Links-Rechts-drehende Phasen beim Hausstrom?

8 Antworten

Was PeterKremsner oben beschrieben hat, ist mir irgendwann auch schon mal aufgefallen. Hin und wieder ist eine Phase ausgefallen und bei dem angeschlossenen Motor stimmte die Drehrichtung nicht. Wenn ich mich recht erinnere, lag es damals an einer losen Sicherung bzw. Klemmstelle am Sicherungsockel.   

gibt es nicht und eine drehrichtung bei 400volt motoren wird durch das anklemmen der phasen bestimmt.es liegt bestimmt ein anderer fehler vor den vermutlich nur ein elektriker feststellen kann

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die am stärksten beanspruchten Bauteile dürten die Leistungsschütze sein. Hier würde ich auch erst einmal mit der Suche anfangen. Bei freigeschaltetem Laststromkreis die Schütze anziehen lassen oder den Testknopf drücken und mit dem Multimeter die Verbindungen L1→T1, L2→T2 und L3→T3 durchmessen. Bei intakten Kontakten sollte der Widerstand nicht mehr als je 1 Ω betragen. Ich denke mal, dass der Fehler hier zu finden sein wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)
Waeller1966  15.04.2019, 21:06

Mir fehlt da etwas die Erfahrung, aber sind 1 Ohm da nicht schon recht viel?

Gesetzt dem Fall natürlich das die Meßspitzern sauber Kontakt haben.

Ich frage interessehalber.

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electrician  15.04.2019, 23:07
@Waeller1966

Stimmt. Erfahrungsgemäß ist der Kontakt der Messspitzen aber schlecht, wobei ein defekter Kontakt einen wesentlich höheren Widerstand hat.

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Die Drehrichtung deiner Hauseinspeisung ändert sich niemals selbsttätig.
Das passiert nur wenn Leitungen abgeklemmt werden und beim erneuten Anschliessen Adern vertauscht werden.

Soviel zur Ursache!

Nun zur Lösung:
1.) Verlange von diesem Techniker ein Messprotokoll in dem diese Aussage:

(durch Messung bereits an den drei Sicherungen der Anlage im Sicherungskasten) immer mal wieder sich die "Drehrichtung der Phasen" ändert.

bestätigt wird und lege dies deinem Elektitzitätsversorger vor.

Ich denke nicht, dass er dir das schriftlich geben wird, das sich die Drehrichtung, wie gesagt, nicht "einfach so" ändert. Dazu müsste die Stromversorgung in jedem Fall unterbrochen werden.

2.) Wende dich an deinen Elektitzitätsversorger und frage nach ob an der Versorgung deines Hauses Arbeiten vorgenommen wurden, bei denen die Drehrichtung vertauscht wurde.

Ich gehe eher davon aus, daß die Drehrichtungsüberwachung der Hebeanlage defekt ist, diese ist auch nur für den Erstanschluss wichtig, da sich die Drehrichtung nach dem Anschliessen in der Regel nie ändert.
Dies ist aber nur eine Vermutung, die sich nur vor Ort klären liesse.

Dein "Starkstrom" nennt sich übrigens Dreiphasenwechselstrom: ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasenwechselstrom

Die Drehrichtung bei der Versorgungsleitung kann sich nicht ändern, ohne dass gleich das europäische Verbundnetz zusammenbricht. Wenn die Steuerung fehlerfrei arbeitet, dann sehe ich nur eine Erklärung:

Eine der 3 Phasen weist zeitweilig eine Unterbrechung auf ("Wackelkontakt"). Bei anhaltendem Ausfall einer Phase würde der Motor beschädigt, somit ist die Abschaltung hilfreich. Wenn nur zwei Phasen anliegen, ist die Drehrichtung nicht mehr deutlich vorgegeben. Der Motor ließe sich so eventuell sogar in umgekehrter Laufrichtung anwerfen. Den Zustand versteht die Steuerung ziemlich konsequent als veränderte Drehrichtung. Die Suche nach der nur zeitweilig auftretenden Unterbrechung kann sich etwas mühsam gestalten. Ich würde versuchsweise einfach einmal eine Phase für einige Sekunden unterbrechen, um die Reaktion der Steuerung zu beobachten. Dann wäre vermutlich meine Diagnose gesichert.

Ich habe mich übrigens vor etwa 55 Jahren aus dem Elektohandwerk verabschiedet, da ist wohl noch ein bisschen hängen geblieben. Damals begegnete ich allerdings noch nicht derart interaktiven Steuerungen. Das löste man seinerzeit mit einfachen Motorschutzschaltern.