Könnte man aus Mandeln Blausäure extrahieren?

8 Antworten

Aus normalen Mandeln eher nicht.

Bittermandeln können mehr Blausäure freisetzen.

Zudem kann man glaube ich auch Blutlaugensalz erhitzen um HCN auszutreiben.

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Würde dir aber alles in allem davon abraten das Zeug herzustellen, weil es um ein vielfaches gefährlicher ist als die Salzform NaCN oder KCN!

HCN gast relativ schnell aus, wodurch man es schnell einatmet und es durch die Lungen sehr schnell ins Blut geht, was einen ziemlich schnell umbringen kann.

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NileRed hat ein Video zu dem Thema gemacht, wo er auf den charakteristischen Geruch der Substanz eingeht.

https://www.youtube.com/watch?v=WYagO-nup6c

gfNutzer492 
Fragesteller
 25.04.2021, 00:10

Ich will’s ja eh nicht machen

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Zoddt  25.04.2021, 00:11
@gfNutzer492

Ich sags nur dazu.

Nicht das es heißt ich gebe hier Anleitungen oder Anregungen wodurch sich dann jemand vergiftet.

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gfNutzer492 
Fragesteller
 25.04.2021, 00:14
@Zoddt

Dann dürfte man auch nicht fragen, wie eine Pistole gebaut wird. Spätestens der Aufwand würde einen abhalten

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Du kannst ja mal auf Youtube nach "NileRed" suchen. Er hat zu Bittermandeln und Blausäure ein sehr spannendes Video gemacht.

(englischsprachig)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium

Mal aus illumina-Chemie kopiert

Die Bitteren Mandeln werden zunächst für ½ Stunde im Backofen bei 100 °C erhitzt und nach dem Abkühlen mit einer Küchenreibe und dann in einer Kaffeemühle fein zerkleinert. Dabei entseht eine fettige, teigartige Masse. Diese wird in die Hülse eines Soxhlet-Extraktors überführt und für ca. 8 Stunden mit Wundbenzin extrahiert. Bei meinem Versuch fasste eine Hülse 35 g der geriebenen Mandeln. Nach 4 Stunden hinterließ das ablaufende Extraktionsmittelf beim Verdunstenlassen auf einem Uhrglas noch einen Fettfilm, so dass die Extraktion weitere 4 Stunden fortgesetzt wurde. Die entfettete Droge wird dann auf einem Teller ausgebreitet und die Reste des Lösungsmittels an der freien Luft (Abzug oder im Freien) verdunsten gelassen. Aus 35 g Mandeln erhielt ich 20 g entfettetes Mandelpulver. Um die Extraktion lohnender zu gestalten wurde die Prozedur mit einer weiteren Portion Bittermandeln wiederholt.

35 Gramm der entfetteten, gemahlenen Bittermandeln werden im Rundkloben mit 250 ml Ethanol 96% übergossen und im Wasserbad unter Rückflußkühlung für 2 Stunden gekocht. Die Mischung wird heiß über eine Nutsche abgesaugt (Vorsicht, das Filtrat kann unter vermindertem Druck aufsieden und schäumen!), und der Rückstand nochmals mit 200 ml Ethanol für 2 Stunden refluxiert. Nach erneutem Absaugen wird der Rückstand mit 50 ml Ethanol nachgewaschen. Die vereinigten, goldgelb gefärbten und leicht trüben Auszüge bleiben über Nacht stehen und werden dann durch ein einfaches Faltenfilter filtriert, durch das der Extrakt ganz klar abläuft.

Als nächstes wird der Extrakt destillativ eingeengt. In Ermangelung eines Rotationsverdampfers hkann dazu ein Dreihalskolben mit Magnetrührer verwendet werden, an den ein einfacher Gegenstromkühler mit Vorlage angeschlossen und der mit einem Rührfisch versehen im fast siedenden Wasserbad erhitzt wird. Zunächst werden ca. 50 ml Extrakt in den Kolben gegeben und aus einem Tropftrichter immer so viel nachfließen gelassen, als Ethanol in die Vorlage abdestilliert. Die Flüssigkeit wird so auf etwas mehr als 10 ml eingeengt, was 2 Stunden in Anspruch nimmt.

Zu dem eingeengten Extrakt, der etwas dickflüssig und leicht trübe ist, werden dann unter Rühren 5 ml Diethylether hinzugefügt. Dabei entsteht ein klebriger, gelbbrauner Klumpen, den man mit einem Spatel zerteilt. Nach Zugabe von weiteren 20 ml eines Gemisches aus Ethanol und Ether (6 vT + 4 VT) und längerem Rühren bildet sich eine Suspension (es erscheint hier sinnvoll, von vorneherein mit größeren Volumina zu arbeiten, indem man z.B. nur auf ca. 30 ml eindampft und dann das Rohamygdalin mit 15 ml Ether fällt). Das Absaugen über eine Glassinternutsche ist problematisch, da dieselbe sehr rasch verstopft (ist mit Wasser leicht zu reinigen). Dagegen macht das Absaugen über einen Büchnertrichter mit Filterpapier keine Probleme. Das Rohprodukt wird mit etwas Ether gewaschen und an der Luft getrocknet. Erhalten wurden (aus 35 g entfetteten Mandeln - entsprechend 61,25 g frischen Mandeln) 5,0 g.

