Lassen sich die Kongogräuel der Belgier als Genozid einstufen?
In der damaligen Kolonialzeit kamen bekanntlich mehr Menschen zu Tode als im Holocaust. Trotzdem habe ich in den Medien noch nie mitgekriegt, dass die Belgier sich eines Völkermordes schuldig gemacht haben.
Weiß jemand anderes?
6 Antworten
Das Kongogräuel lässt sich meines Erachtens nicht als Genozid und/oder Völkermord einstufen.
Denn laut den meisten offiziellen Definitionen eines solchen muss bei einem Völkermord, klar eine Absicht vor liegen ein Volk bzw. eine bestimmte Ethnische oder Religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören.
Ein solche Absicht ist beim Kongogräuel nicht wirklich gegeben, es ist viel mehr so das Leopold II die Toten im Kongo schlicht für seine Profitgier in Kauf genommen hat, womit das ganze nicht wirklich als Völkermord bezeichnet werden kann.
Es ist zudem so das der Kongo Privatbesitz von Leopold dem II war und nicht belgischer Staatsbesitz, will heißen selbst wenn ein Völkermord vorliegen würde hätten sich nicht die Belgier sondern Leopold der II schuldig gemacht.
Das Kongogräuel ist aber Zweifellos eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichten und verdient einen größeren Platz europäischen Geschichtsbüchern.
Naja, der hat rund 35 Mio Menschen auf dem Gewissen UND wollte tatsächlich eine ganze Volksgruppe/Ethnie vernichten.
Aber warum wird nur er und Deutschland verteufelt? Die ihn verteufeln sind meist selber mit unglaublich viel Blut an den Händen (Frankreich, England).
Aber warum wird nur er und Deutschland verteufelt?
Stimmt doch gar nicht. Grad die Briten und die Franzosen müssen sich ihre Untaten als Kolonialmächte regelmäßig vorhalten lassen.
Aber unter Hitler war alles eben noch drastischer. Noch nie zu vor hat man Massenmord "optimiert" und industriell betrieben. Auch so Sachen wie der "Hungerbefehl" der rund 11 Mio Zivilisten das Leben gekostet hat, sind nicht mal im Mittelalter ergangen.
Zudem liegt das 3. Reich eben auch noch nicht so lange zurück.
Trotzdem assoziiert man mit Deutschland schnell das dritte Reich und Gräueltaten, während man das bei Frankreich, Spanien, GB, Portugal, Niederlande, Belgien, und Japan nun mal nicht tut. Wie viele wissen denn das die Briten eine riesige Hungersnot in Indien verursacht die mehrere Millionen Opfer gekostet hat? Und das ist ebenfalls in Zeiten des zweiten Weltkriegs passiert.
Trotzdem assoziiert man mit Deutschland schnell das dritte Reich
Weil es ein singulares Ereignis war. Wie gesagt, industriell nach Kosten und Zeit optimierten Massenmord hat es in der Weltgeschichte noch nie zuvor gegeben. Damit werden wir uns immer konfrontiert sehen müssen.
Und das ist ebenfalls in Zeiten des zweiten Weltkriegs passiert.
Das Ziel war aber nun mal nicht die Auslöschung einer ganzen Ethnie.
Was ist denn das bitte für eine Argumentation? Nur, weil von vornherein keine Gräueltat geplant war, bleibt die Gräueltat dennoch eine Gräueltat.
Vorsatz macht eine Tat schlimmer, ja. Und wir reden ja hier nicht davon, dass wir zwischen legitimen und illegitimen Taten differenzieren. Das ist ein Wettbewerb des Grauens, und da steht Deutschland, sowohl in Zahlen als auch im Anspruch, auf dem Siegertreppchen.
In diesem Fall sehe ich das etwas anders. Zu unserem Glück haben wir ja den Pluralismus.
Dem König Leopold III werden solche Taten vorgeworfen, aber nicht gegen bestimmte Ethnien sondern allgemein.
Das liegt dann aber an der Spezifik deines Medienkonsums - nicht an den Medien.
Ich jedenfalls habe das immer wieder mal über die Medien mitbekommen und aufgeschnappt.
Allenfalls wird das hier nicht mit der gleichen Intensität behandelt wie der Holocaust, aber das liegt ja wohl auf der Hand.
Politisch und historisch Informierte wissen das. Ob es ein Genozid war oder nicht, ist umstritten. Nach meinem Dafürhalten eher nein. Wobei das ganze durch die Einstufung nicht besser oder schlechter wird.
Die Belgier waren die"Schlimmsten" in Afrika, sie brachten zwar diese Kongolesen nicht gezielt um, das zum Merkmal eines Genozid dazu gehoert, sie verrstuemmelten aus Strafe reichlich von ihnen durch das abhacken der Haende.
Der Koenig Leopold II hatte den Kongo lange als Privatbesitz inne, Insider sagen, jeder Stein in Bruessel ist mit Blut durchtraenkt.
Somit ging es dort schlimm zu, allerdings zum Genozid reicht die Benennung nicht aus.
https://www.spiegel.de/geschichte/kolonialherr-leopold-ii-das-belgische-monster-a-951236.html
Doch gebasht wird nur der Österreicher.