Lehrte Origenes, dass die Hölle kein Ort der ewigen Verdammnis ist?

5 Antworten

Anscheinend lehrte Origenes etwas in der Richtung.

Aus der Bibel lässt sich das aber kaum begründen.

Offenbarung 20,10-15: "Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. [...] Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen."

In Daniel 12,2 steht: "Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande."

Jesus hat gesagt: "Als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt" (Markus 9,43a.44).

Dieser Artikel dazu ist auch sehr interessant: Genau lesen - ewig

Und dieser: Was sagt die Bibel über die Hölle?


Christian3684  09.03.2022, 16:38

Wir finden in der Schrift leider gegensätzlich Aussagen was die Strafe für die Nichterlösten betrifft. Wie ich bereits darauf hingewiesen habe finden lt. Offenbarung 20 Satan, die gefallenen Engel und alle Nichterlösten ihr Ende im Feuer.(Bestimmt keine humane Lösung!)

Wenn also alle Verlorenen im Feuer ihr Auslöschung finden, können sie auch nicht für alle Ewigkeit gequält werden. Was auch jedem Gerechtigkeitsverständnis widersprechen würde.

Dazu kommt ja noch, dass Gott auch den Verlorenen das ewige Leben geben müsste, um sie für ewig quälen zu können.

Schließlich wird nach der Zerstörung der Erde durch das Feuer sie neu geschaffen werden. Wo es kein Leid, keine Schmerzen, kein Geschrei usw. geben wird.

Wo sollen sich dann alle Nichterlösten befinde, wenn alles neue geschaffen wurde? Und wo soll dann das ewige Feuer auf der neuen Erde brennen, wenn das Alte vergangen ist?

Daran kann man also sehen, dass das eine mit dem anderen einfach nicht zusammen passt: Auf der eine Seite ein ewig brennendes Feuer und auf der anderen Seite ein völlig neue Erde, auf der es keine Schmerzen, kein Leid und kein Geschrei mehr geben wird.

"Siehe, es ist alles neu geworden!" Offenbarung 21, 1-5.

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Origenes (250) lehrte die Allversöhnung. Gott würde im Laufe lange Zeiträume alle Menschenseele wieder in sein Reich aufnehmen. Den verlorene Sohn verwendete er als Vergleich für die Menschheit, die wieder Anteil an seinem ewigen Reich bekommt.

Augustinus dagegen vertrat die ewigen Höllenqualen und konnte sich damit in der Kirche durchsetzen. Seine Lehre wurde auf dem Konzil v. Florenz 1438-1445 bestätigt. Diese Lehre ist bis heute in der kath. Kirche gültig.

Zurück genommen wurde nur seine Auffassung, dass alle ungetauften Babys, die gestorben sind, den ewigen Qualen ausgesetzt wären. Und genauso, dass alle, die sich nicht innerhalb der kath. Kirche befänden, verloren wären. (2. Vatikanum 1963)

Das Wort "AIONIOS", das mit ewig übersetzt wird, entspricht nicht wirklich dem Sinn dieses Wortes. Es bedeutet eine "Zeitdauer", die kurz oder lang sein kann. Aber nicht ewig.

Letztlich finden nach der Aussage Offenbarung 20 alle nicht Geretteten ihr Ende nach den 1000 Jahren (Millennium) durch das Feuer. Wodurch die ganze Erde zerstört wird 2.Petrus 3,10. Nach dieser globalen Zerstörung schafft Gott Offenbarung 21, 1-5 die neue Erde. Und da gibt es keinen speziellen Ort (Gehenna)mehr für die Verlorenen, die ewig gequält werden könnten. Denn das Alte ist vergangen, denn es ist alles neu geworden.

Woher ich das weiß:Recherche

anfangohneende 
Fragesteller
 08.03.2022, 15:24
Origenes (250) lehrte die  Allversöhnung. Gott würde im Laufe lange Zeiträume alle Menschenseele wieder in sein Reich aufnehmen.

Diesem hoffnungsvollen Gedanken schließe ich mich an.

Zurück genommen wurde nur seine Auffassung, dass alle ungetauften Babys, die gestorben sind, den ewigen Qualen ausgesetzt wären. Und genauso, dass alle, die sich nicht innerhalb der kath. Kirche befänden, verloren wären.

