Macht sich eigentlich der Psychologe wirklich um die Patienten sorgen oder sagt er das nur?

17 Antworten

Psychologen und Psycho-Therapeuten machen sich natürlich Gedanken um ihre Patienten- ansonsten könnten sie therapeutisch gar nicht mit Ihnen arbeiten. Jeder therapeutisch arbeitende Mensch muss sich ja auch überlegen, welche Therapieform den Klienten weiterbringt.

Supervisionen sind in diesem Beruf sehr hilfreich,einmal weil man dann einen Dritten, unbeteiligten Menschen einen objektiven Blick auf das Ganze werfen lässt und selbst gespiegelt bekommt, inwieweit man gefühlsmässig involviert ist.

Sich "Sorgen machen" heisst nicht, dass man das Problem des Betroffenen als sein eigenes ansieht, aber dass man sich eben Gedanken um ihn und seine Situation macht.

Im Übrigen sollte jedem Klienten klar gemacht werden, dass therapeutisch arbeitende Menschen lediglich "Krücken" sein können, gehen muss der Betroffene irgendwann dann alleine-und genau das macht einen guten Therapeuten aus, sein Ziel, darauf hinzuarbeiten, dass sein Klient ihn schnellstmöglichst nicht mehr benötigt.

Alles Gute!

Ehrlich gesagt ist diese Frage nicht relevant, weil es ja um den Patienten geht, aber ich glaube jeder Psychologe, der sein Fach mit Professionalität führt sollte auch gleichzeitig eine gewisse Distanz wahren, auch wenn das nicht immer möglich ist, daher kann ich auch nicht ausschließen, dass an dieser Aussage doch was dran ist.

Mal ist es so, mal nicht, meistens ist es teilweise so. Einerseits ist man rein beruflich mit dem Leid anderer Menschen konfrontiert, andererseits ist man selber Mensch, mit Sympathien, mit Antipathien und dergleichen. Es kommt immer sehr auf das Gegenüber drauf an, und wie es einem anspricht. Meistens ist man mit Sympathie am anderen Menschen interessiert, aber aus puurem Selbstschutz bewahrt man Distanz.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Natürlich macht er sich Sorgen um seinen Patienten, wenn es angebracht ist. Suizidale Wünsche und versuchte oder durchgeführte Suizide bringen den Psychotherapeuten immer in eine Krise.

Allerdings hat er auch gelernt, damit umzugehen, dass das Unglück des Patienten nicht sein Unglück ist. Das wäre eine sog. Überidentifikation. Und er hat gelernt, es nicht mit nach Hause zu nehmen. Immer gelingt das freilich auch nicht. Dazu ist unter anderem dann die Supervision da.

Im Privatleben abzuschalten, hat aber nichts damit zu tun, dass einem der Patient gleichgültig ist. Nach dem Motto: raus aus der Tür, vergessen. Er/Sie muss aber natürlich lebens- und arbeitsfähig bleiben. D.h. er darf die Familie nicht belasten und übrigens auch nicht andere Patienten.
Das ist eines der wichtigen Themen der Therapieausbildung. Man muss seinen festen Stand behalten, sonst er dem Patienten gar nichts.

Meine Chefin hatte einmal einen Patienten, der sich aufgehängt hatte. Sie musste, um das zu verarbeiten, ein paar Stunden HIlfe eines anderen Therapeuten suchen. Aber sie hat sich nicht im Leid verloren.

NEIN. Im Normalfall bzw Idealfall sollte dies kein Psychologe tun, denn sonst würde er nicht lange seinen Beruf ausüben können.

Dass ein Psacgologe so etwas zu seinem Patienten sagt, kann auch einfach deswegen sein, um ihm zu verdeutlichen wie ernst er dessen Lage sieht. Und das kann er tatsächlich auch als bedenklich sehen.

Aber sich um seine Patienten Sorgen machen, wäre der denkbar schlechteste Ansatz dieses Berufes, auch wenn es sicherlich auch manche durchaus gibt, die tatsächlich 'die Arbeit mit nach Hause nehmen', wie man manchmal sagt. Nur werden dann auch diese Psychologen selbst einen benötigen, um da wieder heraus zu kommen. Aber