Kirche oder Bibel?

14 Antworten

Hallo a11knower,

leider haben die verschiedenen sog. "christlichen Kirchen" im Laufe der Geschichte einen denkbar schlechten Eindruck hinterlassen, so schlecht, dass sich viele Menschen gerade deswegen von jeglichem Glauben abgewendet haben.

Zu viele schlechte Taten sind im Namen der Religion oder unter ihrem Deckmantel vollbracht worden, sowohl von den religiösen Führern als auch von ihren Anhängern. In der Zeitung Chicago Tribune war zu lesen: „Jede größere Glaubensgemeinschaft predigt Frieden, Brüderlichkeit und Barmherzigkeit, dennoch erfolgten in der Geschichte die grausamsten und unbarmherzigsten Unterdrückungen im Namen Gottes ".

Ganz sicher spielen auch die vielen religiösen Lehren über Gott eine Rolle, die ihn als grausamen, unversöhnlichen Despoten darstellen (denke zum Beispiel an die Höllenlehre) oder als eine unerklärbare, mystische Dreieinigkeit.

Außerdem sind die Kirchen den Menschen die Antworten auf viele Fragen des Lebens schuldig geblieben, z.B. : "Was ist der Sinn des Lebens?", "Warum lässt Gott das Böse zu?" oder "Was geschieht beim Tod?". Hinzu kommen eine Menge von Behauptungen, die die Religionen aufgestellt haben, die in direktem Widerspruch zu wissenschaftlichen Tatsachen stehen.

Als Fazit kann man festhalten, dass sich die Kirchen im allgemeinen nicht an das halten und gehalten haben, was in der Bibel steht. Unter anderem aus diesem Grund ziehen viele sowohl den Glauben als solches, als auch die Bibel in Zweifel.

LG Philipp

Bodesurry  02.12.2022, 08:18

Es gibt nicht DIE Kirche. Die Vielfalt unter den einzelnen Kirchgemeinden ist enorm gross.

Als Fazit kann man festhalten, dass sich die Kirchen im allgemeinen nicht an das halten und gehalten haben, was in der Bibel steht.

Ein Pauschalurteil, das auf so viele Gemeinden nicht zutrifft. "Meine" alte Gemeinde hatte zum Beispiel bibeltreue Pfarrer mit Predigt- Bezug zum Alltag. Viel Geld wurde für die Menschen am Rande der Gesellschaft ausgegeben. Man investierte viel Zeit in die Seelsorge. Mehrere Zehntausend € pro Jahr gingen an Hilfsorganisationen. Ich wüsste nicht, wie man viel stärker nach der Lehre von Jesus hätte arbeiten können.

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Philipp59  02.12.2022, 10:22
@Bodesurry
Es gibt nicht DIE Kirche. Die Vielfalt unter den einzelnen Kirchgemeinden ist enorm gross.

Das habe ich auch nirgendwo behauptet! Deswegen habe ich die Formulierung "die Kirchen" (Mehrzahl) gebraucht.

Ein Pauschalurteil, das auf so viele Gemeinden nicht zutrifft.

Ich sprach von den "Kirchen im allgemeinen", was ja Ausnahmen nicht ausschließt. Jedenfalls kann man sagen, dass sich die beiden großen Kirchen (evangelische und katholische) bis heute nicht an die Vorgaben der Bibel gehalten haben. Was kleinere religiöse Gemeinschaften betrifft, so muss man natürlich jede für sich betrachten.

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Bodesurry  02.12.2022, 16:35
@Philipp59
bis heute nicht an die Vorgaben der Bibel

Was meinst Du damit?

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Philipp59  03.12.2022, 05:56
@Bodesurry

Damit meine ich, dass sich die Kirchen nicht an die Gesetze und Grundsätze der Bibel gehalten haben.

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Es gibt nicht DIE Kirche.

"Meine" alte Kirchgemeinde hat sich sehr für Drogenabhänige, Menschen mit einer Behinderung, Strassenkinder, Flüchtlinge... Es gab eine grosse Besuchsgruppe für Menschen im Alten- und Pflegeheim. Zahlreiche kulturelle Anlässe waren für Menschen mit wenig Einkommen kostenlos. Sie durften auch an Ausflügen teilnehmen.

