Macht es Sinn jetzt schon das Asperger Syndrom diagnostizieren zu lassen?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Sasnrw!

Dass du dich an deine Kindheit bis zum Alter von 12 Jahren nicht erinnern kannst, ist schlimm.

Nach beruflicher Festigung u. Familienplanung willst du dies machen.

Meine persönliche Meinung: Diese Planung, nach beruflicher Festigung u. Partnerschaftsplanung kann ich vom Aspekt dessen, dass Du dir vl. denkst, wenn ich mal etabliert bin, kann ich dies bedenkenlos beantragen verstehen. Aus meiner Sicht steht nicht fest, ob du dies unbedingt brauchst.

Ich empfehle Dir, Dir selbst einige Grundsatzfragen zu stellen:

  1. Ist es für Dich aus eigener Situation heraus wichtig u. wertvoll, die Erkenntnis zu erlangen, ob Du Aspergerautistin bist, oder nicht?
  2. a.) Gibt es konkrete Anzeichen dafür?

2 b.) Wie sehen diese aus?

3.)a.) Fällt es anderen Personen auf?

3.)b.) Wie gehen diese damit um?

4 . Ist die Beantragung eines Behindertengrades für mich selbst vertretbar? (Selbstwert, Umgang damit, etc....)

5 Bist Du finanziell auf die Beantragung der Diagnostizierung eines Behindertengrades angewiesen?

6 Wie geht Deine Umwelt damit um? (Freunde, Bekannte, Vorgesetzte, Verwandte)

Achte darauf, welche dieser Fragen für Dich die größte Gewichtung haben!

Es gibt hier auch einen Plan B, bzw. einen Plan C.

B: Das Institut für Begabtenförderung kann dir vielleicht helfen.

C. Wende Dich an Auticon, hier werden explizit Menschen mit besonderen Fähigkeiten gesucht.

Wenn Du fragen hast, melde Dich!

LG Georg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lange Jahre Erfahrung in diesem Spektrum
sasnrw 
Fragesteller
 12.03.2021, 06:33

Vielen Dank für Deine so ausführliche Antwort. Ich werde mich diesbezüglich auf jeden Fall mal informieren.

1-3 Ja

4 Noch nicht, später aber ja

5 Noch nicht, auf Dauer aber absehbar

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Lass Dich nicht verunsichern. Armselig ist nur der Kommentar selbst dazu!

Dann lass das abklären. Du trägst ja nun mit Dir rum und möchtest Gewissheit.

Den Behindertenausweis musst Du dich beantragen. Wenn Du das nicht willst, bekommst Du den auch nicht. Du könntest Deine Mutter auch bitten, wichtige Dinge aus Deinem Leben ,an die Du Dich nicht erinnerst, schriftlich zu machen.

sasnrw 
Fragesteller
 12.03.2021, 05:37

Danke! Ich habe jedoch auch etwas Sorge davor, dass wenn eine weitere Diagnose hinzu kommt, ich später z.B. bei möglichen Sorgerechtstreiten Nachteile erleiden könnte. Ein weiterer Grund, welcher mich zu den vielen Zweifeln an einer Diagnostik beschäftigt....

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meist gibt es in jeder größeren stadt irgendwo ein autismuszentrum, da kann man sich hinwenden.

einen antrag auf einen pflegegrad zu stellen, macht sinn sobald man eine diagnose hat. in deinem fall kann der nicht sehr hoch ausfallen, da du ziemlich gut funktionierst und dich somit selbständig in deinem leben versorgen kannst. könnte also sein, dass du trotz diagnose pflegegrad 0 erhältst, oder gar keinen.

man kann und sollte das dennoch frühzeitig in die wege leiten, denn lass es mal irgendwann sich verschlechtert, bist du somit bereits an die hilfssysteme angebunden und hast nicht erst den ganzen marathon durch die verschiedenen instanzen vor dir.

geh es leiber jetzt an wo du die kraft und den raum dafür hast. alles GUTE dir!

sasnrw 
Fragesteller
 12.03.2021, 05:42

Danke für Deine Rückmeldung!

