Logitech Z 5500 sehr lautes rauschen?
Ich habe das Logitech Z-5500 Sound System jetzt schon seit einigen Jahren.
Meine optische Buchse ist mit meinem TV verbunden und der PC über Coax (man kann per remote hin und her wechseln) und insgesamt bin ich sehr zufrienden mit der Qualität, allerdings habe ich seit gestern folgendes Problem:
Von einem auf den anderen Tag rauschen die Lautsprecher sehr laut (ich höre nur das Rauschen) wenn ich leiser oder lauter drehe geschieht nichts (das Rauschen wird weder lauter noch leiser). Wenn ich aber ziemlich laut aufdrehe höre ich mehr und mehr den Ton des gewählten Mediums, jedoch bleibt das Rauschen weiterhin erhalten und die Qualität des Tons ist miserabel (außerdem muss ich die Lautstärke deutlich höher aufdrehen als zuvor bis ich von dem abgespielten Sound etwas höre).
Ich habe alle Verbindungen, Stecker etc gecheckt alle nochmal raus und rein, paar mal vom Strom genommen, aber leider hat das nichts gebracht. Es muss wohl an dem Sound System liegen, da das Problem sowohl bei TV, PC als auch sogar bei Kopfhörern besteht (es sind ja wohl kaum alle Kabel bzw. Soundkarten defekt).
Kennt sich jemand gut mit HiFi usw. aus und kann abschätzen was es sein kann?
Womöglich Verstärker? Im jetzigen Zustand ist die Anlage nicht zu gebrauchen, es ist auch wirklich kein kleines Störsignal, sondern einfach nur ein sehr lautes Rauschen, aber die Anlage war teuer und ich würde sie gerne noch retten wenn das möglich ist!
Bedanke mich für jeden hilfreichen Ratschlag :)
2 Antworten
Hallo Mendo353,
Bevor ich eine Aussage machen kann, beschreibe ich die Vorgehensweise der Fehlereingrenzung:
- Die Anlage von allen anderen Geräten trennen, also nur noch die Verbindung zur 230V/AC-Netzsteckdose bleibt bestehen
- Volumen-Regler auf Null
- alle Eingänge nacheinander durchschalten und dabei zuerst über Lautsprecher und anschließend über Kopfhörer hören. Du solltest zuerst so gut wie "nichts" hören und die Wiedergabe über zwischen Lautsprecher und Kopfhörer sollte sich kaum unterscheiden.
- Wenn du den Volumenregler langsam aufdrehst, müsste allmählich ein Rauschen zu hören sein, allerdings nur sehr leise und erst bei einer Stellung des Reglers, bei der sich mit Nutzsignal bereits eine hohe Wiedergabelautstärke einstellen würde.
- Im nächsten Schritt ein Audio-Signal anschließen, aber nur ein Gerät verbinden, dass nicht mit dem 230V-Netz verbunden ist, also über Batterie/Akku versorgt wird (Smartphone oder MP3-Player...egal was du verwendest, Hauptsache ohne 230V-Anschluss).
- Erneuter Hörtest
- Jetzt nur die digitale Verbindung zu deinem TV-Gerät über den optischen Eingang herstellen, das TV-Gerät ist ebenfalls nur mit dem 230V-Netz verbunden...keine andere Verbindung, auch keine Verbindung zum Antennenanschluss.
- Erneuter Hörtest, Volumen-Regler dabei immer zuerst auf Null.
- Den letzten Test wiederholen, aber den Netzstecker des TV-Gerätes ziehen und um 180° gedreht einstecken. Ist im Vergleich zu der ersten Position des Netzsteckers ein geringer Unterschied im Rauschsignal zu hören? Wenn ja, dann die Steckposition beibehalten, bei der das Störsignal leiser ist.
Du schließt jetzt schritt für Schritt alle anderen Komponenten an, also zuerst die Antennenverbindung, dann den PC (ohne Verbindungen zu anderen Geräten, dann die Verbindungen nacheinander herstellen, Netzstecker bei verbundenen Geräten in beiden Steckpositionen...)...
Ich glaube, dass ich die Vorgehensweise verständlich beschrieben habe. Nur auf diese Art kann man ohne technische Hifsmittel den Fehler eingrenzen. Es kann z.B. sein, dass der Rauschpegel plötzlich ansteigt, wenn die Antenne des TV-Gerätes angeschlossen wird....Dann kann man von einer Masseschleife ausgehen und müsste ein Mantelstromfilter zwischen Antennen-Achluss und TV-Gerät schalten.