Mehrere Zehntausend € pro Jahr gingen an Hilfsorganisationen wie

Mercy Ships

Schiffe bringen medizinische Hilfe in die ärmsten Staaten Afrikas.

https://www.youtube.com/watch?v=LVQ5zeLovuQ

EinDollarBrille

Eine Organisation die durch die Abgabe von Brillen, die sich auch die ärmsten Menschen dieser Erde leisten können, ein neues Leben ermöglicht. Die Leute können wieder zur Arbeit gehen oder die Schule besuchen.

https://www.youtube.com/watch?v=E4MwCbGGxwY

Hospitals „Diospi Suyana“

Ein modernes Hospital für die armen Quechua-Indianer in den Anden Perus. 400.000 Patienten konnten dort bis heute behandelt werden.

https://www.youtube.com/watch?v=RQA0fPaiBMg

Die Pfarrer haben immer bibelnah gepredigt. Für die Seelsorge haben sie sich viel Zeit genommen.

Die Kirche ohne Bibel wäre in dieser Kirchgemeinde völlig undenkbar.

Wenn man die Kirche von der Bibel trennt, kann man das Christentum vergessen.

Ganz klar Bibel, denn die Bibel ist m. E. Gottes wahres Wort und Offenbarung.

Menschen und Kirchen (= Menschen in einer Organisation) machen Fehler, Gott macht keine Fehler.

Vorbild sind für mich die Beröer, die alles anhand der Bibel überprüften:

  • "Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11b).

Denn:

  • "Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2. Timotheus 3,16-17).
a11knower 
Fragesteller
 01.12.2022, 23:35

Menschen und Kirchen (= Menschen in einer Organisation) machen Fehler, Gott macht keine Fehler.

Haben nicht Menschen die Bibel geschrieben?

Und haben die Menschen nicht die Geschichten immer weitererzählt, sodass es sein könnte das manches in der bibel gar nicht stimmt?

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Ja, das sind Protestanten, die die Bibel in ihrem Sinne interpretieren und sogar faelschen und dann sagen, daß zwischen der Bibel und der Kirche Widersprüche bestehen. An der Bibel selbst aber liegt nicht viel, (a) weil man mit ihr Schindluder betreiben kann und es auch tut, (b) sie undeutlich ist und (c) sie in 2 Tim 3,16 über sich selbst sagt, dass sie nur nützlich, nicht aber notwendig und maßgeblich ist. Stattdessen verweist die Bibel in 1 Tim 3,15 nicht auf sich als "Pfeiler und Fundament der Wahrheit", sondern auf die Kirche. Auf die Kirche, das Fundament der Wahrheit, kommt es also an, und nicht auf die Bibel, die schon von Satan verwendet wurde, um Jesus zu Fall zu bringen. Man kann die Bibel also verwenden, um Menschen zu taeuschen und zu Fall zu bringen. Hinzu kommt, dass jeder in der Bibel etwas anderes sieht. Atheisten verweisen auf Bibelstellen, um ihre Standpunkte biblisch zu beweisen, Muslime verweisen auf Bibelstellen, die den Islam belegen, Esoteriker verweisen auf die Bibel, um Esoterisches zu beweisen, Pantheisten verweisen auf Bibelstellen, die den Pantheismus belegen, und Protestanten verweisen auf Bibelstellen, die den Protestantismus belegen. Und im Protestantismus gibt es zigtausende widersprüchliche Bibelauslegungen. Das alles zeigt, dass die Bibel für sich betrachtet, ein sehr schlechter Ratgeber ist!

a11knower 
Fragesteller
 01.12.2022, 21:47

Sagst du das gerade als Christ? (interessiert mich nur)

Und woher weiss ich dann als Christ worauf ich hören soll oder was ich glauben so wenn die Bibel schlecht sein soll? Oder wie soll ich auf Bibelstellen reagieren die in den verschiedensten Weisen interpretiert werden können?

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Rosenkranzbeter  01.12.2022, 22:48
@a11knower

Das sage ich als Christ. Die Bibel selbst ist nicht schlecht. Sie kann nur von der Kirche Christi richtig verstanden werden, d. h. so verstanden werden, wie Gott es sich gedacht hat. Wenn man zu dieser Kirche gehört, dann versteht man sich auch in richtiger Weise. Deshalb fällt keiner von ihnen, die zu dieser Kirche gehört, ab, wenn er die Bibel liest. Die Lehre, die von Christus stammt, hat er seiner Kirche übergeben. Das Neue Testament greift nur einige Punkte in der Lehre auf, um sie näher zu beleuchten. Das neue Testament hat also die kirchliche Lehre als Fundament. Wenn man das Neue Testament, wie due gesamte Bibel, von diesem Fundament löst und unabhängig von ihm betrachtet, kommt man zu völlig falschen Schlüssen.

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Bodesurry  02.12.2022, 08:27
@a11knower

Du hast völlig recht. Das Christ sein kann man mit so einer Ansicht vergessen.