Wenn bereits das zurückgenommen wurde (da stimmt meine Vernunft definitiv zu), dann bietet es definitiv den Raum dafür jegliche Interpretation von diesem Augustinus fallen zu lassen.

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Bodesurry  08.03.2022, 16:58
@anfangohneende

Hoffnung darf man immer haben. Nur ist diese oft der "Vater des Gedankens". In der Bibel steht nichts von Allversöhnung.

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Christian3684  09.03.2022, 16:44
@anfangohneende

Meine Empfehlung: Halten Sei sich an das was in Offenbarung 20 über das Ende der Verlorenen und in 21 von der neuen Erde steht.

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Der einzelne Mensch begründet die Hoffnung, dass es keine ewige Verdammnis gibt - die Bibel nicht.

Angst. Niemals endende, bewusste Strafe ohne jede Hoffnung ist tatsächlich eine beängstigende Aussicht. Viele Menschen ignorieren lieber die Quelle der Angst, anstatt ihr entgegen zu treten und sich mit ihr auseinander zu setzen. Die Tatsache ist, dass die Hölle Angst einflößend sein sollte, wenn man bedenkt, dass sie ursprünglich als Ort der Verurteilung für den Teufel und seine Engel (Dämonen) geschaffen wurde (Matthäus 25,41).
Ein  fehlerhafter Blickwinkel auf Gottes Liebe. Viele, die die Vorstellung einer ewigen Verdammnis ablehnen, tun dies, weil sie es schwierig finden zu glauben, dass ein liebender Gott Menschen für alle Ewigkeit an einen Ort des Schreckens verdammen könnte. Jedoch ist Gottes Liebe kein Widerspruch zu seiner Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit und Heiligkeit. Viel mehr hat Gottes Liebe für einen Weg gesorgt, seinem Zorn zu entfliehen: das Opfer von Jesus Christus am Kreuz (Johannes 3,16-18).
Das  Herabspielen der Sünde. Einige finden es schockierend ungerecht, dass der Ausgleich für eine „kurze" Lebenszeit des Sündigens die  ewige Strafe sein soll. Andere lehnen die Vorstellung der Hölle ab, weil ihrer Einschätzung nach Sünde nicht so schlimm ist. Sicherlich nicht schlimm genug, um dafür mit ewigen Torturen bestraft zu werden. Natürlich spielen wir üblicher Weise  unsere eigene Sünde herunter;  andere Leute mögen die Hölle ja verdienen, wie Mörder usw. Diese Einstellung zeigt das Missverständnis der universellen schrecklichen Natur der Sünde. Das Problem ist, dass wir darauf beharren, dass wir selbst im Grunde ja gut sind, was jedoch die Gedanken an ein feuriges Urteil ausschließt und die Wahrheit in Römer 3,10 verleugnet („Da ist kein Gerechter, auch nicht einer").
Die Ungeheuerlichkeit der Ungerechtigkeit zwang Christus ans Kreuz. Gott hasst die Sünde bis auf den Tod.
Abweichende Theorien. Ein weiter Grund, warum die Menschen das Konzept der ewigen Verdammnis ablehnen ist, weil ihnen andere alternative Theorien gelehrt wurden. Eine solche Theorie ist der Universalismus, der glaubt, dass es jeder irgendwann in den Himmel schafft. Eine weitere Theorie ist Annihilationismus, die Lehre bei der die Existenz der Hölle anerkannt, aber ihre ewige Dauer abgelehnt wird. Im Annihilationismus glaubt man, dass diejenigen die in die Hölle kommen, irgendwann sterben und aufhören zu existieren (Annihilation bedeutet Vernichten; sie werden vernichtet werden). Diese Theorie macht die Hölle zur temporären Strafe. Beide Theorien werden als machbare Optionen in der biblischen Lehre über die Hölle präsentiert; jedoch beide machen den Fehler, dass sie menschliche Meinung über die göttliche Offenbarung stellen.
https://www.gotquestions.org/Deutsch/ewige-verdammnis.html

Origines war Allversöhner; bei ihm wird auch der Teufel gerettet vor Gottes Gericht.

Die Hölle ist für ihn ein Ort einer Reinigung des Bösen von der Sünde.

Die Höllenlehre kam eigentlich erst später, die ersten Christen und die Juden haben nicht an eine Hölle geglaubt.

Woher ich das weiß:Hobby – Bin selber Religiös aktiv