Mädchen weint beim Training wegen Eltern zuhause?

5 Antworten

Erstmal: Du bist jemand, der nicht wegschaut - und das ist auch gut so!

Aber leider teile ich Deine Einschätzung, was ein Gespräch mit den Eltern des Mädchens angeht. Die werden wohl kaum auf einen 14jährigen hören. Aber sie werden sicher auf ältere Trainer hören. Sprich also bitte mit Deinen älteren Trainerkolleg:Innen und bitte sie um Hilfe. Natürlich kann es passieren, daß man die Sache nicht ernst nimmt - in solch einem Fall solltest Du Dich ans Jugendamt wenden.

Rate dem Mädchen den Schulpsychologen der Schule aufzusuchen oder versuche Kontakt mit dem Jugendamt aufzunehmen. Nach der Beschreibung sind die Eltern des Kindes in der Trennungsphase. Diesbezüglich kann man nichts machen. Das Jugendamt kann aber die Eltern darauf aufmerksam machen, dass ein entsprechender Streit vor dem Kind eine Kindswohlgefährdung darstellen könnte.

Es ist bemerkenswert, dass ein 14-jähriger sich über so einen Vorfall solche Gedanken macht. Hut ab.

Ich kenne mich mit Sportvereinen nicht gut aus, aber mit Jugendarbeit. An deinem Beispiel sieht man gut, dass es auch im Sportverein nicht nur um Engagement für eine Sportart geht, sondern immer auch um Kinder- und Jugendarbeit.

Gibt es in deinem Verein irgendjemand, an den du dich wenden kannst – ein anderer Trainer? Ein Ombudsman? Ein Vorstandsmitglied?

Ansonsten kannst du dir vielleicht auch bei der Deutschen Sportjugend Rat holen:

Das Hilfetelefon: Telefon-Beratung rund um die Uhr

Die Beraterinnen sind ausgebildete und erfahrene Fachkräfte und können in 18 Sprachen (inkl. Gebärdensprache) beraten. Sie hören Ihnen zu und nehmen Sie, Ihre Situation und Ihre Fragen ernst. Wenn Sie es möchten, vermittelt die Beraterin Ihnen Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangebote in Ihrer Nähe.

Du wirst ja nicht der einzige Trainer da sein.
Rede doch mal mit einem anderen, älteren Trainer wie man da am besten vor geht.

Das einzige was du als (14 jähriger) Trainer tun kannst, hast du meines Erachtens schon getan. Du hast ihr zugehört. Das Training ist ein Halt in ihrem Leben und auf diesen hast du einen gewissen Einfluss. Den hast du auf ihre Eltern nicht. Wie die Eltern ihre Streitigkeiten beilegen und wie lange das dauert, wissen nur diese selbst. Für das Eltern sein gibt es keinen Führerschein (leider) und nicht jeder ist gut darin seine Egoismen zu erkennen und dann auch noch zu überwinden.

Hilf ihr das eure Trainingszeit für sie eine Zeit ist, in der sie nicht an den Streit zu Hause denkt. Erst wenn sie Zeichen von Verletzungen oder Verwahrlosung zeigt, dann wäre es Zeit mit dem Jugendamt zu sprechen, aber davon hast du nichts geschrieben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung