Kann man die Wahrscheinlichkeit, Autismus zu vererben, verringern?


21.10.2021, 19:54

Ich möchte mit meiner Frage niemanden verletzen, ich weiss, dass man auch mit Autismus ein normales Leben führen kann (tue ich ja auch). Aber es können einem viele Steine in den Weg gelegt werden (zum Beispiel starkes Mobbing wie in meinem Fall) und dies würde ich meinen Kinder gerne ersparen.

9 Antworten

Nein. Nicht zu 100%. Natürlich könntest du darauf achten, dass dein Partner/deine Partnerin keinen Autismus hat - Das verringert die Chance definitiv. Aber wie willst du das feststellen? Gar nicht. Doch selbst, wenn: Autismus ist ja nichts Schlimmes. Sage ich, als Autistin.

Wobei, ich muss mich korrigieren. Eine Option gäbe es da: Niemals Kinder in die Welt setzen. Somit wird der Autismus nicht weitervererbt.

Ich verstehe nicht, was so schlimm daran sein soll, wenn (deine) Kinder Autismus haben/hätten. Es ist keine Krankheit und wenn das/dein Kind in einer "autistenfreundlichen" Umgebung großgezogen wird, könnte es sich sicherlich entfalten. (Natürlich ist die Welt nicht "autistenfreundlich", aber zum Beispiel Zuhause sollte so ein Ort sein - So gut es eben möglich ist.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Also ganz ehrlich? Ich habe zwar keinen Kinderwunsch, aber ich habe eine Reihe psychischer Erkrankungen, die ich von meinem Vater geerbt habe (und der von seinem Vater) und die ich niemandem wünsche.

Wollte ich Kinder haben, würde ich definitiv nicht das Risiko eingehen wollen, leibliche zu bekommen. Ich würde ein Kind aus einer Babyklappe adoptieren. Damit hast du gleich 2x was Gutes getan.

Edit: Wenn du eine Schwangerschaft erleben möchtest, gibt es die Möglichkeit, in vitro die Eizelle einer anderen Frau mit den Spermien deines Mannes befruchten und dir dann einsetzen zu lassen.

Meolettalove2  21.10.2021, 19:46

Okey ja das ist irgendwo noch verständlich.

Ich finde es wirklich traurig wie hier Autismus dargestellt wird.

Man kann mit Autismus ein vollkommen normales Leben haben

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eishoernchen  21.10.2021, 19:51
@Meolettalove2

Ich stelle hier gar nix irgendwie dar. Nur wenn die davon betroffene FS selbst sagt, sie möchte es den Kindern "ersparen", dann stell ich mir darunter irgendwie nix Gutes vor, das ich vererbt bekommen wollen würde.

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Meolettalove2  21.10.2021, 19:58
@eishoernchen

Eigentlich ist es mehr ein Teil deiner Persönlichkeit.

Das sind Dinge die dich eben aus machen.

Die schweren Formen sind wirklich problematisch aber das häufigste ist jetzt nicht so problematisch.

Damit kann man gut leben, oftmals wird es erst im Erwachsenenalter erkannt.

Es kommt da auch viel auf die Intelligenz an.

Weißt du ich bin selbst nicht Neurotypisch. Diese Eigenschaften die mich eben nicht Neurotypisch machen sind gerade die welche ich an mir am meisten mag.

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eishoernchen  21.10.2021, 20:07
@Meolettalove2

Joa, ich habe eine Persönlichkeitsstörung (wohl teils vererbt und teils entwicklungsbedingt), so gesehen ist das auch ein Teil von mir... weggehen wird es jedenfalls nie vollständig. Ich mag die Eigenschaften, die mich zum Borderliner machen, auch an mir - einige davon zumindest, leider sind sie im Arbeitsleben bisher absolut hinderlich.

Und wenn ich mir meinen Bruder (der Verdacht auf Autismus hat, eine Diagnose soll er im Frühling bekommen) so ansehe, der hatte es in der Schule auch echt nicht leicht.

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gingerybeer 
Fragesteller
 21.10.2021, 19:47

Danke für deine Antwort. Ich persönlich kann mir keine Eizellentransplantation vorstellen.

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gingerybeer 
Fragesteller
 21.10.2021, 19:58
@eishoernchen

Schwer zu sagen, ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Und es kostet natürlich auch nicht gerade wenig.

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eishoernchen  21.10.2021, 20:01
@gingerybeer

Habe es gerade gegoogelt, 3000 Euro pro Zyklus... einmalig ginge das ja noch, das Kind kostet später immerhin ja auch Geld, aber wenn es nicht klappen will, ist das natürlich schon doof. Wobei du ja den Vorteil hättest, dass deine Fruchtbarkeit usw. im Gegensatz zu anderen Frauen, die das in Anspruch nehmen, nicht beeinträchtigt ist, also könntest du schnell Glück haben.

Aber ich kann verstehen, wenn dir die Vorstellung nicht gefällt.

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SaIzstreuer  23.10.2021, 16:26

Denkst du ein Kind aus der Babyklappe hat keine psychisch kranken Eltern? Dann doch lieber das bekannte Übel.

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eishoernchen  23.10.2021, 18:26
@SaIzstreuer

Vielleicht schon, aber dann bin ich nicht dafür verantwortlich. Es geht darum, dass ich diese Gene dem Kind nicht antun will, nicht darum, dass ich kein Kind mit solchen Genen will.

