Kann man als Mann Hebamme werden?

7 Antworten

Seit 1985 dürfen in Deutschland auch Männer den Hebammenberuf ausüben, doch männliche Hebam­men sind nach wie vor eine ziemliche Seltenheit. Ich persönlich bin noch keinem begegnet und kenne sie nur vom Hörensagen.

Der „bekannteste“ ist wohl (durch einige Presseberichte) Tobias Richter.

Der Deutsche Hebammenverband (DHV) spricht von 6 männlichen Hebammen in der gesamten Republik, Richter hingegen weiß von etwa 35.

In Deutschland wurde 1987 der Begriff "Entbindungspfleger" (was für ein furchtbares Wort) als Maskulinum für Personen, die als Hebamme tätig sind, eingeführt. 

Durch das Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung wurde diese Regelung zum 1. Januar 2020 aufgehoben. 

Hebamme ist also sowohl die weibliche als auch die männliche korrekte Berufsbezeichnung - trotz Genderwahn.

Alles Gute für dich!

Interessantere Artikel dazu: https://taz.de/Geburtshelfer-gegen-Hebammenmangel/!5658073/

Ja, es gibt männliche Hebammen, aber sie sind die seltene Ausnahme. Es werden wohl in Zukunft aber mehr werden, wenn auch nicht besonders viele.

Man sollte aber bedenken, dass männliche Frauenärzte Standard sind und viele Frauen sogar männliche Frauenärzte bewusst präferieren. Insofern könnte man sich auch bei Hebammen vorstellen, dass Männer diesen Bereich ganz langsam erobern.

isebise50  22.10.2021, 16:47
Man sollte aber bedenken, dass männliche Frauenärzte Standard sind

Auf vier Ärztinnen, die die Facharztprüfung Gynäkologie und Geburtshilfe ablegen, kommt ein Mann. 80 Prozent der Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) unter 35 Jahren sind weiblich. Das berichtet die Fachgesellschaft. Trotzdem liegt auch in der Gynäkologie und Geburtshilfe der Frauenanteil in leitenden Positionen laut der DGGG-Mitgliederstatistik bei nur zwölf Prozent – und dies, obwohl von etwa 800 Chefarztstellen in der Frauenheilkunde in Deutschland knapp 100 nicht besetzt seien.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52043/Frauenquote-in-Facharztpruefung-Gynaekologie-bei-80-Prozent

Ärztliche Fachgruppen mit einem besonders hohen Frauenanteil sind nach KBV-Angaben unter anderem Frauenärzte (60,3 Prozent).

https://www.aerztezeitung.de/Politik/Aerzteschaft-wird-weiblicher-241399.html

Als ich vor über 30 Jahren in der Klinik angefangen habe, waren die Assistenzärzte, Oberärzte und der Chefarzt durch die Bank männlich.

Heute ist ein männlicher Assistenzarzt bei uns die absolute Ausnahme (zur Zeit haben wir keinen, der letzte hat die Facharztrichtung gewechselt), einen männlichen Oberarzt haben wir nur als Honorararzt, lediglich meine 4 Chefärzte hier und alle davor waren männlich.

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Kajjo  22.10.2021, 16:50
@isebise50
80 Prozent ... unter 35 Jahren sind weiblich

Ja, das ist eine moderne Tendenz, warum auch immer. Aber 35 Jahre und Facharzt ist ja auch so oder so sehr jung.

Betrachtet man ALLE Mitglieder, so ist dies VIEL ausgewogener, nicht wahr?

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Kajjo  22.10.2021, 16:53
@isebise50

Klar, das wird sich jetzt verändern, wenn unter jungen Ärzten die Tendenz so deutlich ist. Aber die niedergelassenen Fachärzte spiegeln noch eher das ausgewogene Bild wieder.

Findest du das denn eher gut oder schlecht? Findest du es schade oder sinnvoll, dass Frauenärzte öfter weiblich sind? Wärest du für 50:50?

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isebise50  22.10.2021, 17:18
@Kajjo

Mich beunruhigt eher, welche Faktoren anscheinend ausschlaggebend sind, dass sich eher weibliche Kolleginnen bewerben:

Von den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wurden geringes Einkommen, der Ansehensverlust des Arztberufs und die schlechten Karriereaussichten am häufigsten genannt.

https://d-nb.info/1150123877/34

Im Umkehrschluss bedeutet das für mich, dass sich wieder ein „typischer“ Frauenberuf entwickelt.

Ich bin generell für Gleichberechtigung und Ausgewogenheit.

Tatsächlich habe ich beruflich und privat festgestellt, dass weibliche Gynäkologinnen bei Weitem nicht immer die „besseren“ oder gar emphatischeren Frauenärzte sind.

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Kajjo  22.10.2021, 17:24
@isebise50

Danke für deine Antwort. Sehe ich ähnlich.

und privat festgestellt, dass weibliche Gynäkologinnen bei Weitem nicht immer die „besseren“ oder gar emphatischeren Frauenärzte sind.

Meine Mutter und zwei meiner Partnerinnen berichteten das ebenfalls. Sie bevorzugten alle männliche Frauenärzte -- obwohl es gewiss auf den einzelnen Arzt ankommt und nicht auf das Geschlecht.

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Ja, aber das ist auch so ein Vorurteilsbehafteter Beruf wie, wenn Männer Erzieher werden möchten. Nicht jeder kann diesen Druck der dann auf einem zukommt und als Mensch zweiter Klasse abgestempelt wird, standhalten. Deswegen sollte man sich das 2 mal überlegen.

Ich finde es aber toll, dass sich auch Männer an solche Berufe wenden, genauso wie ich es toll finde, wenn Frauen "typisch" Männerberufe auswählen, so werden diese Klischees durchbrochen und Vorurteile abgebaut:)

Und um auf deine Frage nochmal einzugehen, ja kann man werden, dass nennt sich dann Geburtshelfer.

Liebe Grüße

PlayboyBond 
Fragesteller
 22.10.2021, 10:55

Naja ist aber schon traurig das ganze

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isebise50  22.10.2021, 16:24

Der Begriff „Geburtshelfer“ wird mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet, ist aber keine Berufsbezeichnung.

In Deutschland wurde 1987 der Begriff "Entbindungspfleger" (was für ein furchtbares Wort) als Maskulinum für Personen, die als Hebamme tätig sind, eingeführt. 

Durch das Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung wurde diese Regelung zum 1. Januar 2020 aufgehoben. 

Hebamme ist also sowohl die weibliche als auch die männliche korrekte Berufsbezeichnung - trotz Genderwahn.

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Ja, klar.

Ja. Mit einer Ausbildung dafür.

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 - (Liebe und Beziehung, Ausbildung und Studium, Ausbildung)
HONEY596  22.10.2021, 08:49

😂😂

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