Kann mir jemand den Unterschied zwischen dem Wirkungsgrad und dem Erntefaktor eines Kraftwerkes erklären?

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Der Unterschied liegt darin, ob ich einen Moment im laufenden Betrieb betrachte, was vor allem Ingenieure interessiert, oder ob ich das Kraftwerk insgesamt als Investitionsobjekt über seine Laufzeit sehe, was vor allem Kaufleute interessiert.

Beim Wirkungsgrad betrachtet man einen einzelnen Zeitpunkt und was da an Energie reingesteckt wird und was an Nutzleistung rauskommt. Wasserkraftwerke sind da am besten (ca. 90%), konventionelle Kraftwerke liegen in der Mitte (ca 40%), dann folgen KKWs (ca 35%) und Solarpaneele sind realtiv schlecht (ca. 20%). Die Zahlen überprüfst du bitte, habe sie auswendig hingeschrieben. 

Ökologen und Ökonomen interessiert aber auch, wieviel Energie bei der Produktion des Stromerzeugers aufgewendet werden muss und wie hoch der Einsatz begrenzter Primärenergie beim Betrieb ist. Das wird ins Verhältnis zur erzeugten Strommenge z.B. über die Lebensdauer gesetzt.

Da steht ein Solarpaneel plötzlich glänzend da. Da muss man nur die Energie für die Produktion des Paneels nehmen und die ins Verhältnis zur erzeugten Strommenge setzen, da Sonnennergie nichts kostet und durch die Nutzung auch nicht weniger wird.

Bei Kraftwerken gibt es zwei Möglichkeiten, einen Erntegrad zu definieren. Man nimmt entweder nur die Herstellenergie oder man nimmt Herstellenergie + Primärenergie für den laufenden Betrieb.

Erntefaktor ist ein kaufmännischer Begriff und stellt das Verhältnis von Aufwand zum Ertrag her.

Aufwand ist also die Summe aller Maschinen, Gebäude etc + die notwendige Primärenergie

Ertrag ist die abgegebene Energie