Kann mir jemand den Text „wie wirklich ist die Wirklichkeit “ von hoimar von ditfurthzusammenfassen?

1 Antwort

  • Ausgangsfrage: "Wäre es im Kosmos dunkelt, wenn es keine Augen gäbe?"
  • "Hell" und "dunkel" sind keine Eigenschaften von Dingen draußen in der Welt.
  • Sondern: Wenn ich mit Hilfe meiner Augen etwas wahrnehme –also sehe – und es "hell" nenne, beschreibe ich damit eigentlich nur meine Wahrnehmung.
  • Etwas draußen in der Welt führt also in meinem Kopf – genauer: in meinem Bewusstsein – zu einer bestimmten visuellen Wahrnehmung, die sich für mich auf eine bestimmte Weise anfühlt. Und ich habe gelernt, dieses Gefühl mit dem Wort "hell" zu beschreiben.
  • In der Wissenschaft nennt man das, was in der Außenwelt zu meiner "hell"-Wahrnehmung führt, elektromagnetische Wellen mit Wellenlängen zwischen 400 und 700 millionstel Millimetern.
  • Wenn diese elektromagnetischen Wellen die Netzhaut meiner Augen treffen, werden sie dort in Nervenimpulse verwandelt, die durch mein Gehirn wandern und auf rätselhafte Weise zu diesem bewussten Erleben von "hell" in mir führen.
  • Dieses "hell" gibt es also nicht draußen in der Welt: Die elektromagnetischen Wellen sind nicht hell, sondern haben z. B. eine bestimmte Wellenlänge.
  • Auch in meinem Kopf wird es nirgendwo hell (und wenn doch, könnte ich es nicht sehen).
  • Auch "dunkel" ist keine Eigenschaft von Dingen in der Welt, sondern so nenne ich meine visuelle Wahrnehmung, wenn sie keine visuelle Wahrnehmung ist, die ich "hell" nennen würde.
  • Das Gleiche gilt für Farben wie blau oder rot: Elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge von 700 millionstel mm führen bei mir und den meisten anderen Menschen zu einem Farberlebnis, das wir im deutschsprachigen Raum mit dem Wort "blau" bezeichnen; bei 400 millionstel mm heißt es "rot". Und wieder ist weder in der Außenwelt noch in den Gehirnen irgend etwas blau oder rot.
  • Elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge zwischen einem und einem tausendstel mm führen beim Menschen ebenfalls zu einer Wahrnehmung, aber nicht über die Augen, sondern über die Haut: als Wärme.
  • Elektromagnetische Wellen aller anderen Wellenlängen – und das sind weitaus die meisten – führen beim Menschen zu keinen Sinneswahrnehmungen.Tiere sind oft noch für andere Wellenlängen empfänglich.
  • Und es gibt noch viele andere Reize aus der Außenwelt, die beim Mensch zu Wahrnehmungen führen.
  • Elektromagnetische Wellen, die sich lediglich in der Wellenlänge voneinander unterscheiden, führen also zu völlig unterschiedlichen Wahrnehmungen: Helligkeit, Farbe, Wärme. Unsere Wahrnehmung bildet die Außenwelt also nicht ab, sondern macht aus den Reizen von draußen etwas völlig Anderes.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidaktisches Studium, Lehrbeauftragter VHS München