Katzentrennung?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo tam0tam

davon Rate ich dir absolut ab. Zwei Katzen, die sich gut verstehen, zusammen aufgewachsen sind oder schon länger als bloß paar Wochen zusammen leben, kann man NIE einfach so und ohne Probleme trennen.

Wozu denn auch trennen ? Aus einem Egoistischen Grund, weil du die eine mehr magst, als die andere ? Die Katzen verstehen sich doch, leben bereits 2 Jahre zusammen. Ich verstehe nicht, wieso du nur die eine mit nehmen möchtest.

Ich kann dir aus Erfahrung sagen, was dann passieren kann. Ich bin Private Pflegestelle und kenne Fälle, wo Katzen aus wirklich unvermeidbaren Gründen getrennt werden mussten oder die Besitzer ihre Katzen nicht mehr Versorgen konnten. Ich kenne genug, die z.B. sich dann völlig trauernd zurück gezogen haben, nichts mehr gefressen haben und am Ende mit einer Sonde ernährt werden mussten, bis sie das Trauma der Trennung überwunden hatten. Leider schafft nicht jede Katze so ein Trauma, es gibt auch leider genug, die dann versterben.

Zur Zeit kümmere ich mich um zwei Katzen, deren ältere Besitzerin unerwartet in die Pflege musste, also ins Pflegeheim. Die beiden Katzen haben zwar sich, aber verstehen die Welt gerade nicht mehr, wo denn ihre Bezugsperson ist. Zum Glück fressen sie mal noch, aber nicht so gut. Sie suchen nach ihre alte Dame :-( Das wird aber erst Januar, wenn überhaupt, bis die Katzen zu der alten Dame zurück geführt werden können. Ich hoffe das die beiden das gut verkraften.

Ich kann auch leider aus eigener Erfahrung sprechen. Unsere Lilly ist hier geboren und mit ihren Eltern und Geschwistern aufgewachsen. Lilly mit ihrem Bruder und den Eltern lebten 8 Jahre hier zusammen. Als ihr Bruder krank wurde und starb, folgte auch leider ihre Mutter (beide SDÜ) und dann gab es hier nur noch Kater. Lilly kam damit überhaupt nicht klar. All mein Wissen brachte mich nicht weiter, Lilly wurde immer unglücklicher, zeigte dies mit Aggression und Unsauberkeit. Aber ihren Bruder und ihre Mutter konnte ich ihr nicht zurück geben, oder die anderen Jungs dafür weg geben. Das war ganz schlimm, für alle. Mit Absprache der Vorsitzenden vom TS, habe ich Lilly dann ganz schweren Herzens, aber mit dem Gedanken es wird ihr helfen, auf die Pflegestelle gegeben. Lilly wurde leider nur noch Depressiver. Zurück ging auf keinen Fall, da mussten wir nun alle durch :-( Lilly stellte das fressen ein und musste eine Sonde gelegt bekommen. Es hat Wochen, Monate gedauert, bis Lilly wieder auftaute und langsam sich erholte. Lilly hatte Glück und gute Menschen die sich wundervoll gekümmert haben. Lilly lebt heute wieder Glücklich bei neuen Besitzern. Aber wie gesagt, so ein Glück haben halt auch nicht alle Katzen.

Auch wenn Katzen, Artgenossen versterben, ist das schlimm. Und natürlich Trauern auch Katzen !

Die Trauer zeigt sich bei Katzen auf viele Weise, indem sie z.B. wenig Interesse am spielen haben, ziehen sich zurück und fressen nicht mehr richtig. Wird dieses Verhalten allerdings schlimmer, das die Katze das Futter völlig verweigert und abmagert, sich nur noch zurück zieht, versteckt, oder gar depressiv wird, sollte man sich Hilfe holen.

Wenn eine geliebte Bezugsperson oder der Artgenosse stirbt, kann das die Katze in tiefe Verzweiflung stürzten und auch leider zur Unsauberkeit führen. Hier aber bitte trotzdem vom TA abklären lassen, das kein gesundheitliches Problem, wie z.B. Blasenentzündung vorliegt.

Die Tiere machen auch einen Trauerprozess, wie wir Menschen durch. Der dauert von Katze zu Katze unterschiedlich lange. Dieser ist bei Katzen wie Folgt:

1. Phase:

  • Suchen nach dem verstorbenen Artgenossen
  • Nicht wahr haben wollen der neuen Lebenssituation

2. Phase:

  • Verhaltensänderung
  • innerer Rückzug
  • Desinteresse
  • Antriebslosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • mangelnde Körperpflege
  • Schlafstörungen
  • Spielverweigerung
  • Ungeduld
  • Nervosität
  • gesteigerte Aggressivität
  • Unsauberkeit
  • Zerstörungswut

3. Phase:

  • akzeptieren der neuen Lebenssituation
  • neue soziale Bindungen
  • offen für neuen Artgenossen

Und auch beim trauern, wenn ein geliebter Artgenosse oder die Bezugsperson verstorben ist, gibt es Katzen die das nicht schaffen und dermaßen Depressiv werden, wie oben beschrieben, Zwangsernährt werden müssen und und und.

DAS willst du deiner einen Katze zumuten, weil du nur die eine mit nehmen magst ?

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen

NaniW  09.08.2022, 23:57

Hallo tam0tam

Vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

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Wenn die beiden Katzen sich mlgen und gut zusammen passen sollten sie zusammen bleiben. Dabei muss eindeutig geklärt sein, wem sie gehlren und wer für die Futter/Streu/Tierarztkosten zuständig ist.

Die andere Person kann sich dann zwei einjährige Katzen aus dem Tierheim holen und diesen ein gutes Zuhause geben.

Wenn sich die Katzen hingegen nicht verstehen sollte man sie trennen und für beide Katzen einen jeweils passenderen Partner suchen.

Ich würde das definitiv nicht machen. Die beiden sind aneinander gewöhnt und alleine halten sollte man sowieso nicht machen. Es müsste dann also jeder Katze wieder eine Vergesellschaftung zugemutet werden. Dann sollte lieber einer beide Katzen behalten und die andere Person holt sich dann wieder 2 oder halte keine mehr.

Doch, es ginge ihnen definitiv schlecht.... Katzen sind sehr sozial und sollten nicht in einzelhaltung leben müssen.

Hol dir lieber 2 Katzen aus dem tierheim, die brauchen auch dringend ein Zuhause

Natürlich ginge es den Katzen schlecht. Lass das.

L. G. Lilly