Mir geht es aktuell leider so schlecht, dass ich u.a. mehrere Monate in einem komaähnlichen Zustand lag etc. Die Diagnostik ist bis heute nicht abgeschlossen. Da meine erste Erkrankung extrem unerforscht ist, wird eine sichere Diagnose sowieso sehr schwer.

Niemals werde ich einen Pflegegrad beantragen. Lieber sterbe ich. Entweder möchte ich normal leben oder sterben-eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit möchte ich niemandem zumuten-von den so starken Schmerzen die ich ertragen muss mal ganz zu schweigen. Ich habe das alles schon x mal durch. Das möchte ich meiner Mutter nicht weiter zumuten.

Ich möchte auf gar keinen Fall, dass die Diagnose irgendwo vermerkt wird-und das wird vermutlich das Problem werden oder irre ich?

Jede Diagnose macht es desto unmöglicher, wieder in ein annähernd normales Leben zurück zu finden.

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SlightlyAnnoyed  12.03.2021, 06:29
@sasnrw

Ich verstehe dein Problem mit dem Pflegegrad oder der Einstufung einer Behinderung. Das heißt doch nur, das du es hast und bei Bedarf einsetzen kannst. Stell dir vor, du kippst wieder aus den Latschen. Deine Mutter wird sich dann um dich kümmern, egal, wie wenig du ihr zur Last fallen willst. Mit entsprechenden Einstufungen bekommt sie dann aber (finanzielle) Hilfe und auch so viel mehr Unterstützung, die sonst nicht da wäre, nur weil du zu stolz dafür bist.
Mein Vater hat auch einen Schwerbehindertenausweis als Diabetiker. Der hüpft rum wie ein junger Gott, arbeitet ganz normal und führt sein Leben und zückt den Ausweis nur, wenn es Vorteile damit gibt.

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readyornotII  12.03.2021, 06:36
@sasnrw

was du da redest entspricht leider in keinster weise der realität. entschuldige bitte aber da hast du ja mal sowas von keine ahnung. glaubst du, wenn du einen pflegegrad hast, wirst du gepampert und irgendwie in watte gepackt? haha...

das ist wirklich keine realistische einschätzung. falls du einen pflegegrad bekommen solltest, wie gesagt das kriegt man nicht geschenkt für nichts, dann ist es bei dir sicherlich etwas zwischen 0 oder 1, sonst gar nichts. das berechtigt dich unter umständen lediglich dazu ein wenig pflegegeld zu erhalten oder auch nicht. mehr nicht. es stellt unter umständen einen schutz dar bei der arbeit, aber das alles ist auch nicht so wie der durchschnittsdeutsche es sich vorstellt, so nach dem motto 'wir leben hier in deutschland, da ist alles geregelt.' blödsinn.

natürlich kannst du völlig normal leben und vom pflegegeld könntest, wenn du überhaupt welches erhältst, jemanden 'bezahlen' ,evtl. einmal im monat, der dir zur hand geht, den du eh selbst finden müsstest.

'vermerkt' werden würde die diagnose lediglich bei der pflegekasse, sonst ist das in keinster weise irgendwie präsent in deinem leben, außer du erzählst es rum.

und was soll das heißen , dass es jede diagnsoe unmöglich macht annähernd in ein normales leben zurückzufinden?? auch die total falsche vorstellung muss ich sagen... eine diagnose ist lediglich ein puzzleteil deiner persönlichkeit, reduziere dich doch nicht selbst nur darauf. es gibt dir ein bißchen die möglichkeit irgendwo was zu beantragen, sonst nix, sonst interessiert das keinen menschen.

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sasnrw 
Fragesteller
 12.03.2021, 06:38
@readyornotII

Das mit dem Pflegegrad beantragen ist in erster Linie psychisch gemeint.

Das mit den Diagnosen und den Problemen kenne ich leider zu gut. Aktuell führe ich mit meiner Krankenkasse (gesetzlich versichert) mal wieder einen Prozess vor Gericht. Ich sollte nun rückwirkend rausgeschmissen werden weil ich (laut offizieller Begründung) eine Belastung für die Gemeinschaft sei.

