Komplex Chemie Anzahl der Liganden?
Wie lässt sich bei einem komplex gebundenen ion bestimmen wieviele Liganden "daran passen"/gebraucht werden?
2 Antworten
Eine einfache Faustregel: Ein Ion hat in der Regel eine maximale Ligandenanzahl vom Doppelten der Ionenladung, angenommen wir betrachten nur einzählige Liganden.
Bsp.: Hexacyanidoferrat hat 6 Liganden, also hat das Zentralion die Ladung 3+. (im Falle des roten Blutlaugensalzes)
Das ist auch keine echte Regel, sie funktioniert aber relativ gut für einfache Komplexe. Woher sie kommt weiß ich allerdings nicht. Ich habe sie nur mal in einem alten Chemiebuch (ich glaube aus den Fünfzigern) gelesen.
Einfache Komplexe habe zwei- oder dreiwertige Zentralionen und 6 Liganden. Da passt dann natürlich die "Regel".
Häufig sind es 6, "normale" Metallionen und Liganden angenommen.
Bei großen Liganden wie z.B. Chlorid können es auch mal weniger sein.
Ebenso bei hochgeladenen "Ionen", also z.B. in Permanganat.
Dazu kommen Einflüsse besonderer Elektronenkonfigurationen, z.B. die quadratisch-planare Koordination beim Kupfer durch den Jahn-Teller-Effekt. Warum Silber die Zahl 2 bevorzugt, da muss ich allerdings passen.
Das sind so meine Gedanken dazu. Für echte Regeln müsste man wohl tief in die Molekülorbitaltheorie speziell der Metallkomplexe einsteigen. Für den Anfang vielleicht erst mal in die Ligandenfeldtheorie.
Von der Regel hab ich noch nie gehört. Hochgeladene Ionen haben nach meinem Eindruck eher weniger Liganden.