Kein Plan im Leben. Verwirrt Verzweifelt?

4 Antworten

Also du solltest dir überlegen was du am ende nicht hasst. Zum beispiel jura. Erstens tragen alle jura studenten guggi, prada und haben teure autos im studium. Du musst irre viel auswenig lernen. Also wirklich auch mal 300 seiten am stück auf wort können (gilt auch für alles was mit medizin zu tun hat). Dann musst du dich später oft mit deinen eigenen moralvorstellungen auseinandersetzen und sie für Klienten zurückschrauben. Und den ganzen Tag mit anderen Anwälten abhängen.

Willst du den ganzen Tag im Büro sein oder eher unterwegs? Welche menschen magst du um dich haben? Alles klingt auf den ersten Blick interessant. Besonders dann wenn die unis richtig Werbung für ein Fach machen. Aber sobald man sich die Fächer genauer anguckt stellt man fest das man auf 75% eigentlich doch keine Lust hat.

Ich habe mir eine "Worst Case" Scenario Liste gemacht. Aber bei mir gibs um den studienort. Der studiengang war mir immer klar.

evermore90  02.06.2021, 02:54

Du kannst auf der seite der agentur für Arbeit einen Online Test machen der dir sagt welcher job zu dir passt. Von dort kannst du auch das Studium ableiten.

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HarryXXX  02.06.2021, 03:04

Eine worst scenario Liste klingt ja eigentlich nicht schlecht. Aber wenn 75% da drauf stehen, dann stimmt mit der Liste was nicht. Und ein bisschen merkwürdig erscheinen mir deine Vorstellungen über ein Studium auch. Was hast du denn studiert?

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evermore90  10.06.2021, 00:54
@HarryXXX

Ich möchte nicht hier schreiben was ich studiert habe, denn über jeden Studiengang gibts Vorurteile und jede nachvollgende Aussage würde am Mass vom Verständnis über meinen Studiengang rationalisiert werden.

Aber ein paar Sachen mag ich gerne erzählen.

Meinen Bachelor of Science habe ich an einer FH gemacht. Er enthielt viele mathematische und technische Kurse.

Meinen Master of Science machte ich an einer anderen Hochschule, an einer sogar ziemlich renommierten Universität. Er enthilt weichere Kurse, die nicht nur technischer Art waren, sondern auch psychologische & unternehmerischere Aspekte bieteten. Das Master Studium war deutlich leichter, da es insgesamt, auch aufgrund der ausreichenden Laborplätze, besser organisiert war.

Während meines Studiums hatte ich verschiedene Mitbewohner und Mitbewohnerinnen und viele Freunde, auch über Studentenjobs. Sie studierten: Lehramt (Physik), Informatik, Kultur & Medien, Jura, BWL, Kunst, Lehramt Religion, Lehramt Geschichte, Produktdesign, Filmregie, GameDesign, Erneuerbare Energien, Robotik, Mathematik, Technik auf Lehramt, Lichtdesign, BWL-Marketing, Microbiologie und mehr.

Und von all diesen Menschen arbeiteten am Ende nicht mal die Hälfte im angestrebten Fachbereich. Der Physik auf Lehramt Student arbeitet im Callcenter, weil er merkte das er keine Kinder mag. Der Informatik Student war nicht bereit umzuziehen und kann an seinem Wohnort keine Arbeit finden. Kultur und Medien verkauft Karten im Kino und wird seit 7 Jahren ganz ganz bald ihre Thesis anmelden. Etwas ähnliches gilt für einen anderen Informatik Studenten. Zu Jura hab ich keinen Kontakt mehr, aber sie hat sich im Catering die Nächte um die Ohren gehauen (zur studienfinanzierung) und ist in den Vorlesungen eingepennt. Lehramt Religion hat geheiratet und hat 3 Kinder. Robotik macht aktuell den Master, schafft die Kurse aber nur mit Ach und Krach und 3,0. Technik auf Lehramt wurde plötzlich (ganz traurig) vom türkischen Militär eingezogen weil er geteilten Pass hat. GameDesign arbeitet als Gamedesigner kann sich die Hamburger Miete aber kaum leisten. Usw. Usw.

Es gibt natürlich auch die anderen mit den Erfolgsstories usw. Aber irgentwie kenne ich leider keine.

Klar hab ich eine komische Einstellung zum Studium. Es ist nicht perfekt. Und viele stellen es sich leichter und anders vor, als es ist. Oder wenn nicht das Studium dann den Beruf der folgt.

Ich bin aktuell In Between Jobs. Meine letzte Anstellung hat mir nicht gefallen und ich orientiere mich gerade etwas neu. Das Leben ist schon entspannter wenn man erfolgreich studiert hat. Also so ists nicht. Ich muss mir nie Sorgen machen, das ich gar nichts finde. Aber wenn ich mal kleine Fehler mache ist dies natürlich auch böse, denn die Latte hängt viel höher als es bei einer Ausbildung der Fall ist. Auch muss man da nicht so krass aufs Geld achten und nur für die Miete ohne Ende neben dem Studium arbeiten. Vielleicht wenn jemand aus der eigenen Familie auch studiert hat und man von jemanden richtigen Support bekommt, seis jetzt interlektuell, finanziell oder emotional, dann ist es vermutlich viel schöner. Aber mir Schlug von meiner Familie nur Hass entgegen. Sie haben nie daran geglaubt das ich es schaffe und mir nur Vorwürfe gemacht, weil ich studierte und nur Teilzeit nebenher arbeitete und nicht Vollzeit arbeitete. Schlieslich ist studieren nur ein "Hobby".

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Genau in deinem Fall wäre ein FSJ zur Klärung der Dinge gar nicht schlecht. Wenn es finanziell möglich ist, dann kannst du vielleicht auch ein Jahr ins Ausland gehen, z.b. um Sprachkenntnisse zu verbessern. Oder du magst verschiedene Praktika, um herauszufinden was dir liegt. Als verschwendete Zeit würde ich das nicht sehen.

Mach doch mal ein Praktikum...egal wo...am besten in einem Beruf den du dir gar nicht vorstellen kannst, allein um dir damit sicher zu sein. Und dann mach noch so viele Praktika bis du dir sicher bist, was dir an welchem Beruf gefällt. Selbst viele Studiengänge können im wirklichen Beruf gar nicht dem entsprechen, was dir gefällt.

"Ein FsJ kommt auf keinen Fall in Frage. Nur Zeitverschwendung." Das sehe ich etwas anders. Zu meiner Zeit hat man auch noch den Wehrdienst und bzw. oder den Zivildienst bgeleistet. Beides hat einem an Lebenserfahrung eingebracht oder sogar auch eine Chance im weiteren Berufsleben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung