Kollege zeigt sich undankbar?
Hallo liebe Community , ich habe einem Kollegen fünf Tage lang in meiner Freizeit geholfen und er zeigt überhaupt keine Dankbarkeit. Es ging um eine programmieraufgabe. Er tut sich sehr schwer mit der Sprache und hat es seit zwei Monaten nicht hinbekommen, es selbst fertig zu stellen. Das Projekt müssen wir bald abgeben und es könnte sein, dass er dadurch die Stelle verliert. Ich habe ihm dann angeboten, dass wir und über Sprachkonferenz treffen können und das gemeinsam machen können. Habe ihm alles per Bildschirmübertragung erklärt, wie es funktioniert und es entwickelt, damit er den Code auch versteht und künftig auch selber entwickleln kann.
Morgen steht die Präsentation vor dem Chef an. Da habe ich ihm noch ein paar nutzliche Sachen gezeigt. Er war aber die ganze Zeit sehr unhöflich zu mir. Als ich fertig war , hat er nur "passt" gesagt. Ich hätte schon für so viel Hilfe ein danke erwartet. Ich habe ihm dann: und ja, gern geschehen gesagt. Da sagte er dann sowas wie : nein, ich glaube ich ..ich muss jetzt los. Ich war schon ziemlich schockiert.
Ich habe irgendwie überhaut keine Lust mehr , ihm zu decken. Ich überlege schon die Arbeit die ich gemacht habe, wieder aus dem Server zu löschen. Das würde aber wahrscheinlich bedeuten, dass er entlassen wird und der Chef dann die Aufgabe mit geben muss.
Ich will nicht so sein, bin aber sehr verärgert über seine Art.
Wie sollte ich am besten vorgehen. Wäre über Tipps sehr dankbar.
3 Antworten
Er war aber die ganze Zeit sehr unhöflich zu mir.
In solchen Situationen kannst du dem Gegenüber ruhig kurz zeigen, dass sein Verhalten für dich nicht ok ist. Formuliere dies z.B. in einem Ich verstehe - Ich fühle - Ich wünsche-Satz, es soll ja nicht eskalieren. Du könntest ihn also bspw. kurz nach seinem Befinden fragen:
Ist alles ok? Ich habe das Gefühl, dass du gereizt bist und fühle mich daher unwohl. Ich fände es gut, wenn (...)
oder Verständnis für seine Situation ausdrücken:
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Arbeit hier momentan nicht viel Spaß, mir macht es derzeit auch nicht viel Freude. Ich würde mir wünschen, dass (...)
aber in dem Zuge auch deinen Standpunkt deutlich machen.
Möglich ist es, dass sich dein Kollege bei diesem Projekt selbst unwohl gefühlt hat, allein weil er auf die Hilfe von jemanden anders angewiesen war (oder es gab Fehler in der Kommunikation und du hast ihn unbewusst mit deiner Art, ihm zu helfen, gekränkt?). Natürlich ist es nicht in Ordnung, solchen Frust dann an dir auszulassen, doch wenn du nicht ansprichst, dass dir das nicht gefällt, wird er es nicht merken oder denken, er könnte so weitermachen.
Ich überlege schon die Arbeit die ich gemacht habe, wieder aus dem Server zu löschen.
Mache so etwas nie. Damit schneidest du nur dir oder deiner Firma ins Fleisch. Im schlimmsten Fall fällt es sogar auf dich zurück (weil der Kollege gemerkt hat, dass du die Arbeit gelöscht hast).
Deine Meinung gegenüber seiner Kompetenz kannst du auch in persönlichen Gesprächen mit deinem Vorgesetzten kurz deutlich machen. Dies sollte aber objektiv ablaufen, nicht aus Gehässigkeit / Rachegefühlen. So etwas wirft sonst eher ein schlechtes Licht auf deinen Charakter.
Zum Beispiel könntest du vorschlagen, dass er zukünftig mehr Unterstützung bei Projekten bekommt, weil du den Eindruck hattest, dass er bei diesem sehr große Probleme hatte, weshalb du ihn auch helfen musstest.
Keine Ahnung, was den geritten hat.
Lass gut sein. Vielleicht ist einer ruhigen Minute nahelegen, dass du ihm Sprichwörtlich den A*** gerettet hast.
Halte dich zukünftig mit der Hilfe zurück, falls er nochmal was braucht. Da kann er gerne andere fragen, dich nicht. Auch das würde ich ihm sagen.
Verstehe ich es richtig... Ihr beide solltet das Projekt gemeinsam machen???
Wenn es so ist, dann sei Du morgen der Gesprächsführer in der Runde und bringe dich viel ein. Mach keinen Hehl daraus, dass Du das Meiste gemanagt hast! Weshalb willst Du auf evtl. Lorbeeren verzichten?
Außerdem gehe ich davon aus, dass Euer Chef seine Angestellten kennt . .
Brutal gesagt: das ist ein Parasit. Wenn der das ganze Team runterzieht - weg damit.
Ja, genau.Er hat einen Teil des Projektes. Er schafft es aber nicht den Teil fertig zu bekommen. Ich hätte warten können bis zur Präsentation, bis er dann vor jeden hätte zugeben müssen, dass er es nicht hinbekommt. Das könnte seine Entlassung bedeuten , weil er schon das Team seit zwei Monaten hinhält. Ich wollte dann eben helfen, indem ich das mache und ihm das erkläre. Ich wollte weder seine Entlassung , noch das scheitern unseres Projektes. Aber heute denke ich schon anders.