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Kenn mich da nicht sonderlich aus. Aber Autismus hat doch immer so was wie ne hochbegabung oder ne kleine inselbegabung

Es ist schön wie Du über Deinen Fall schreibst. Das zeigt mir, dass Du Dein Syndrom (oder wie auch immer Du das bezeichnen möchtest) weitreichend im Griff hast. Sogar an eine Familienplanung denkst Du, kannst Dich in diesem Status selbst sehen. Wenn es Dir gelingt, beruflich und familiär eine Grundlage zu schaffen und dabei einigermassen durchzuhalten, ist das alles schon mal super.

Eine Diagnosenstellung von jemandem, der sich sehr gut mit Asperger auskennt, ist jedem Fall sinnvoll, denn besondere psychische Varianten sollten früh dokumentiert werden für eine überschaubare, nachvollziehbare Krankheitsgeschichte. Alle Dokumente zusammen gut aufbewahren. Man weiss nie, wie es einem später plötzlich mal gehen wird; Ärzte, Versicherungen, Betreuer, Vormunde und Sozialarbeiter sind dann heidenfroh um vollständige Berichte.

sasnrw 
Fragesteller
 12.03.2021, 05:58

Danke für Deine Rückmeldung. Mit der Familienplanung bin ich leider noch nicht so weit. Ich habe nun die letzte Zeit mehr in einem Koma gelegen als alles andere. Keiner weiß woran es liegt. Leider ist meine erste Vorerkrankung kaum erforscht, was es noch schwieriger macht. Familienplanung und endlich wieder arbeiten können-die beiden Träume, welche mich in diesen Monaten am leben halten.

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JWDHF  12.03.2021, 06:27
@sasnrw

Wie ist denn Deine Beweglichkeit? Kannst Du Sport machen? Lange spazieren? Hast Du vielleicht das Gefühl, dass Dir bestimmte Nahrungsmittel eher schaden? Nach meiner Erfahrung kann man jede neurologische Erkrankung durch allgemeine Gesundheitsmassnahmen (Trinken, Essen, Bewegung) deutlich verbessern, so wie man umgekehrt auch jede Gesundheit durch eine Umkehr dieser Faktoren zerstören kann. Eventuell würden Dir Fachbücher aus dem Bereich Autismus weiterhelfen, manchmal können Fallberichte, Therapieversuche etc. helfen, sich selbst besser zu führen. Wenn Du schreibst "Koma" meinst Du vermutlich Lethargie, Antriebslosigkeit, innerer Stillstand - oder wirklich Koma? Im Bett liegen und wie tot nach innen starren?

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sasnrw 
Fragesteller
 12.03.2021, 06:31
@JWDHF

Nein, ein Liquorwert war weit erhöht. Darauf folgten Behandlungen mit Immunglobulinen, welche zumindestens so weit halfen dass ich normal leben konnte. Mittlerweile war der Liquorwert nicht mehr erhöht. Doch nun änderten sich die Probleme, mit stärksten Frontelen Kopfschmerzen. Essen ist schon seit März 2019 nur bedingt möglich. Der Körper ist damals als auch heute oft zu schwach um Sport zu treiben. Wir sind mittlerweile deutschlandweit mit allen Forschungszentren in Kontakt. So war mein Fall bereits bei der ersten Erkrankung 2008 schon im Forschungsbereich diskutiert und behandelt worden.

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JWDHF  13.03.2021, 06:45
@sasnrw

Ok, wie es aussieht bist Du in einem komplexen Analyse- und Behandlungssystem integriert. Das heisst, Dein Zustand wird ja ohnehin von verschiedenen Institutionen erfasst und dokumentiert. Insofern sollte das Anlegen einer Krankheitsakte kein Problem sein. Diese gehört in Deinen Besitz und sollte zukünftig als Rückversicherung in sämtlichen Belangen dienen. Damit bist Du unabhängig von der Verwandtschaft, es ist Deine Geschichte, Dein Schicksal. Also auch Deine Akte. Vielleicht wirst Du tatsächlich mal IV beantragen müssen, oder nur zum Teil. Dann kannst Du nachweisen, dass Du Alles menschenmögliche getan hast, um Dich selbst zu verbessern/heilen.

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