Kolophonium erhitzen?

5 Antworten

Hi Melanie,

Grundsätzlich kann Kolophonium schon erhitzt werden, da es aus sich ja um ein Produkt aus Baumharz handelt. Außerdem wird es auch zum Löten verwendet. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa 120 Grad.

Allerdings würde ich das bei Kolophonium für Geigenbögen nicht tun. Bei dem Kolophonium handelt es sich um ein spezielles Harz, das zB unterschiedlich hergestellt und auch erhitzt wird. So baucht man zB für Geigenbögen ein Kolophonium mit weniger Haftkraft (weniger klebrig, härter) als zb für ein Cello. Auch gibt es Unterschiede, ob man ein Instrument mit Stahl- oder Kunststoffsaiten hat. Ich persönlich habe lange gesucht, bis ich das jeweils richtige für meine Instrumente gefunden habe. 

Nichts desto trotz würde ich es nicht wegwerfen (ist ja auch nicht billig). Ich würde einfach schauen, dass ich Teile davon noch verwenden kann. Bestimmt ist es nicht in lauter winzige Krümel zerbrochen, sondern es befinden sich noch ausreichend große Teile darunter, mit denene du deinen Bogen einkolophonieren kannst, oder? 

Vielleicht kannst du mit ein paar zu kleinen Stücken ja auch testen, ob einschmelzen funktioniert? Wichtig wäre es halt auch danach, dass du es wieder richtig hart bekommst. 

Zur Not gibt es Saitenöl und ein Bogenöl, um mit einem weichen Tuch Saiten und Bogen reinigen kann. 

Viel Glück und weiter viel Spaß beim Musizieren. 

P.S. Falls du das Schmelzen probierst, schreib doch, wie es geklappt hat

man braucht es nicht wegschmeißen. Da sich Kolophonium sehr gut in Alkohol löst, feuchtet man die beiden Bruchflächen an und "verklebt" sie wieder miteinander.

Wenn der Alkohl getrocknet ist, man wieder einen stabilen Block. Man kann das Kolophonium auch an den Bruchflächen mit der Heißluftpistole erwärmen und dann zusammenfügen. Das hält ebenso.

Weißt Du überhaupt, wie das Kolophonium wirkt? Kolophonium erzeugt einen Haftgleiteffekt zwischen den Pferdehaaren und der Saite. Beim streichen "zupfen" mikroskopisch kleine Kolophoniumpartikel an der Saite und nehmen sie in Streichrichtung etwas mit.

Hat sich die Saite ein kleines Stück mitbewegt, schwingt sie auf einen Schlag wieder zurück. An der Kontaktstelle zwischen Saite und Bogen beginnt dieser Vorgang immer wieder von neuem, wenn der Geiger den Bogen bewegt.

Da die Pferdehaare nicht absolut gleich sind, entstehen an der Kontaktstelle auch andere Frequenzen, die ein ganzzahliges vielfaches der Grundtons heben. Das richtige Zusammenspiel dieser Harmonischen mit dem Gehäuse der Geige lässt das Instrument gut klingen.

Naja, so teuer ist Kolofonium auch nicht... so um 12 Euro. Man sollte es sowieso öfter mal erneuern (alle paar Jahre), da es mit der Zeit ausdampft und trocken wird, so dass es sich nicht mehr gut an den Bogenhaaren abreibt. Also ich an deiner Stelle würde einfach ein neues kaufen, aber bisschen rumexperimentieren macht ja auch Spaß :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Geigenbauerin

Kolophonium kannst du schmelzen, das wird flüssig, und dann in eine passende Form füllen, Aber wie die Konsistenz deines Objekts ist, weiss ich nicht.

Kolophonium ist doch Harz, solltest du es schon schmelzen und in die Form zurückfüllen können, wenn die noch ganz ist.

Nimm ein Teelicht, lege die K. brösel in ein leeres, gereinigtes Teelichtblech und halte dies dann mit einer Wasserrohrzange übers angezündete Teelicht.

Es darf nur sachte zusammenschmelzen, verflüssigen und keine Blasen werfen, damit das K. wieder eine schöne glatte Oberfläche bekommt, lG.