Lautsprecher mit 6 Ohm an Röhrenverstärkerausgang mit 8 Ohm anschließen?

4 Antworten

Im Röhrenverstärker ist vor dem Ausgang typischerweise ein Übertrager, was nur ein spezieller Trafo ist. Auf einer Seite hängt der Lautsprecher dran, auf der anderen Seite die Ausgänge der Verstärkerröhren.

Wenn du nun Lautsprecher mit zu geringer Impedanz an den Ausgang hängst, fließt mehr Strom durch den Trafo als eigentlich soll. Dadurch wird der warn, im schlimmsten Fall wird der so heiss, das die Isolierung schmilzt.

Im Gegensatz zu Transistor/IC Verstärkern geht dabei nicht einfach nur die Ausgangsstufe (mit vielleicht einer kleiner Rauchwolke von dem Transistor/IC) kaputt oder schaltet nur ab, bei einem Röhrenverstärker hast du gute Chancen, das dann sowohl der ganze Verstärker (weil die Röhren explodieren und die Heizung freiliegt) als auch die Lautsprecher (weil die mit den mehreren 100 V der Endstufe glühen) direkt in Flammen stehen, weil da ist nichts mit Schutzschaltung oder ähnlichem.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatiker
grisu2101  22.08.2021, 11:45

Die Anpassung stimmt dann zwar nicht ganz, aber so dramatisch ist es nicht.
Die Röhren explodieren nicht, und ein Ausgangsübertrager wird - wenn überhaupt - maximal warm und schmilzt nicht.
Auch gehen nicht mehrere Hundert Volt in den Lautsprecher.
Ich sage, die Röhren werden - wenn er eine gewisse Leistung abruft - stärker belastet und altern schneller.
Wenn er also mit max, Zimmerlautstärke hört, passiert meiner Meinung nach gar nichts.

Mehr nicht.

Und das sagt Dir jemand, der bereits 5 Röhrenverstärker selbst entworfen und berechnet hat.

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iQa1x  23.08.2021, 01:06
@grisu2101

Hohe Anodenspannung liegen natürlich nur an den Lautsprechern an, wenn der Übertrager nen Schluss hat. Ich habe mal mal einen Röhrenverstärker abbrennen sehen (der lief allerdings auf voller Pulle als Gitarremamp mit falschem Lautsprecher).

Natürlich hast du Recht, wenn der Übertrager hält, passiert nicht viel. Blöd ist, wenn die Isolierung da schmilzt und Primär- und Sekundärseite nen Schluss bekommen oder es da nen Lichtbogen gibt oder auch nur mehrere Windungen untereinander nen Schluss bekommen. An den Kathoden der Röhren ist halt in der Regel eine eklige Spannung.

PS: Entworfen habe ich noch keinen, nur repariert...

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grisu2101  23.08.2021, 06:10
@iQa1x

Ich habe sie auch gebaut.... :-) Daß ein AÜ einen Schluss bekommt habe ich noch nie erlebt, auch wenn die Spannung ekelig ist.

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Normale Transistor-Verstärker können eine 6-Ohm-Last am 8-Ohm-Ausgang gut vertragen, solange man sie leistungsmäßig nicht voll auslastet.

Röhrenverstärker sind da möglicherweise deutlich sensibler, man sollte bei der zugelassenen Minimal-Impedanz bleiben. Grad weil sie oft vergleichsweise nur wenig Leistung abgeben.

Bei hoher Aussteuerung kann ein zu niederohmiges Lautsprecherset am Leistungsausgang zu einer Beschädigung der Leistungsstufe führen .

ThomasM1982X 
Fragesteller
 22.08.2021, 01:49

Also kurz formuliert: Wenn am Ausgang des Röhrenverstärkers steht "Anschluß für 8 Ohm Lautsprecher" ,dann hat man da auch nur 8 Ohm Lautsprecher anzuschließen. Richtig?

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verreisterNutzer  22.08.2021, 01:55
@ThomasM1982X

Es handelt sich bei den Angaben da stets um "Scheinimpedanzen" in induktiven Wechselwirkungen bei solchen Anwendungen .

Höher ( in der Scheinimpedanz ) darfst Du immer , niedriger nur mit zunehmender Vorsicht am Hauptpoti zur Lautstärkereglung .

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Der 6 ohmer belastet den Verstärker (bei maximaler Lautstärke) etwas mehr, muss man halt aufpassen, dass der Verstärker nicht überlastet wird.