kann man irgendwo die liebesbriefe von henrich VIII an anne boleyn lesen?

3 Antworten

Am Mittwoch hatt' ich die erste heitere Stunde nach unserer Trennung, bestes Mädchen, ich erhielt deinen lieben Brief, den ich an Mund und Herz drückte und dich selbst im Geiste mit. Mir war so wohl und weh; ich hätte weinen können und war doch nicht unglücklich. Aber ich ward bald gestört, einer kam nach dem andern, und ich musste welche den Abend bei mir behalten, so gern ich auch allein geblieben wäre. Es waren just acht Tage seit unsrer Trennung. Ich fühlte das bis ins Innerste. Mir ist nun so ganz anders als vor drei Jahren. Keine neue Szenen, keine Geschäfte zerstreuen mich mehr, was mich täuschte, täuscht mich nicht mehr, ich habe keinen Gedanken, keinen Wunsch, keine Empfindung als die du weißt und die gewiss keine Täuschung sind.. Wie süß ist es mir, dass du deinen ersten Brief schreibst, ehe du noch den meinigen hattest! Ja, Luise, ich fühle es, dass du durch mich glücklich warst, wie du es innig gefühlt haben musst, dass ich's durch dich war. Wieviel hatt' ich dir noch zu sagen und hab' es nicht gesagt und würd' es nicht gesagt haben, wenn wir so viele Monate als Tage beieinander gewesen wären. Es ist ein Traum, so ist alles hingeschwunden - aber ein süßer, dessen Bild aus dem Gedächtnis nicht vertilgt werden kann. Auch in dir ist die milde Sanftheit, die ich in mir so fühle? Auch der Hang zur Träne, die nicht schmerzt? ..Ja, Beste, meine Kälte ist hin, ist geschmolzen vor der reinsten, zartesten Empfindung der Liebe, und ich bin sicher, dass sie ein Herz nicht wieder beschleichen wird, das, ich darf es sagen, für sie doch zu gut ist. Heftig stürmend, Leidenschaft wird diese Empfindung nie werden, aber ich fühle auch mit überzeugender Gewissheit, dass sie ewig bleiben wird, was sie ist, und dass keine andre ähnlich in mein Herz kommen kann. Was mich kalt, zurückhaltend gegen deine unzurückgehaltene Zärtlichkeit machte, weißt du nun. Ich hatte unrecht -verzeih, Luise! Ich kannte dich, kannte mich nicht. Ich Tor konnte früher glücklich sein und haschte bunten Seifenblasen nach, die zerplatzten, in dem ich sie erhascht zu haben glaubte… An meine Mutter schreib' ich auch wohl noch nicht mit dieser Post. Ich schreib' ihr nicht von Gewissheit, nur von Hoffnung, und so wird sie keinen Brief von dir erwarten.. O du liebes, liebes Mädchen! Wie steht das Bild deines Erwachsens in Sahrendorf noch itzt so lebendig vor meinen Augen! Und wie freu' ich mich deiner Versicherung, dass du nie so angenehm erwacht bist, und nun künftig in den Armen deines Boie noch angenehmer erwachen kannst. -Kein Wort von allen, die du mir sonst schreibst, ist verloren gegangen. Alle sind aufbewahrt in einem treuen Herzen und tragen itzt Frucht, nun der Frost darunter ist… Meine Idee mit dem Ringe sag' ich dir noch nicht, ich hoff aber, dass sie dir gefallen wird. Wär' er nur erst fertig! Deinen Ring erhältst du mit dem neuen wieder, wenn ich dir nicht früher was zu schicken haben..

Meldorf, den 3. April 1784

Ist zwar nicht von ihm. Aber auch schön.

Ja, im Nationalmuseum, liegen die regelmäßig aus und werden dort auch verkauft!

Ansonsten erinnere ich mich an ein Buch, in dem diese nieder geschrieben waren ... ist aus den 80igern ...aber der Titel??

lisa98 
Fragesteller
 20.11.2010, 18:25

ich hab grad nicht die mittel nach england zu fliegen :D

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Die Liebesbriefe Heinrichs VIII. an Anna Boleyn [Gebundene Ausgabe] Theo Stemmler (Autor)