Lügen oder die Wahrheit sagen?

2 Antworten

Ich war in meinem langen Leben durchaus schon in Situationen, in denen irgendwelche Leute Informationen von mir wollten, die sie nichts angingen; ich jedoch nicht in der Position war, diese rundheraus zu verweigern; dies aber dennoch zu verhindern wusste, ohne lügen zu müssen.

Als Atheistin und gleichsam Bibelkennerin habe ich mich an den Rat in Matthäus 10:16 gehalten, der da lautet:

"Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben"

Mit anderen Worten: Ich habe Antworten gegeben, welche den Frager zufriedengestellt, jedoch nicht in vollem Umfang das geliefert haben, was er gerne gehabt hätte. Lügen wäre für mich zu keiner Zeit in Frage gekommen. Und nicht etwa, weil ich so ein toller Mensch wäre, nein, überhaupt nicht, sondern weil ich von Kindesbeinen dazu erzogen wurde, dass Lügen etwas Widerwaertiges ist. "Gewissen" ist das Stichwort und ein von Klein an "geschultes" Gewissen, ist enorm dabei behilflich, mit "brenzligen" Situationen umzugehen.

Ich muss allerdings auch sagen, dass es für mich allein schon wegen meiner ethischen Grundhaltung noch nie einen Moment gab, etwas zu tun, auf das es später lediglich die Antwort "Ja" oder "Nein" gegeben hätte.

Deine Frage diesbezüglich ist auch etwas pauschal gestellt. Die Voraussetzungen, welche eine Situation erzeugen, in der man sich nicht sicher ist, ob man die Wahrheit sagen oder lügen sollte, ist in der Regel hausgemacht. Durch das Vermeiden ebensolcher durch - früher nannte man das "Rechtschaffenheit" [übrigens auch eine Vokabel, die nicht nur aus der deutschen Sprache, sondern auch völlig aus dem gesellschaftlichen Begreifen verschwunden ist] - verhindert man im Vorfeld, sich eine Frage, wie die Deine stellen zu müssen.

Wann wart ihr mal in der Situation als ihr euch nicht sicher wart ob ihr die Wahrheit sagen sollt oder zu lügen?

Noch nie. Ich sage einfach immer die Wahrheit. Ehrlich währt am längsten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung