Kein Trinkgeld geben?

12 Antworten

Hallo RachenRochen,

nun, bei uns ist es sicherlich keine Pflicht, Trinkgeld zu geben.

Und wer murrt oder sich beschwert, der wird eben wieder auf die Spur gebracht. Ich hatte einmal einen Fall beim hiesigen Pizza-Lieferservice. Ein Mitarbeiter war stets unfreundlich und hatte dann noch angemerkt, dass ich nie Trinkgeld gebe. Ein kurzer Anruf bei der Chefin und schwupps, das war es für den Mitarbeiter. Da er schon des Öfteren negativ aufgefallen ist, hat diese Tat nun die Kündigung besiegelt.

Ich gebe grundsätzlich allen Leuten Trinkgeld, wenn ich das möchte und vorab Engagement, Freundlichkeit usw. erkenne, da dies heutzutage sehr selten ist. ZWar unterstütze ich keine Trinkgeldgabe, da sich diverse Leute durch Firmen abzocken lassen, aber wenn die Person eben "anders" als die Masse agiert, dann belohne ich quasi das Verhalten, um eine positive Verstärkung zu erreichen. "Leider" muss man sagen, dass das heutzutage sehr selten geworden ist.

Ich bestelle oft Essen und da wird sich schon einmal durch diverse "Lieferdienste" beim Klingeln nicht einmal ordentlich gemeldet. Pampig wird man dann angefahren, dass man doch wisse, dass man bestellt hat und damit rechnen kann, dass Lieferdienst xyz kommt. Was ist dies bitteschön für eine Antwort?

Na, wenn dann eben "höfliche" Leute kommen, die auch noch cool drauf sind, dann gibt es Trinkgeld.

Ich gebe aber auch Trinkgeld diversen Paketdiensten bzw. Fahrern, wenn diese "ordentlich" arbeiten und "freundlich" sind.

Ob Maurer, Tischler usw. wäre mir auch egal. Klar werden "alle" durch die Firma bezahlt und wenn Menschen sich unter wert verkaufen, ist es auch nicht mein Problem. Ich sehe es eher so, dass ich Verhalten, das heutzutage sehr selten ist, belohne bzw. mich dann darüber freue.

Im Sommer kaufe ich ja auch Getränke ein, wenn Handwerker da sind oder ich besorge fix etwas zum Essen.

Und, was die "anderen" machen oder denken, ist mir eh egal. Wenn ich im Restaurant Trinkgeld für die nette Bedienung und das gute Essen als Dank gebe, dann ist es mir egal, ob man das "so" macht oder nicht. Es ist meine Entscheidung.

Und wenn ich der süßen Studentin (Flink) einen 10er zustecke, dann ist das auch mein Bier^^

Pflicht ist es keine und diverse Leute müssen eben arbeiten. Manche schwerer, anderer nicht so schwer. Ich bezahle nicht die Differenz für den schlechten Lohn und auch nicht für eine Arbeit, die ohnehin dazugehört. Das fange ich gar nicht an. Manche Jobs sind eben schwerer, andere leichter. Ich belohne nur oder bin dankbar, wenn Menschen seltenes Verhalten an den Tag legen.

Wenn der Paketbote, es ist nunmal sein fucking Job, am Ende weiterhin engagiert und ordentlich ist, freundlich auftritt usw., dann huldige ich das. Man kann zwar immer Sorgfalt und prof. Verhalten erwarten, aber kaum ein Mensch ist dazu bereit. Und wenn Menschen sich versklaven lassen und schlecht bezahlt werden, ist das nicht mein Bier.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
RachenRochen 
Fragesteller
 25.05.2022, 06:24

Dass ist eine schöne Antwort. Vielen Dank ich sehe es genau so wie du. Es ging mir ja hauptsächlich darum dass viele Kellner und Lieferanten sich darüber beschweren. Von einem bedtellpreos von 20€ wobei die Anfahrt schon 3€ kostet sehe ich das etwas kritisch.

