Kriegsgedicht interpretieren?
Hallo, wir hatten als Hausaufgabe die Aufgabe die Haltung/Einstellung bzw. Die Selbstverständlichkeit der Deutschen aus folgendem Gedicht(aus 1914,thema erster Weltkrieg) heraus zu arbeiten.Da ich den Inhalt des Gedichtes jedoch nur bedingt deuten kann und im Internet nichts dazu fand (Das Gedicht ist sehr unbekannt?) wollte ich hier einmal fragen wie ihr das seht.Meine Antwort wäre, dass die Soldaten sehr zielstrebig und ohne Ablenkung in den Krieg ziehen.Sie sind sehr überzeugt von sich und ihrem Vaterland.
Die Selbstverständlich sehe ich da noch nicht.
2 Antworten
Hallo,
die Selbstverständlichkeit in diesem Gedicht drückt sich darin aus, dass es für die Soldaten selbstverständlich ist, für ihre Heimat (Deutschland) in den Krieg zu ziehen. Außerdem sehen sie es schon fast als Selbstverständlichkeit an, dass sie gewinnen werden (siehe die letzten paar Zeilen).
Auch nach dem 1. Weltkrieg konnten ja viele Deutsche ihre Niederlage nicht wahrhaben. Das führte zu wachsender Unzufriedenheit und der Dolchstoßlegende und einigen weiteren Punkten. Man könnte das Gedicht als Bestätigung dafür sehen. Für die Deutschen gab es damals eben nur das Gewinnen, was das Gedicht meiner Meinung nach ausdrücklich sagt.
Die Leute hinter dem Gedicht gehen offensichtlich von der Gefahr eines Angriffs auf das eigene Land aus. Historisch ist das vor dem Hintergrund der französische russischen Allianz sicherlich zu verstehen. Im wesentlichen besteht das Gedicht aus der Warnung, man sei eben bereit für diesen Krieg. Und die mehrfache Anspielung auf Gotteshilfe deutet an, dass man sich ziemlich sicher ist, einen entsprechenden Krieg auch zu gewinnen.
ansonsten ist das Gedicht ziemlich nichts sagend, es dient nur der Ermutigung der eigenen Seite. Auf die wirklichen Gründe für einen Krieg und die Frage von Alternativen zu einem solchen Krieg wird nicht eingegangen. Also reine Propaganda. Schade, dass Literatur und in diesem Falle Lyrik immer wieder auf so eine Art und Weise missbraucht wird.