Liebesverständnis im Mittelalter und Romantik?

2 Antworten

Der Begriff Liebe ist vor der Romantik für die Allgemeinheit nicht von Bedeutung gewesen. Das Individuum und das persönliche Glück lag nicht im Fokus der Betrachtung. Geheiratet hat man aus pragmatischen Gründen. Im Mittelalter wurde das Phänomen der Minne bekannt, das ist die Liebe des Dichters und Sängers zu einer (weiblichen) Person höheren Standes, die er überhaupt nicht kennt (bzw. nur aus Erzählungen) und niemals bekommen kann. Seit der Renaissance begann man allgemein, das Individuum mehr zu beachten. Erst im 16. Jahrhundert setzten sich z.B. öffentliche Eheschließungen durch, der Einzelne, auch die Frau und die Familie wurden mehr in den Mittelpunkt gestellt. Der Protestantismus leistete dieser Individualisierung Vorschub.

Der Begriff der Romantik leitet sich von Literatur in der Landessprache ab (lingua romana), im Gegensatz zu den zuvor auf Latein (lingua latina) verfassten Texten. Romantische Texte befassten sich mehr mit der eigenen Kultur und Welt als mit der Antike. Das führte auch zu einer stärkeren Betonung der eigenen Gefühlswelt, von Sehnsucht und Liebe. Grundthemen der Romantik sind Gefühl, Leidenschaft, Individualität und individuelles Erleben sowie Seele, vor allem die gequälte Seele. Liebe im heutigen Sinne als Basis für eine Beziehung (Liebesheirat) hat sich erst im 20. Jahrhundert herausgebildet.

Schmuck hat im Leben der normalen Menschen sicher bis ins 20. Jahrhundert keine große Rolle gespielt. Eheringe gab es schon in der Antike und waren oft aus Eisen. Schmuck wurde meistens als Statussymbol getragen (oder hatte Gebrauchsfunktion wie der Siegelring, Schlüsselring, Zahlungsmittel) und hatte mit Liebe wenig zu tun.


emrauzun20 
Fragesteller
 14.02.2018, 08:50

Also heißt, dass das Schmuck schenken in der Romantik keine Bedeutung hatte?

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Shiftclick  14.02.2018, 09:24
@emrauzun20

Mir fehlen dazu natürlich Zahlen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass normale Menschen (Knechte, Mägde und Arbeiter) Geld für Schmuck hatten. Zur Hochzeit gab es die Aussteuer: Bettwäsche und Geschirr, die das ganze Leben halten mussten -- sowas war Luxus, nicht Gold und Geschmeide. Beim Bürgertum und im Adel mag es anders gewesen sein. Immer mehr Fabrikbesitzer und Industrielle wurden ja wohlhabend, zusätzlich zum alten Adel (der nicht immer reich war). Die Epoche der Romantik fiel in Zeiten von Kriegen, Hungersnöten, Elend und die großen Auswanderungswellen. Armut und Hunger waren teilweise vorherrschend.

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Oh ja das gute alte Mittelalter

das schmuck war am wertvollsten um so mehr Gold man verwendet hat um so besser und Edelsteine das fanden zb Edelfrauen gut

wenn du dir mal vorstellen tust du würdest im Mittelalter sein und bringst einer Frau ein schmuck teil mit das zb 50 Gold wert hat (nicht wundern im Mittelalter hat man mit Gold Silber oder Mit kupfer Bezahlt) dann warst du reich so hattest du sagen wir mal Frauen an deiner seide

Also es kommt immer darauf an wie viel Geld du für die liebste ausgeben möchtest so ist dann dein Status im Mittelalter gestiegen

das Mittelalter war eine geile zeit

mit Freundlichen grüßen Alotto