gebiet.

ist die beeinflussung der medien auf den menschen.

Stoeckl  22.02.2010, 17:41

Mit Verlaub: Das ist blühender Blödsinn!

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