Kann man nach dem Jura Studium (Schwerpunkt: Internationales Recht) im Ausland arbeiten?

5 Antworten

Du lernst im Studium, wie das deutsche Rechtssystem funktioniert. Eine Spezialisierung oder Schwerpunktsetzung sieht dieser Studiengang nur minimal vor, das kommt dann erst nach dem Abschluss. Und auch mit "internationalem" Recht oder Völkerrecht kannst du nicht automatisch überall im Ausland arbeiten. Die Möglichkeiten für "Auslandseinsätze" für deutsche Jurist*innen sind äußerst begrenzt!

Wenn du also einen Beruf erlernen möchtest, den du problemlos im Ausland ausüben kannst, weil es dein Wunsch und Ziel ist, zumindest für einen gewissen Zeitraum dein Leben in anderen Ländern zu verbringen, dann studiere etwas anderes! Jura ist da die absolut falsche Wahl für solche Pläne / Wünsche / Ziele.

Stotheg 
Fragesteller
 29.05.2022, 20:13

Könnte man denn damit auch nicht in der Schweiz arbeiten?

Und kennen Sie vielleicht Alternativen dazu?

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HappyMe1984  29.05.2022, 20:21
@Stotheg

Jura ist ein Studiengang, der immer auf das Rechtssystem des Landes, in dem man ihn studiert, ausgelegt ist. Jedes Land "funktioniert" dort ein bisschen anders. Das ist tatsächlich einer der wenigen Bereiche, wo die Welt noch nicht vollständig "durchglobalisiert" ist ;).

Eine Alternative zu Jura? Mathe, Informatik oder Physik. Oder auch Philosophie oder Theologie. Die ersten drei verlangen das gleiche knallhart logische Denken und eine sehr ähnliche Form der "Beweisführung", nur halt mit Zahlen und Buchstaben statt mit Worten. Philosophie und Theologie sind da auch recht ähnlich angelegt, hier aber wieder mit Worten statt mit Zahlen und Buchstaben. Auch sowas, was man sich vor einem Jurastudium bewusst machen sollte - es geht nicht um "gerne lesen" und "gut frei sprechen" können, sondern um knallharte, exakte Logik nach tatsächlich eher mathematischen Prinzipien und klar vorgegebenen Schemata!

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legalintern10  04.06.2022, 14:16

Das ist so nicht richtig! In vielen EU-Ländern kann man (soweit man die Sprache spricht) eine Zusatzqualifikation erwerben, um im ausländischen Recht ebenfalls beraten zu dürfen!

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legalintern10  04.06.2022, 14:25
@legalintern10

In Schweden zB können ausländische Anwälte die Zulassung bei der Anwaltskammer sogar ohne Zusatzqualifikation beantragen! Nur wenn man den Titel „Advokat“ tragen möchte, muss man Prüfungen im schwedischen Recht ablegen. Die Möglichkeiten sind demnach nicht so begrenzt, wie oben dargestellt! Man muss sich nur informieren.

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Es ehrt Dich, wenn Du Dich für Menschenrechte einsetzen willst.

Du musst Dir halt im Klaren sein, dass das sehr schwierig wird, da später einen bezahlten Job zu finden - und wenn, dann oft bei spendenfinanzierten NGOs, die einem das Existenzminimum zahlen.

Wenn Du was verdienen willst, gehe in eine Großkanzlei und beschäftige Dich mit Mergers & Aquisitions.

Das Jura Studium behandelt deutsches Recht. Das heißt, du wirst dich im Studium mit deutschem Zivilrecht, deutschem öffentlichen Recht und deutschem Strafrecht auseinandersetzen.

Deshalb wirst du auch schwer im Ausland arbeiten können, da die Rechtssysteme und das Recht selber in jedem Land unterschiedlich ist.

Saradoc  31.08.2022, 01:34

Jedenfalls schwer dranzukommen, müßte man in einer internationalen Kanzlei landen, die in einem bestimmten deutschen Teilgebiet soviel Durchsatz haben, daß sie damit im Ausland vor Ort gehen. Und um da hin zu kommen braucht man Spitzenexamen, und das kann man nur schwer absehen, ob es welche werden. Jura ist eher nichts für Leute, die "was mit Sprachen" machen wollen, Zusatzqualifikationen in Fremdsprachen haben allerdings noch nie geschadet.

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Jura an sich weiß ich nicht. Aber es gibt international law/european law Studiengänge auf Bachelor. Ich meine damit kann man auch ins Eu Parlament. Anwalt/Richter in Deutschland kannst du damit aber nicht werden. (Ist jetzt alles hier aber nur Halbwissen. Recherchier das besser nochmal selbst)

Schon mal was von UN und EU gehört?

Die suchen auch deutsche Juristen. Allerdings gibt es da Länderquoten und schon deshalb ist es schwer an solche Jobs zu kommen. Angesichts der guten Bezahlung ist das Interesse so groß, daß nur die Besten der Besten eine Chance haben.

Naimrif  01.04.2023, 08:03

"Länderquoten" gibt's wohl in der UN, aber bestimmt nicht in der EU, das wäre eindeutig EU-rechtswidrig.

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