Kann mir jemand dieses Zitat erklären? (Buddhismus)

4 Antworten

Die Kerzen sind metaphorisch die Leben, die durch Wiedergeburt gelebt werden, am Ende des Lebens geht dann die Flamme auf eine neue Kerze über. Aber mit der Wiedergeburt wird nicht immer derselbe Mensch in neue Situationen geboren, sondern es ist ein durch das jeweilige angehäufte Karma immer neu geformter Bewusstseinsstrom (die Flamme), der durch die Leben gleitet, bis er irgendwann mal ins Nirwana findet. Man darf das also nicht mit der christlichen Vorstellung von der Seele, die ja auch nach dem Tod noch das Ich enthält, verwechseln.

Besonders den letzten von DeepThought42 genannten Punkt finde ich wichtig zu betonen, weil durch manche Bücher der Eindruck entstehen kann, dass im Buddhismus die Vorstellung einer wandernden Seele besteht.

"Paul" aus Hamburg, der in seinem Leben gerne Pizza gegessen hat, wird also nach seinem Tod nicht einfach in die Gestalt von "Paula" schlüpfen, die dann plötzlich auch gerne Pizza ist - weil es nach dem Buddhismus so etwas wie eine ewige Persönlichkeit (Seele) gar nicht gibt.

Was dort "von Kerze zu Kerze" weiterwandert ist nach Lehre des Buddhismus also - anders als oft missverstanden - eben keine Persönlichkeit mit irgendeinem Charakter, sondern wie DeepThought42 sagte, eher eine Art unpersönliches "etwas", dass sich durch Karma unterschiedlich manifestiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Das lebende Spermium bringt die Erbinformation in die Eizelle - das ist sehr vergleichbar dem Anzündfunken für eine neue Kerze. Die befruchtete Eizelle wächst nun von selbst weiter und das Spermium löst sich auf.

Der Butterfly-Effekt