Stahl und Schild[1] empfehlen, das Roh-Amygdalin aus 96%igem Ethanol (2 g in 50 ml) umzukristallisieren und geben eine Ausbeute von 70% an, wobei nach DC-Prüfung eine zweite UK erforderlich wird, nach der schließlich 35% vom Rohprodukt verbleiben. Dies wurde mit 250 mg des Rohproduktes im Reagenzglas getestet (die Löslichkeit in siedendem Ethanol ist so gut, dass nur 2,5 ml verwendet wurden). Erhalten wurde 160 mg Produkt, das aber in der DC noch erhebliche Mengen einer Verunreinigung (Gentobiose) enthielt. Außerdem fiel auf, dass ein Teil nicht kristallin, sondern klebrig ausgefallen war - beim Kratzen mit dem Spatel blieb er an diesem hängen. Dieser Teil zeigte chromatographisch einen hohen Gehalt an Gentobiose (siehe unten).

Daher wird das Rohprodukt (Rest hier: 4750 mg) besser nach der Empfehlung von Hager[2] in 50 ml Ethanol 90% (V/V), unter Erhitzen im Wasserbad bis zum Sieden und Absaugen über eine vorgewärmte Nutsche, umkristallisiert. Nach Stehenlassen im Kühlschrank wird gut abgesaugt, mit 2 x 10 ml Ether nachgewaschen und getrocknet. Dieses Präparat erwies sich DC-analytisch als rein.

Ausbeute: 2,7 g feines weißes Pulver

Vor längerer Zeit hatte ich den Amygdalingehalt der von mir verwendeten Bittermandeln zu 5,3 % bestimmt. Berechnet man die Ausbeute an Endprodukt bezogen auf das Drogenmaterial so erhält man einen Wert von immerhin 83 % (da das Präparat kristallwasserhaltig ist, ist die Ausbeute in Wirklichkeit etwas geringer).

Analyse mittels DC

Als “Glykosid-Laufmittel“ dient die organische (obere) Phase einer Verschüttelung aus 8 ml 1-Butanol + 2 ml Eisessig + 10 ml Wasser. Die Entwicklung dauert auf einer Laufstrecke von 10 cm fast 2 Stunden! Die Analysenlösungen enthalten je 5 mg/ml Substanz in 50%igem Ethanol gelöst, aufgetragen werden jeweils 2 µl. Nach gutem Trocknen wird die Folie mit Anisaldehyd-Reagenz (0,5 ml Anisaldehyd mit 10 ml Eisessig und 85 ml Methanol mischen und vorsichtig 5 ml Schwefelsäure zugeben) besprüht und im Trockenschrank für 5-10 Minuten auf 100°C erhitzt, bis eine optimale Farbentwicklung erreicht ist.

Amygdalin färbt sich grün und findet sich im mittleren Rf-Bereich (ca. 0,4), darunter ergeben sich die Spots von Glucose (grün – ca. 0,25) und Gentobiose (blau-grün - ca. 0,15).

Spaltung des Glykosids

30 mg Amygdalin werden in 2 ml Schwefelsäure 2 N (ca. 10%ig) gelöst und im siedenden Wasserbad für 10 Minuten erhitzt. Ein in den Dampfraum gehängtes, mit Natriumcarbonatlösung befeuchtetes Pikrinsäurepapier verfärbt sich durch den gebildeten Cyanwasserstoff rot (Isopurpursäurereaktion).

Nach dem Abkühlen wird die Flüssigkeit durch Zugabe von 350 mg festem Natriumhydrogencarbonat neutralisiert und dann dreimal mit 2 ml Diethylether ausgeschüttelt. Die abpipettierten Etherfraktionen werden kurz mit etwas wasserfreiem Natriumsulfat geschüttelt und dann in ein weites Reagenzglas abgegossen. In heißem Wasser wird der Ether abgedampft (im Abzug oder am offenen Fester - Achtung, keine offenen Flammen in der Nähe!) und in das Reagenzglas 0,2 ml Ethanol gegeben. Von dieser Lösung und einer Vergleichslösung aus 2 µl Benzaldehyd in 1 ml Ethanol werden je 3 µl auf eine DC-Folie aufgetragen und bei Kammersättigung mit Dichlormethan als Laufmittel entwickelt (8 cm in ca. 10 Minuten). Der Nachweis des gebildeten Benzaldehyds erfolgte durch Fluoreszenzlöschung unter Betrachtung im UV-254 nm.

Vom wässrigen Rückstand wird 1 ml mit 2 ml Benedikts Reagenz versetzt und aufgekocht. Die Verfärbung nach Gelbgrün und ein beim Stehenlassen sich absetzender, roter Niederschlag zeigen das Vorliegen eines reduzierenden Zuckers (Glucose) an.

gfNutzer492 
Fragesteller
 25.04.2021, 00:11

Ach herrje. Obwohl ist ja besser dass es so kompliziert ist

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JessieF1507  02.05.2023, 18:45

Hat HCN nicht eine Siedetemp. von unter 26°C? Dann würde sich die Blausäure verflüchtigen oder nicht?

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Theoretisch ja, praktisch nein

gfNutzer492 
Fragesteller
 25.04.2021, 00:07

Weil praktisch.....?

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deryannick666  25.04.2021, 00:10
@gfNutzer492

Für den Fall dass du jemanden umbringen wollen würdest. Dann würde ich dir nämlich nicht sagen, dass das mit Bittermandeln möglich wäre.

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