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SaIzstreuer  25.10.2021, 20:56
@eishoernchen

Sich vor Verantwortung zu drücken ist das Gegenteil von Erwachsensein.

Du hast trotzdem Verantwortung für dein Kind, egal ob es dein genetisch Eigenes ist.

Und bei Kinder von anderen kommen noch so lustige Dinge wie unbekannte genetisch vererbare Krankheiten hinzu.

Und was ist, wenn es gesund ist oder wird? Nur wenige psychische Krankheiten sind vererbar. Auslöser sind Erfahrungen.

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eishoernchen  25.10.2021, 21:29
@SaIzstreuer
Sich vor Verantwortung zu drücken ist das Gegenteil von Erwachsensein.

Ich meinte, dann bin ich nicht schuld. Ich übernehme in diesem Fall die Verantwortung dafür, nicht extra ein krankes Kind zu zeugen! Das IST erwachsen und ethisch korrekt.

Du hast trotzdem Verantwortung für dein Kind, egal ob es dein genetisch Eigenes ist.

Natürlich. Und manchmal bedeutet diese Verantwortung eben, es nicht in die Welt zu setzen, wenn man genetisch vorbelastet ist.

Und bei Kinder von anderen kommen noch so lustige Dinge wie unbekannte genetisch vererbare Krankheiten hinzu.

Nochmal: Ich würde mich liebend gerne um ein krankes Kind kümmern. Aber deswegen muss ich nicht ABSICHTLICH EINES ERSCHAFFEN.

Und was ist, wenn es gesund ist oder wird? 

Genetische Lotterie. Aus diesem Grund züchtet man auch mit kranken Tieren nicht weiter, die die Krankheit zu 50 % vererben können. Better safe than sorry.

Nur wenige psychische Krankheiten sind vererbar. Auslöser sind Erfahrungen.

Jetzt hast du dich aber auf fachlicher Ebene disqualifiziert:

>> Schon länger ist bekannt, dass eine bestimmte genetische Disposition die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen erhöht. Zwillingsstudien haben nachgewiesen, dass es für fast alle psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und Schizophrenie genetische Ursachen gibt. Vor allem affektive und schizophrene Erkrankungen sind psychische Störungen, zu deren Entwicklung genetische Faktoren maßgeblich beitragen.

Eine aktuelle Studie hat nun nachgewiesen, dass fünf häufige psychische Erkrankungen gemeinsame genetische Risikofaktoren aufweisen. In einer groß angelegten Untersuchung fand das Forscherteam um Jordan Smoller vom Massachusetts General Hospital in Boston heraus, dass Depression, Schizophrenie, bipolare Störung, Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eine gemeinsame genetische Auffälligkeit zeigen <<

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/psychische-erkrankungen-haben-gemeinsamen-genetischen-ursprung-1597/

>> Die Tatsache, dass Suchterkrankungen innerhalb einer Familie gehäuft auftreten, deutet darauf hin, dass sowohl Gene als auch das häusliche Umfeld einen Einfluss auf die Entwicklung eines Abhängigkeitssyndroms haben. So ergaben Zwillings- und Familienstudien, dass eine biologische Veranlagung für eine Sucht besteht und spezielle Gen-Konstellationen z.B. das Risiko einer Alkoholabhängigkeit erhöhen können. <<

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/suchterkrankung-stoffgebunden/ursachen/

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eishoernchen  26.10.2021, 14:52
@SaIzstreuer

Schön, dass du das mit so einer guten Quelle belegen kannst.

Du Feigling, der Beleidigungen als Komplimente verschicken muss, wenn er dabei ist, auf sachlicher Ebene die Diskussion zu verlieren :)

Nachdem ich sehe, dass du unbewaffnet bist, erachte ich es als sinnlos, mich noch weiter mit dir zu duellieren.

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Ich fürchte, darüber ist nichts bekannt. Es sind m.E. auch überhaupt keine Gene für Autismus bekannt.

Sinnvoll ist sicherlich, alles für eine gesunde Schwangerschaft zu tun.

gingerybeer 
Fragesteller
 23.10.2021, 15:24

Doch, ist schon vererbbar. Ich habe es auch von meinem Vater geerbt.

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kiniro  23.10.2021, 19:45

Da täuschst du dich aber gewaltig.

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wenn du es schaffst eine beziehung zu führen aus der ein kind hervorgeht, kann es so schlimm mit dem autismus nicht sein oder deine partnerin ist extrem verständnisvoll, was dann auch dem kind helfen würde.

die natur hat da schon ihre ganz eigenen wege. evolution und so..

Wegen Mobbing?

Das passiert auch Kindern, die keinen Autismus haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema
gingerybeer 
Fragesteller
 23.10.2021, 21:26

Klar, aber Autismus zu haben steigert die Wahrscheinlichkeit, gemobbt zu werden, sehr. Zudem gibt es natürlich auch deutlich schwerere Formen von Autismus, als ich sie habe.

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Meolettalove2  23.10.2021, 21:35
@gingerybeer

Um es nochmal ganz deutlich zu sagen.

Das Risiko gemobbt zu werden ist dann gegeben wenn man anderst wie andere ist.

Das sind genauso gut schüchterne Leute oder eben auch introvertierte.

Alles kann ein Grund sein gemobbt zu werden.

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