Seelenwanderung bei der Wiedergeburt im Buddhismus

3 Antworten

Wie die anderen Antworter schon sagten, wird im Buddhismus nicht davon ausgegangen, dass es etwas wie eine Seele gibt, die entsprechend dem Karma einer Verkörperung in einer anderen Verkörperung wiedergeboren werden könnte.

Es gibt im Buddhismus zwar Karma von früheren Verkörperungen, welches sich auf die Lebensumstände einer aktuellen Verkörperung auswirkt, aber es gibt keinen Träger des Karma, und auch kein Teil des gestorbenen Lebewesens, das überhaupt wiedergeboren werden könnte.

An dieser Stelle bietet es sich an einfach selbst nachzudenken, statt die uralten Weisheiten einer bestimmten Religion kritiklos anzunehmen, nur weil einem diese Religion im großen und ganzen zusagt. ;)

Karma ist kein Wesen, sondern laut Übersetzung aus dem Sanskrit (aus dieser Sprache ist das Wort nämlich) lediglich "Tat, Tatsubstanz". Diese kann meiner bescheidenen Meinung nach nicht einfach das Leben eines jungfräulichen gerade geborenen Wesens beeinflussen, welches mit dieser Tat / Tatsubstanz gar nichts zu tun hat/hatte. Wäre es nämlich so, dann wäre es bezüglich Gerechtigkeit völlig unverständlich und vor allem auch frei vom Ursache-Wirkung-Prinzip, dass Karma früherer Menschen sich auf die Lebensumstände später geborener Menschen auswirkt. Das wäre ebenso unverständlich und ungerecht, wie auch die Idee der Erbsünde im Katholizismus.

Daher akzeptiere ich die Anschauung des Buddhismus in diesem wichtigen Punkt ebenso wenig, wie ich auch die diesbezüglichen Gedankenkonstrukte des Katholizismus akzeptiere. ;)

Dir diese Freiheit zu nehmen empfehle ich auch Dir! :)

LG, Martin

Im Buddhismus gibt es so etwas wie eine Seele (also eine Art unsterbliches Selbst) nicht, also gibt es auch keine Seelenwanderung, da es keine Persönlichkeit gibt, die wiedergeboren wird..

Im Ramen des so genannten "New Age" gibt es die "Reinkarnationstherapie", bei der die Person durch Hypnose zuerst durch eine Altersregression geführt wird und dann die Inhalte aus ihrem angeblichen Vorleben mit Begleitung durch den Therapeuten quasi "aufarbeitet".

Diese Vorstellung von Wiedergeburt, die ja voraussetzt, dass eine Persönlichkeit existiert, die den Tod überdauert, hat mit den Vorstellungen im Buddhismus nicht viel zu tun.

Es gibt den Vajrayana-Buddhismus (meist "tibetischer Buddhismus" genannt), wo die "Wiedergeburt" eine etwas komplexere Rolle spielt

Die Möglichkeit dein Karma zu ändern, hast du jederzeit, denn "Karma" wird meist einfach als "Handlung" des Körpers/Geistes verstanden, so dass du durch dein jetziges Verhalten und Denken, dein Karma automatisch beeinflusst und durch dieses beeinflusst wirst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Es ist so wie bei Einer Welle im Ozean. Im Prinzip wird nur die Energie oder die Tendenz weitergegeben. Das Wasser ist aber jedesmal ein anderes. Auch kannst Du nicht von Person sprechen, da Person ein eigenständiges Selbst vorraussetzt. So eine individuelle Seele mit Substanz wird aber vom Buddhismus negiert. Wohl mag es Karma geben, daber den Träger von Karma wirst Du nicht aufzeigen können. Das bedeutet aber nicht, dass man sich um sein Karma keine Sorgen machen braucht. Denn auch diese Ansicht stützt sich auf ein Idee von Selbst.