Läuft ein Traum in der Gleichen geschwindigkeit ab wie es im realen leben läuft?

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Ich glaube das kann man nicht messen, weil es bestimmt oft unterschiedlich ist. Aber wenn man im Traum auf die Uhr guckt und diese dann z.B 8:00 Uhr anzeigt und man kurz darauf noch mal auf die Uhr guckt kann es sein, dass es dann z.B. 23:00 Uhr ist.

Hallo, Paulcrafter. Die Zeit ist im Traum irreal, denn sonst hätte ich in einem Fall 3 Tage am Stück träumen müssen, denn über die T.Z. lief er, fand aber in 3 Nächten statt, in wirklich 3 Teilen, einer jeweils die Fortsetzung des Vorhergehenden, lG.

Hm also ich habe heute geträumt, das ich in eine 1 Stunde entfernte Stadt laufe (die es auch in echt gibt ;)) und mir kam es vor als ob ich da innerhalb von 5 Sekunden hingegangen bin..

Du träumst meistens nur eine stunde. Der Rest bekommst du gar nicht mit.

Man hat kaum Unterscheidung zwischen Umwelt und Ich, also auch unklare Zeit- bzw. assoziatives Denken.Das aktive "Bewusstsein" (also auch das der Zeit)ist ausgeschaltet. Das Gehirn geht seiner eigenen Wege. Die typische Eingleisigkeit beim Träumens sorgt dafür, dass man das Erlebte nicht überdenken /bewerten kann.

Die "Ewigkeit in einem kurzen Augenblick" war schon für A. Maury die Traumzeit. Für ihn waren Träume nichts anderes als ein sekundenschnelles Flashback des Gehirns während des Erwachens. Ein eigenes Traumerlebnis hatte Maury auf diese Idee gebracht: Er träumte einen scheinbar langen Traum, in dem er durch Wirren der Revolution ging. In der letzten Traumszene sollte er hingerichtet werden und wurde zur Guillotine geführt. In dem Moment, als das Messer auf seinen Nacken herabfiel, wachte Maury auf – und stellte fest, dass ihm ein Teil seines Bettgestells auf den Hals gefallen war. War der scheinbar so lange Traum vielleicht eine Illusion? Hatte in Wahrheit sein Bewusstsein in Sekundenschnelle gleichsam rückwirkend auf äußeren Reiz des Nackenschlags eine passende Traumgeschichte erschaffen? Maury und später auch Freud glaubten genau dies. Für sie waren die gefühlte Traumzeit und die reale Zeit in keinster Weise deckungsgleich.

Mit REM-Schlafs und Traumforschung im Schlaflabor wurde diese Annahme aber widerlegt: Weckversuche mit Probanden nach unterschiedlich langer Zeit im REM-Schlaf haben gezeigt, dass die Länge der Traumberichte mit der Länge der Traumschlaf-Phase gut übereinstimmt. Einzige Ausnahme: Menschen, die nach sehr langem REM-Schlaf geweckt werden, können sich trotzdem nur an die letzten 15 min des Traums erinnern, obwohl sie das Gefühl haben, sehr lange geträumt zu haben. Offenbar war die Erinnerung an den Traumbeginn schon wieder verblasst. Grade in der 1. REM-Phase der Nacht sind es meist die Ereignisse desselben Tages, die im Traum wiederkehren. In der zweiten Nachthälfte träumen wir dagegen oft von Geschehnissen oder Erfahrungen, die Tage zurückliegen. Die unmittelbare Gegenwart taucht nur selten auf.

Perez Lavie hat dieses Zeitfenster auch genauer untersucht. Einfach mal googlen. Noch hat man für diese Zeitverzögerung keine wirkliche Erklärung. Weder, warum es sie gibt, noch nach welchen Kriterien das Gehirn Ereignisse entweder sofort oder aber mit Verzögerung im Traum wieder aufgreift.

Lit: Teilw. aus "Naturwissenschaften im Fokus Reihenherausgeber Harald Frater" S. 75 -N. Podbregar, D. Lohmann, Im Fokus: Neurowissen DOI 10.1007/978-3-642-24333-2_8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012"