Wenn aber ohne Verbindung zu anderen Geräten deine Anlage rauscht, ist von einem Fehler in der Verstärker-Elektronik auszugehen. Hier hängt es von deinen technischen Fähigkeiten und deinem Budget ab, wie du das Problem löst.
Ab jetzt wäre es reine Wahrsagerei, die nichts bringt. Es hilft nur noch der Einsatz eines Oszilloskops, um in der Elektronik die Ursache zu finden...wenn man weiß, wie das geht, sind es nur wenige Minuten, bis der Fehler eingegrenzt ist.
Wenn du kein Oszilloskop hast, dann entweder in eine Werkstatt, ein Repair-Cafe, http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/21/repair-cafe-selbsthilfewerkstatt-deutschlandkarte oder zu einem Funkamateur https://www.darc.de/home/#c153658...(gib deine PLZ ein und du erfährst die Adresse des nächsten Ortsvereines... einfach mal anfragen). Die beiden Letztgenannten sind meistens kostenlos und bekommen die Fehlersuche und Reparatur bestens geregelt.
Oder du hast genug Kohle und bekommst allmählich akustische Entzugserscheinungen ;-)... dann ist die Anschaffung einer neuen Anlage oder ein Gebrauchtkauf bei eBay die schnellere Lösung.
Wenn du wie oben beschrieben vorgegangen bist und mir das Ergebnis mitteilst, kann ich dir detailliert weiterhelfen.
Grüße, Dalko
Hallo Mendo353, danke für den Stern.
Tja, die Vorgehensweise bei einer Fehlersuche in einem elektronischen Gerät... schwierig, aber nicht unmöglich. Eigentlich ist die Fehlersuche eine streng logische Vorgehensweise, die ein Elektroniker wegen der mehrjährigen Ausbildung und Übung (mehr oder weniger gut) abrufen kann.
Für den Laien ohne Hilfe ist es sehr schwer, aber nicht unmöglich. Ich habe mal im Internet gesucht, ob allgemein gültige und gut verständliche Vorgehensweisen bei der Fehlersuche zu finden sind...hier das Ergebnis meiner Recherche, ausserdem gebt es jede menge Fachbücher zum Thema:
https://www.heise.de/ct/artikel/Kammerjaeger-290506.html
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1503131.htm
https://de.wikibooks.org/wiki/Fehlersuche_in_Elektronik-Schaltungen
Ich versuche mal, die einzelnen Schritte einer Fehlersuche zusammengefasst zu beschreiben:
- Tabelle anfertigen, in die du alle Messergebnisse einträgst.
- Ohne Oszilloskop kannst du direkt aufhören und Kaffee trinken gehen...du wirst den Fehler nicht eingrenzen können
- Ein Vielfachmessgerät (Spannung, Strom, Widerstand) ist ebenfalls notwendig.
- Vielleicht hast du zugriff auf ein identisches, funktionsfähiges Gerät...in diesem Fall kannst du Vergleichsmessungen machen, was alles sehr erleichtern würde.
- Gerät öffnen und optisch überprüfen, ob verfärbte oder anderweitig beschädigte Bauteile zu erkennen sind (geblähte oder undichte Elkos, Bauteile mit veränderter Oberfläche, Risse usw.)
- Die Nase einsetzen...wenn zu viel Strom geflossen ist, sind die Folgen zu riechen.
- Nach diesem Einstieg suchst du das Netzteil und überprüfst die Spannung(en), die erzeugt werden, und misst deren Wert.
- Bei einer symmetrischen Spannungsversorgung, also zwei zu Null-Volt/GND/Masse symmetrische Spannungen von z.B. Plus/Minus 15 Volt Gleichspannung auf Asymmetrien achten. Da die Endstufe des Verstärkers und die Vorstufe in der Regel mit unterschiedlichen Spannungen versorgt werden, musst du überprüfen, ob sie vorhanden und symmetrisch sind. Wenn sie sich unterscheiden, dann im entsprechenden Zweig des Netzteils messen, dabei immer Stufe um Stufe zurückgehen, bis du den Ursprung der Abweichung gefunden hast.
