Kann man Pflanzen wiederbeleben?

7 Antworten

Pflanzen, die nach dem Abschneiden noch weiterwachsen, sind m.W. Tulpen: sie kringeln sich fast um die Vase. Will man das verhindern, muss man mit einem spitzen Küchenmesser kurz hinter der Blüte einmal in den Stengel pieksen: dann bleiben sie gerade.
Narzissen werden sogar in Kartons liegend geliefert und verhalten sich später im Wasser so, als sei nichts gewesen.

Bei sehr, sehr müden Salatköpfen habe ich mal einen sehr erfolgreichen Wiederbelebungsversuch gemacht. Von eineem gekauften Kopfsalat, der zuvor wirklich auf den Kompost gehört hätte, habe ich am Stil ca. 1 cm abgeschnitten, ihn kurz unters Wasser gehalten und ihn in eine passend große Schüssel mit klarem Leitungswasser gesetzt, in das ich eine kleine Tasse Silpan getan habe, eine Flüssigkeit zur Pflanzenpflege, die Germanium enthält.
Als ich dann nach 1 Std. wiederkam, war der Salatkopf, der zuvor wirklich auf den Kompost gehört hätte, wie neu: strahlende Blätter, knackig, lecker. Test bestanden.
Er wurde sofort verzehrt,

Bei Pflanzen wie Aloe Vera kannst du fast 1 Jahr ohne Gießen warten, bis sie halbwegs tot aussehen - es aber doch noch nicht sind, denn sie sind unregelmäßige Versorgung von Natur aus gewohnt.

Ähnliche Erfahrung mache ich mit meinem Australischen Zitronenblatt, das sich einfach nicht quälen lässt: es wartet einfach ab, bis wieder Wasser kommt. Eine wundervolle Pflanze, zugleich eine kulinarische Rarität! Sie bekam bei mir Asyl vor der heimischen Gluthitze!

Manche Pflanzen, die wie tot aussehen, sind nur Wachstumszyklen unterworfen. So sieht mein Kübel mit Jiagoulan momentan sehr tot aus, ein trauriger Anblick - aber ich weiß, dass er sehr bald in Richtung Frühling wieder anfängt auszutreiben - wenn ich mich beherrschen kann und ihn nicht inzwischen totgieße. Das kann auch schon mal passieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – traditionelle Mittel zur Gesunderhaltung

Hallo, es gibt einige Moos-Arten, die komplett vertrocknen können und bei Kontakt mit Wasser wieder zum Leben erwachen. Bei einige Arten funktioniert das auch noch nach mehreren Jahren völliger Austrocknung. Das sind Moose, die auf Extrem-Standorten, wie bspw. Felsen wachsen.

http://www.ijon.de/moose/oeko.html

Zum Beispiel Mauer-Drehzahnmoos (Tortula muralis) ist ein weit verbreitetes Moos mit dieser Eigenschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mauer-Drehzahnmoos

Bei anderen Pflanzen sind mir solche Regenerationsfähigkeiten nicht bekannt. Wenn die vertrocknet sind, sind sie auch endgültig tot.

Ob man den Zustand der ausgetrockneten Moose als tot bezeichnen kann ist wohl auch Auslegungssache. Ich würde es vielleicht scheintot nennen.

Heklamari  14.01.2020, 20:42

Auch die

Rose von Jericho

Vertrocknet völlig und kullert auch Mal im.wind herum,

bis zur nächsten regenzeit.....

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Viele Pflanzen behalten beim Wachsen an gewissen Stellen Meristeme. Das sind Gruppen von Zellen, die sich zu allen anderen Zelltypen entwickeln können, ähnlich wie tierische Stammzellen.

Meristeme sind am häufigsten in den Blattachseln, sodass bei Abschneiden/-sterben des Haupttriebs dort ein neuer Zweig entsteht.

Häufig ist das hormonell gesteuert, der Haupttrieb unterdrückt das Wachstum der Meristeme, solange er eben noch da ist. So wir das Ausmaß der Verzweigung gesteuert, und nebenbei auch, dass es nur einen "Stamm" gibt

Bei den Wurzeln weiß ich im Moment nicht, wo Meristeme bleiben, aber natürlich verzweigen sich auch Wurzeln irgendwann. Ganz weit im Hinterkopf habe ich, dass es ein Spitzenmeristem gibt und ansonsten die Schicht zwischen Xylem und Phloem (Wasser- bzw. Nährstoffleitgefäße) insgesamt meristematisch ist.

Weniger verbreitet ist, dass der Spross Wurzeln bilden kann oder die Wurzeln. Noch weniger, dass ein verletzes abgerissenen Blatt eine neue Pflanze bilden kann, indem sich einige Blattzellen in einen Urzustand zurückversetzen. Bekannt dafür sind Usambarafeilchen, aber mein Pfennigbaum hat's letzens auch hingekriegt.

Das mal so als Einstieg aus'm Gedächtnis, Details müsste ich auch nachsehen.

P.S. Zwiebel sind übrigens Sprosse (=Stämme/Stengel), die hauptsächlich unter der Erde wachsen und bei denen der Spross scheibenartig verkürzt ist. Neue Zwiebel (=Seitenäste) wachsen aber auch bei denen in den Blattachseln. Zwiebeln gehören außerdem zu den Einkeimblättrigen (Monokotyledonen), wie generell ein großes Talent haben, Wurzel aus ihren Sprossen wachsen zu lassen.

P.P.S. Aber tot ist natürlich tot.

Also wenn die Pflanze schon tot ist?

Wenn sie tot ist, ist sie tot. Diesen Zustand eindeutig festzustellen ist bei Pflanzen aber noch viel schwieriger als bei Tieren oder Menschen. Das Leben kann sich bei Pflanzen oft weit zurückziehen und verstecken, meistens in die Wurzeln, und bei geeigneten Bedingungen wieder hervorbrechen, auch wenn sie auf uns schon tot wirken.