Kann mir jemand helfen, dieses Gedicht von Erich Fried zu interpretieren?

3 Antworten

Fried kritisiert und ironisiert damit das Denkmuster des bewertenden Dualismus und die Konsequenzen daraus. Das Denken in Gegensätzen wie faul-fleißig, närrisch-weise, hässlich-schön usw, wobei das eine als Ideal gilt und das andere als abzuschaffender Mangel.

Konsequent weitergedacht führt das zur Vernichtung (dem "Schlachten") von Menschen, denen die schlechten Eigenschaften angedichtet werden. Real geschehen im Faschismus ( zB Euthanasie), aber auch anderen machtbesessenen Regimen.

Damit äußert Fried auch Zweifel am Nutzen von Idealen und betont ihre Gefährlichkeit.

Für mich spricht er den Umgang mit den Menschen an, die nicht der Norm entsprechen bzw. anderen vermeintlich zur Last fallen.

  • die einen andere Moral haben
  • die anders aussehen
  • die anders denken
  • die alt sind
  • die anders arbeiten wollen
  • die “behindert“ sind

Der Satz »Die Welt wird …« deutet für mich an, dass das ein Trugschluss ist. Die Welt wird nicht jung, wenn wir die Alten in Altenheime stecken.

Das nur so als Anregung. Es ist mein subjektive Sichtweise. E. Fried könnte sich etwas ganz anderes dabei gedacht haben, wer weiß?

Gruß Matti

Geh es mal von der Seite an:

hinterfrage - wer bleibt am Ende der Maßnahmen noch übrig? ;)