- Wenn du alle Spannungen überprüft hast und die Messergebnisse plausibel sind, kommt im nächsten Schritt die Signalverfolgung. Du speist ein Sinussignal am Eingang des Verstärkers ein und verfolgst mit dem Oszilloskop Stufe um Stufe das Signal. Sobald eine Verformung des Signals zu beobachten ist, musst du genauer suchen.
- Als Laie macht die Überprüfung einzelner Bauteile , insbesondere Halbleiter (Transistoren, Dioden, integrierte Schaltkreise) wenig Sinn. Am besten direkt austauschen, was aber manchmal schon das Ende bedeuten kann...ohne Erfahrung beim Auslöten kann viel schief gehen, und dann die Frage, wo du Ersatzteile beschaffen kannst...
- Wenn du keinen Sinusgenerator besitzt, kannst du einen PC mit entsprechender Software zu einem Signalgenerator wandeln: https://www.heise.de/download/product/sweepgen-24503http://www.chip.de/downloads/Audio-SweepGen_12993635.html
- Eine andere Möglichkeit ist der Download von geeigneten Testtönen, die du über den PC wiedergibst und auf den Stereo-Eingang der Anlage leitest: http://www.mediacollege.com/audio/tone/download/
Bei deinem Rausch-Problem macht es auch Sinn, direkt mit dem Oszilloskop das Audiosignal mit Rauschanteil zu betrachten. Wenn z.B. ein hochfrequentes Schwingen innerhalb der Elektronik auftritt, kann dies die Ursache für ein Rauschsignal sein. Du beobachtest, ob du auf dem Signal überlagert Störsignale sehen kannst, ebenso auf den Versorgungs-Gleichspannungen. Du beginnst wieder am Eingang und verfolgst das Signal von Stufe zu Stufe, bis es sich verändert und das Störsignal zu sehen ist.
Wenn ich alles durchlese, merke ich, wie bescheuert die Anleitung ist bzw. dass ich total durchgeknallt bin, überhaupt damit angefangen zu haben ;-). Es ist nämlich auch möglich, durch die Fehlersuche und Reparaturversuchen die Anlage komplett zu schrotten. Wenn du an der Uni Messgeräte verwenden kannst, dann sprich Leute an, die da irgendwo im Fachbereich herumspringen und sich damit auskennen und bitte um Hilfe...das könnte klappen.
Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht, bei Problemen kannst du dich melden...oder das Gelumpe direkt aus dem (geöffneten) Fenster werfen, bevor sich die typischen Dauerschäden eines Elektronikers bei dir einstellen...und die sind grauenhaft und ich weiß, wovon ich rede... von denen erreicht kaum einer die Rente ohne Dachschaden...bei mir gings ungefähr mit 50 los...grins.
Grüße, Dalko
Ich danke dir für deine Antwort Dalko.
Ich studiere ja selbst Elektrotechnik, habe nur noch keine Ausbildung (oder sonstige praktische Erfahrung) hinter mir. In der Uni lernen wir vieles, aber es bleibt letztendlich größtenteils in der Theorie. Uns wird zb so eine Elektronik-Fehlersuche nicht gelehrt.
Meine letzte Antwort war heute morgen gelöscht. Ich habe dagegen protestiert und seit wenigen Minuten ist sie wieder sichtbar.
Wenn es dich interessiert, dann mache eine Freundschaftsanfrage und ich erkläre dir dann, was passiert ist.
Elektrotechnik...super, dann vergiss den vorletzten Absatz im letzten Kommentar, denn du dürftest keine Probleme haben bei der systematischen Eingrenzung des Fehlers. Ich helfe dir, bis der Fehler gefunden ist oder du erkennen solltest, dass der Reparaturversuch irgendwo an eine Grenze stößt (z.B. Ersatzteil nicht beschaffbar).
Gleichzeitig erhältst du eine gute Einarbeitung in die Praxis der Fehlersuche.... und ich versuche dadurch vor der "allgegenwärtigen, bereits im mittleren Alter und insbesondere unter den sogenannten Experten grassierende und sich exponentiell verbreitenden Demenz wegzulaufen... hoffentlich wird mein Beitrag nicht wieder gelöscht....hallo ihr lieben Moderatoren, dass war ein Beispiel für meinen vielleicht schrägen Humor und nicht für meine Bösartigkeit...dass sähe dann etwas anders aus... grins.
