Lieber Beamter im Strafvollzug oder verbeamteter Lehrer an öffentlicher Schule?
Gehalt und offizielle Arbeitszeiten wären in diesem Beispiel identisch.
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
6 Antworten
Es kommt halt drauf an, was dir liegt. Als Lehrer musst du ca. 5 Jahre oder mehr studieren.
Lehrer ist ein unheimlich aufreibender Beruf - zumal durch die heutigen Multikultiklassen, wo es nur noch Reibereien gibt. Corona verdoppelt jetzt noch die Schwierigkeiten.
Lehrer werden traditionell sehr ausgenutzt vom Dienstherrn und leisten praktisch alle viel mehr Arbeit als bezahlt wird. Z.B. für Korrekturen, die ca. 1/3 der Lehrerarbeiten ausmachen, wird fast keine Zeit zugebilligt.
Die meisten Lehrer sind spätestens mit 60 ausgebrannt, viele schon mit 40. Die Schülereltern werden auch immer schwieriger und man ist dauernd dabei, irgendwelche "Sozialprobleme" zu managen.
Als Lehrer kannst du kaum krank sein, sonst bricht gleich das Chaos aus und der Stoff kann nicht mehr reingeholt werden. Aber heiser oder erkältet oder mit Husten an der Tafel stehen ist auch Mist.
An einem Beamtenschreibtisch ist dieser Druck nicht und es ist deutlich ruhiger als im Schulgewusel.
Wenn man den Lehrerberuf ergreifen will, ist man voller Idealismus und malt sich mit Rosabrille aus: "Schüler gut ins Leben führen".
Nach 20 Jahren stimmen die meisten Lehrer der Aussage zu: "Schüler sind ziemliche Monster" (und Eltern auch).
Diesen Fehler sollte kein Student machen, der sich entscheidet, auf Lehramt zu studieren. Im Zweifelsfalle ist er noch am besten bedient, wenn er sich für das volle Programm entscheidet, nämlich Lehrer am Gymnasium zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, später unter kleinen Monstern leiden zu müssen, ist nicht ganz so groß. Und es ist wohl auch nicht ganz so frustrierend, mit der zunehmenden Ignoranz zurechtzukommen. Aber heute wollen anscheinend viele Studis nur noch ein Schmalspur-Studium machen, das schön verschult ist und wo ihnen ganz genau gesagt wird, was sie lernen und welche Bücher sie lesen sollen. Für mich hat das mit einem akademischen Studium nicht mehr viel zu tun.
Ich kann nur alle scheuen Typen warnen, Lehrer zu werden. Wer keine natürliche Autorität hat, ist verloren. Das lernt man auch nicht. Man hat es drauf, mit Jugendlichen umzugehen, oder man hat's eben nicht.
Hallo Fatamanay,
Kommt natürlich darauf an, was für ein Typ Mensch man ist und was man lieber machen würde. Ich persönlich wäre lieber verbeamteter Lehrer, anstatt im Strafvollzug.
Viele Grüße
MrDog
Kommt sicher auf die Persönlichkeit an.
Ich könnte nicht im Strafvollzug arbeiten...
Mein Vater ist Justizvollzugsbeamter. Und bei dem, was der so erzählt, ist das kein sehr schöner Job. Mein Patenonkel war auch Justizvollzugsbeamter, bevor er von einem Knacki zusammengeschlagen wurde und drei Monate im Koma lag. Der ist jetzt im Ruhestand. Letztens noch hat bei meinem Vater in der JVA ein Asylant, der dem Haftrichter vorgeführt werden sollte, zwei der Kollegen meines Vaters mit Wasser aus einem Wasserkocher schwerste Verbrennungen zugefügt. Ein Glück, dass mein Vater nur noch in der Pforte arbeitet.
Was du sagst, ist richtig. Trotzdem wäre ich lieber Lehrer.