Kann mir jemand diese Fragen beantworten?

1 Antwort

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Nr 1

Erasmus von Rotterdam kritisierte in seinem Brief an Martin Luther vor allem Luthers theologische Positionen, insbesondere seine Betonung des Glaubens und der Gnade gegenüber den Werken sowie seine Ablehnung der Autorität der Kirche und ihrer Traditionen. Erasmus argumentierte für einen gemäßigteren Ansatz und betonte die Bedeutung von Vernunft und freiem Willen neben dem Glauben. Er kritisierte auch Luthers Schärfe im Ton und seine Ablehnung jeglicher Form von menschlicher Kooperation bei der Rechtfertigung.

Nr. 2

Erasmus hielt nicht viel vom Wormser Edikt, das Luther in die Reichsacht stürzte und die Verbrennung seiner Bücher anordnete. Er lehnte grundsätzlich Gewalt und Intoleranz in religiösen Angelegenheiten ab und befürwortete stattdessen einen friedlichen und intellektuellen Dialog. Er kritisierte die Maßnahmen gegen Luther als übertrieben und schädlich für die Einheit der Christenheit. Erasmus selbst war zwar nicht unbedingt ein Anhänger von Luthers Lehren, aber er unterstützte dessen Recht auf Meinungsfreiheit und verurteilte die Art und Weise, wie die Kirche und die politischen Autoritäten mit ihm umgingen.

Nr. 3 Ja, das könnte man durchaus als einen Sinneswandel betrachten. Erasmus versuchte zunächst, neutral zu bleiben und vermied es, sich öffentlich in den Streit zwischen Luther und der Kirche einzumischen. Er war besorgt über die Auswirkungen des Konflikts auf die Einheit der Christenheit und bevorzugte einen moderaten Ansatz. Dennoch wurde er schließlich von den kirchlichen Autoritäten gedrängt, gegen Luther zu schreiben, und er gab diesem Drängen nach. Dies könnte darauf hindeuten, dass seine ursprüngliche Neutralität einer gewissen Einsicht oder einem Gefühl der Verpflichtung gewichen war, insbesondere angesichts des wachsenden Einflusses von Luthers Ideen und der Bedrohung, die sie für die traditionelle Autorität der Kirche darstellten.

Woher ich das weiß:Recherche