Die Anlage so macht ein HAMMER Sound. Habe sie auch.
Wenn es auf optischen Eingang steht, und nichts dran hängt, rauscht es?
Ich geh von aus das auch deine LED Display Beleuchtung schon den Geist aufgegeben hat. Oder noch flackert oder dunkel leuchtet. Ich sage das weil die Bauteile im Steuergerät allem Anschein nicht grade hochwertig sind. Man kann also bspw. von irgend welchen Elkos ausgehen die ausgetauscht werden müssten. Das Steuerteil hat ja auch eine ordentliche Betriebstemperatur.
Also wie gesagt ist es das müsste man es aufschrauben und reparieren. Dann hält das Teil noch mal 20 Jahre.
Ich hab nur noch eine andere Idee. Ein Freund von mir fragte mich auch um Rat da seine Anlage (mehrere 1000 Euro) auch auf einmal Störungen hatte. Intervall rauschen. Ich habe feststellen können, daß es seine eigene Weihnachtsbeleuchtung war, die ins Stromnetz Störungen absetzte.
Allerdings musst du die Lautstärke höher als sonst drehen um auf üblichen Pegel zu kommen. Daher wird man wohl die Hand ansetzen müssen.
Danke für die Antwort Fragewitz,
wenn es von selbst nicht mehr funktionieren will muss ich wohl mal aufschrauben und ein Blick reinwerfen, meinst du allerdings das (falls da zb. an Bauteilen was defekt ist) es mit Sicherheit am Steuergerät liegt?
Sonstige LED's o.ä. sind mir nicht aufgefallen, bis auf die kreisförmige LED mit der man unten rechts auf headphone modus wechselt erscheint mir etwas ungewohnt zu leuchten/blinken.
Die kosten ja jetzt gebraucht mehr als damals neu. Wie ich gerade gesehen habe. Das Flackern deutet auf dem baldigen Tod. Allerdings haben die meisten das Problem dass die LEDs am LCD-Display ausfallen. Und das ist noch etwas ärgerlicher denn dann sieht man schon nicht besonders gut. Ich würde schon sagen dass es das Steuergerät ist denn, im Subwoofer müsste zwar ein eingebautes Netzteil sein aber ich glaube eher an das Steuerteil. Dieses wird in Foren und auch bei Amazon als minderwertig bezeichnet. Man kann die Kiste übrigens auch resetten. Bzw. Auch die LED Farbe oder die Balken der Lautstärke ändern.
Ob du das machen willst ist eine andere Frage.
Die Tasten Input und Settings für ungefähr 6 Sekunden gedrückt halten.Die Steuereinheit muss dabei aus sein.
Wenn du eine Reparatur in Betracht ziehst, dann überlege ob du dies selber durchführen kannst und willst.
Hallo dalko ich danke dir für deine ausführliche Antwort!
Ergebnis:
1-3: Wenn die Anlage am Strom ist aber sonst nichts dranhängt, rauscht es nicht. Sobald ich ein ein einzelnes Wiedergabesignal anschließe, brummt der Subwoofer leise aber hörbar (0 Pegel). Wenn ich nun lauter stelle rauscht die gesamte Anlage also alle Lautsprecher. Gerade per Kopfhörer ist das rauschen sehr zu hören und da rauscht es schon beim 0-Pegel.
4: Das rauschen (über Lautsprecher) erreicht sofort sein Maximum sobald ich die Lautstärke erhöhe ( bei Volume > 0)
5-6: kein unterschied zu 230V Einspeisung
7-9: kein Unterschied zu den vorigen Signalen
Bemerkung: Das Steuergerät wird auffällig warm (glaube nicht das es vorher schon der Fall war, ausser es lief entsprechend lange). Habe auch mal die Platine vom Steuergerät und unten am Subwoofer angeschaut, ob eventuell sichtbare Schäden (zb. durchgebrannter Elko etc.) zu erkennen sind, aber konnte mit dem Auge nichts feststellen.
Wie gehe ich voran wenn ich das Problem selbst in die Hand nehmen will? Ich habe in der Uni Zugang zu Messgeräten (wie zb. Oszi), hilft mir das weiter? Ich muss dann wohl auch das Datenblatt zur Hand nehmen, wenn ich was nachmesse nehme ich mal an?