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Rosenkranzbeter  02.12.2022, 11:13
@Bodesurry

Ne, kann man nicht. Christ sein kann man nur mit der christlichen Lehre, die die Kirche bewahrt und weitergibt. Auch die Bibel ist nur vor dem Hintergrund dieser Lehre zu verstehen. Ansonsten nicht. Sonst macht jeder mit der Bibel, was er will, wie Moslems, Atheisten, Esoteriker, Pantheisten und Protestanten. Jeder von ihnen beweist seinen eigenen Glauben mit der Bibel. Selbst Satan hat die Bibel verwendet, um das, was er im Sinn hatte, zu verwirklichen.

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Bodesurry  02.12.2022, 08:23

Bei so einer Ansicht wie deiner bleibt nicht mehr viel von der Lehre von Jesus übrig. Vor allem das wichtigste Gebot - die Nächstenliebe - die geht völlig den Bach runter.

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Rosenkranzbeter  02.12.2022, 11:19
@Bodesurry

Welche Lehre meinst du? Etwa deine? Oder die eines anderen Protestanten, der dir biblisch widerspricht, oder die eines Moslems, der seinen Glauben biblisch belegt? Oder die eines Esoterikers, der die seinen Glauben biblisch belegt? Oder die eines Pantheisten, der seinen Glauben biblisch belegt? Die Lehre Gottes bekommt man nur von seiner Ekkkesia, die er ihr übergeben hat! Die Bibel ist nur vor dem Hintergrund dieser Lehre zu verstehen! Koppelt man sie von der Lehre ab, kommt so ein Durcheinander heraus, wie im Protestantismus, wo sich jeder biblisch widerspricht. Da weiß keiner biblisch ein und aus!

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Ich bin Christ, ist bin nicht in der Kirche. Ich bin aus der Kirche damals rausgegangen, weil ich zu den Zeugen Jehovas gewechselt hatte. Nach ein paar Jahren dort bin ich da auch wieder weg. Zu viele Leichen bei denen im Keller. Und dann war ich fast 14 Jahre nicht im Glauben unterwegs. Zum Ende dieser Zeit merkte ich, das mir was fehlte und zwar das agieren im Glauben. Aber was machen? Zurück zur evangelischen Kirche? Das schien mir dann etwas zu merkwürdig. Die katholische Kirche war keine Option, denn warum soll man eine Kirche unterstützen die ihre Probleme kennt und nichts dagegen unternimmt und die gleichen Zustände beibehält? Da ich aus einer Sekte komme sind freie Kirchen auch nicht mein Ding, weil es darunter viele schwarze Schafe gibt. Also bleibe ich für mich. Lese in der Bibel, bete, spende und versuche nach den Geboten Jesu zu leben. Wenn ich der Meinung bin ich brauche mal einen Gottesdienst, dann kann ich im TV fündig werden. Aber das war bisher selten der Fall.

Angeblich gibt es bei manchen Themenbereichen “Meinungen” oder ähnliches die sich zwischen Kirche und Bibel spalten.

Sicher gibt es die, denn Religion und Glauben ist ein Gut, mit welchem man sich immer wieder auseinander setzen sollte und immer hinterfragen sollte. Letztlich ist alles eine Lehrmeinung die irgendwann mal verfasst wurde. Und das Verständnis kann sich in jeder Generation ändern. Das erlebt man dieser Tage oft. Eine große Spaltung zwischen Bibel und Kirche ergibt sich derzeit zB im Bereich der Homosexualität.

Ich selber sehe die Bibel als eine Gebrauchsanleitung zur Bildung des Glaubens und zum Kennenlernen und Ausführen der Gebote. Da ich in meiner Ausbildung und später im Beruf Religionspädagogik hatte und auch anwendete, komme ich gut zurecht mit der Bibel. Für mich ergibt sich an besagten Stellen keine Spaltung. Gibts Dinge die ich nicht verstehe habe ich mehrere Möglichkeiten um herauszufinden was gemeint ist.

Man kann zB unterschiedliche Bibeln nutzen. Ich selber habe die Schlachter Bibel, komme aber online an ca 20 Bibeln kostenlos heran. Ich kann da den Text aus verschiedenen Bibeln vergleichen. Es gibt tolle Sach und Geschichtsbücher die man auch ergänzend hinzuziehen kann.

Generell bin ich allerdings der Meinung, dass Dinge, die wir jetzt nicht verstehen entweder mit späterem Alter hinzu kommen, oder aber wir später noch mehr Zeit haben Dinge der Religion besser zu verstehen.

Ich denke mal, letztlich kommt es nur auf den Glauben an. Denn Jesus hat auch Menschen errettet und stand Menschen gegenüber die vom Glauben her recht positiv waren. Und das zu Zeiten in denen es nicht mal eine Bibel gab.