Leben verschenken?
wahrscheinlich ist dieser Thread völlig fehl am Platz und ich gehe auch davon aus, dass ich hier nicht viel Zuspruch bekommen werde - aber was solls.
Immer wieder lässt mich der Gedanke nicht los, wie viel Glück der einzelne Mensch hat, als Individuum auf der Erde leben zu können. Dieser Spruch von den Eltern ala "ohne uns gäbe es dich gar nicht" ist zwar immer etwas nervig zu hören und wird auch meist bei Auseinandersetzungen eingeworfen, aber ich finde wenn man da etwas länger drüber nachdenkt, gibt einem der Satz zu denken. Wir leben auf der Welt in den meisten Gesellschaften nach dem gleichen Prinzip. Heiraten, Kinder kriegen und glücklich/unglücklich werden. Meist ist bei Kind 2/3 Schluss. Wäre es aber nicht im Prinzip die vollkommene Erfüllung für sich selbst, sein Gewissen und für den Nachwuchs an sich, wenn man "so viele Kinder zeugt wie möglich" und damit vielen Menschen ein Leben schenkt mit Träumen, Zielen und schönen Momenten?
Natürlich muss auch an Dinge gedacht werden wie Unterhalt, Pflege, einen Partner finden der auch dieses Ziel verfolgt etc. Aber nehmen wir einfach mal an - Geld würde keine Rolle spielen. Ist es dann nicht die Vollendung des Reichtums, wenn man vielen Menschen das Leben geschenkt hat? Für uns ist das alles selbstverständlich, dass wir auf der Welt sind - aber denkt ihr nicht auch Kinder, die später gesagt bekommen, dass sie beispielsweise eines von vielen Kindern gewesen sind, könnten sich mit diesem Szenario abfinden und ein glückliches Leben führen? Voraussetzung ist natürlich, dass sie ernährt werden, zur Schule gehen etc.
Bei meinen Gedanken habe ich selbstverständlich Dinge wie Bekämpfung der Überbevölkerung, Finanzierung des Nachwuchs etc. außen vor gelassen - aber abgesehen von diesen Dingen... Könnt ihr meinen Gedankengang nachvollziehen?
10 Antworten
Ich kann deine Darstellung nachvollziehen, einen Satz verstehe ich allerdings nicht:
"...aber denkt ihr nicht auch Kinder, die später gesagt bekommen, dass sie beispielsweise eines von vielen Kindern gewesen sind, könnten sich mit diesem Szenario abfinden und ein glückliches Leben führen?"
Meinst du damit Kinder, deren Geschwister gestorben oder abgetrieben worden sind oder was willst du damit sagen?
Außerdem gehst du in deinem Text wie selbstverständlich davon aus, dass es für jeden ein großes Glück ist, hier auf der Welt leben zu dürfen.
Leider ist das für viele keineswegs so selbstverständlich und viele haben weder Träume, Ziele noch schöne Momente. Es kommt immer auf die Lebenssituation der Eltern an. Viele sollten eher gar keine Kinder bekommen, ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, wenn ein Elternpaar, das von eigenen Problemen schier erdrückt wird, möglichst viel Nachwuchs zeugt. Verstehst du was ich meine?
Wenn alles super läuft und die Bedingungen gut bis optimal sind, ist es unter Ausblendung aller von dir oben genannten Fakten wie Überbevölkerung, Finanzierung etc. natürlich ein Gewinn, wenn möglichst viele Kinder gezeugt werden. So war es ja wohl auch in biblischen Zeiten mal gedacht...
Ja, wenn du Geschichten des Alten Testaments liest, siehst du dass damals immer möglichst viele Nachkommen gezeugt wurden und dass da oft von unendlich vielen Kindern die Rede ist...
Warum sollten sich Kinder nicht damit abfinden können, dass sie einer von vielen sind...Hauptsache ist doch nur, dass sie genug Fürsorge und Beachtung bekommen. Außerdem kann es doch eine Bereicherung sein, viele Geschwister zu haben!
Ich bin wirklich verwundert - dass es so viele Parallelen zu Religionen gibt. Es ist nur ein Gedanke von mir gewesen. Wie ich jetzt merke, gibt es Gründe, die gegen die Auslebung sprechen. Ich wollte nur mal die Meinung der anderen hören.
Naja ich seh das etwas anders. Du schenkst zwar vielen das Leben, dafür aber auch ein Haufen Probleme. Jedem einzelnen von uns würde es nicht schlechter gehen wenn wir nie geboren wären, wir würden nichts vermissen und hätten keine Probleme, weil es uns einfach nicht gäbe.
Jedes Kind das ich mal auf die Welt bringe hat nicht nur die Chance auf Leben, sondern auch auf Depressionen, ein beschissenen Leben, Gewalt und ermordet zu werden, zusehen zu müssen wie das eigene Kind stirbt oder andere 29292737 Dinge die passieren könnten, dass man sich wünscht man wäre nie geboren. Meine Oma hat 6 Kinder und jedem einzelnen davon geht es schlecht, jedem auf eine andere Art aber trotzdem. Liegt daran, dass meine Oma ne scheiß mutter war und ihre mutter noch viel schlimmer. Die ganze Familie mütterlicherseits hat nen psychischen Schaden, manche mehr und manche weniger. Einige davon wären aber bestimmt lieber nie auf diese Welt gekommen.
Deshalb würde ich mir nach jeden Kind dem es noch gut geht, 70 mal überlegen ob ich das Risiko nochmal eingehe jemandem ein nicht so tolles Leben zu schenken. Was ich ja nicht beeinflussen kann, ob es sich im Endeffekt für mein Kind lohnt oder nicht. Ich hab Angst die Worte " wieso hast du mich geboren, ich will nicht hier sein" zu hören. Ich hab das schon ein paar Mal in meinem Leben gesagt.
Nein, eher im Gegenteil. Ich wollte nie und habe auch nie Kinder auf diese Welt gesetzt. Nicht zuletzt dieser Kinder wegen. Denn für viele Menschen ist das Nichts deutlich besser als das Hier.
Überbevölkerung hängt ja davon ab, WIE der Mensch lebt. Schneidet er z.B. der gesamten Tierwelt den Lebensraum ab, weil er unbedingt ganze Länder mit Autobahnen abschneidet? Oder kann er durch andere Konzepte auf viele dieser Straßen verzichten und so den Tieren mehr Platz einräumen?
Muss wirklich jeder Berg als Skipiste verwendet werden oder kann man Tiere und Pflanzen auch mal Plätze lassen, wo sie wirklich ungestört sind?
Hallo!
Bei meinen Gedanken habe ich selbstverständlich Dinge wie Bekämpfung der Überbevölkerung, Finanzierung des Nachwuchs etc. außen vor gelassen
Kann man aber nicht wir haben jetzt schon so viele Menschen dass die Erde in einigen Jahrzehnten " umkippen "wird.
Hungersnöte mit irrem Ausmaß, Sauerstoffmangel und unglaubliche Überschwemmungen
Mehr Menschen hätten nur Not, glücklich wären da wenige
Schönen Feiertag
Mit dem Satz den du in Gänsefüßchen umschlossen hast ist gemeint, dass die Kinder ja dann nur eines von vielen Geschwistern wären, wenn man das so "ausleben" würde. Sprich: Deine Eltern haben 20 Kinder ingesamt gezeugt, und du bist eben eines davon (jetzt mal drastisch ausgedrückt).
Deine anderen Punkte kann ich so verstehen. Zur Bibel habe ich keinerlei Bezug, ich bin atheistisch aufgezogen - aber scheinbar sind da parallelen! :)