Lüge / Unwahrheit?
Gerd Postel sagt in Interviews gerne mal, dass nicht jede Unwahrheit die sittliche Qualität einer Lüge habe. Kann mir das jemand erläutern? Geht es hier um die Moral? Danke euch und schönes Wochenende.
3 Antworten
Nur dann kann man eine Aussage als Lüge bezeichnen, wenn:
- Die Aussage unwahr ist
- Der Urheber weiss, dass die Aussage unwahr ist
- Der Urheber nimmt an, dass der Empfänger (Leser oder Zuhörer) die Aussage für wahr annimmt.
- Der Urheber die Absicht hat, mit dieser unwahren Aussage das Wissen, die Meinung oder das Verhalten des Empfängers zu beeinflüssen.
Wenn eine von diesen Bedingungen nicht erfüllt ist, dann ist die unwahre Aussage keine Lüge.
Woher ich das weiß: Beschäftigung mit der Philosophie der Sprache.
Nein, um den Unterschied Lüge und Unwahrheit.
Wenn ich bewusst was falsches erzähle, dann lüge ich, weil ich weiß, dass die Information falsch ist.
Gebe ich aber eine Information weiter, vonh der ich denke, dass sie die Wahrheit sei (es selber also nicht besser weiß), dann ist es keine Lüge, aber es bleibt eine Unwahrheit.
Von der Perspektive habe ich es noch nicht betrachtet. Ich dachte es geht um die Moral einer Unwahrheit? (z.B. Lügen für eine Überraschung). Danke sehr
Es gibt auch Schutzbehauptungen als Form einer bewussten Unwahrheit. Die Lüge ist dann statthaft, wenn diese dem Guten dient. Campanella. Und wie ist es mit dem Film,, Jakob der Lügner " ? Außerdem gibt es Irrtümer und Halbwahrheiten, welche im Umgang in der Regel als sehr schwierig gelten.
Vielen Dank für die detaillierte Auflistung.