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Der Bringbub vom Lieferservice hat keinerlei Trinkgeld verdient.

Alleine dieses scheinheilige extralange Kramen in der riesen Geldbörse voller passender Münzen finde ich schon eine Unverschämtheit. Diese offensichtliche Taktik, den Kunden durch langes warten lassen zu einem "stimmt so" zu veranlassen geht bei uns schon lange nicht mehr auf.

Es wird per PayPal bezahlt. Und das passend.

Der Lieferant tut ohnehin nur, wofür er bereits bezahlt wird. Wenn das zu wenig ist, hätte er in der Schule besser aufpassen oder bei der Einstellung besser verhandeln müssen.

Was kommt als nächstes? Fühlen wir uns dann verpflichtet, dem Kassierer bei Kaisers Trinkgeld zu geben? Dem Prospektausteiler von Real? Oder den Politessen, die Falschparker aufschreiben? Warum bekommen die kein Trinkgeld?

Trinkgeld gibt man nur, wenn ein Dienstleister / Servicemitarbeiter sich über den normalen Rahmen hinaus, nämlich aussergewöhnlich bemüht. Z.B. wenn ein Taxifahrer einer Omi die Tasche in den 5. Stock trägt oder der Kellner in Sachen Empfehlungen eine ganz besonders gute Leistung erbracht hat. Aus dem Auto zu steigen und eine Pizza zur Tür bringen hat dagegen keine "Schaffenstiefe".

Ich möchte klarstellen: ICH persönlich gebe auch Trinkgeld, aber nicht automatisch, sondern nur denen, die es sich durch hochwertige Dienstleistung verdient haben. Z.B. Wenn von mir beauftragte Handwerker noch einige Kleinigkeiten über den vereinbarten Rahmen hinaus erledigt haben.

Woher ich das weiss: Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben

Kein Trinkgeld geben?

Ich arbeite selber in der Gastronomie, und weiß daher, dass derlei Tätigkeiten ohne Trinkgeld auf dem Gehaltsniveau von Hartz 4 angesiedelt sind, sofern man nicht 7 Tage die Woche arbeiten möchte.

Bestelle ich selber, was eher selten vorkommt, gebe ich normalerweise immer Trinkgeld - auch wenn die Lieferung länger als angegeben gedauert hat. Denn dies ist fast immer die Schuld inkompetenter Drittfirmen (diverse Essenslieferdienste, ich möchte keine Namen nennen) , die aus reiner Serviceleistung, ohne Kenntnis der Bedingungen des jeweiligen Restaurants, offenbar aus der Hüfte geschossene Lieferzeiten angeben meinen zu müssen, die irgendein Algorithmus berechnet hat, der Lieferant kann eigentlich nie etwas dafür.

In zwei Fällen gebe ich jedoch keines: Neben augenscheinlicher Unhöflichkeit ist es auch dann der Fall, wenn ich einen Lieferanten, der das Trinkgeld als dermaßen selbstverständlich erachtet, dass er sich dafür nichtmal dafür bedankt, bei einer späteren Lieferung wiedererkenne.

Ich wohne im 4. Stock ohne Lift. Ich gebe z.B. dem Pizzalieferanten immer 2 Euro und sage: „für's Treppen Steigen”. — Bis jetzt haben sich alle dafür bedankt.

Auch sonst, wenn ich im Restaurant esse, gebe ich der Bedienung ein Trinkgeld. Ich finde, das gehört sich einfach.

Die Leute sind ohnehin schlecht bezahlt und freuen sich über ein bisschen mehr Geld.

Außerdem kann ich davon ausgehen, dass ich beim nächsten Mal besser bedient werde, wenn ich einen Tipp gebe.

Pflicht nein, eher freiwillig, ich selber komme mir doof vor wenn ich nix gebe...

Allerdings wenn ich kein klein geld da habe und das geld leider selber brauche, wegen ende des Monats und Einkaufsladen gerade zunhat, kann ich kein trink geld geben, sonst gibt es immer 1 bis 2 euro trink geld mindestens

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung