Kann man beliebig oft in den Islam aus und eintreten?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Nein 90%
Ja 10%

7 Antworten

Nein

Auf Apostasie steht nach überwiegender Auffassung die Todesstrafe:

Eine Sonderstellung nimmt die Apostasie im Sinne des Abfalls vom Islam (ridda, irtidad) ein. Im Koran werden der Fluch Gottes und jenseitige Qual als Sanktion genannt. Weitergehend verliert der Apostat (murtadd) nach klassischer Doktrin seine bürgerlichen Rechte und wird mit dem Tode bestraft. Man bezieht sich hierfür zum Teil auf Sure 4,88-89, die nach ihrem Wortlaut allerdings auf die Heuchler unter den Muslimen gemünzt ist, auf Sure 48,16 sowie auf Prophetenüberlieferungen. Viele wollen allerdings tätige Reue als Strafaufhebungsgrund anerkennen und verlangen zum Beispiel die Aufforderung zu solcher Reue bzw. eine Inhaftierung mit Bedenkzeit von drei Tagen.
El Baradie fasst den in den klassischen Quellen formulierten Tatbestand so zusammen, dass Apostasie vorliege, "wenn ein Muslim die dogmatischen Grundsätze des Islam oder die Gültigkeit der absoluten Ge- bzw. Verbotsnormen der <Sari'a> ableugnet und dementsprechend handelt." Der bloße Verstoß gegen entsprechende Normen gilt zwar als Sünde und unterliegt speziell dafür vorgesehenen Strafen, wird jedoch nicht als Apostasie gedeutet. Auch die Ablehnung von oder Zustimmung zu unter den Muslimen Umstrittenem wird nicht als Apostasie eingestuft. Hingegen wird die "Schmähung des Propheten" (sabb al-nabi) verbreitet als Variante der Apostasie gesehen und ebenfalls mit dem Tode bestraft, wobei viele Autoren keine strafbefreiende Reue zulassen wollen. Hier liegt ein Ansatzpunkt für die Verfolgung Andersgläubiger zum Beispiel im heutigen Pakistan bis hin zum Mord an Kritikern oder in den gewalttätigen Protesten gegen die Veröffentlichung von Muhammad-Karikaturen.
Historisch ist die drakonische Strafe für ridda wohl aus dem Krieg auf der arabischen Halbinsel in der Entstehungszeit der islamischen Gemeinde und der verbreiteten Abkehr vom Islam nach dem Tode Muhammads zu erklären (vgl. zu modernen Deutungen unten 2. Teil III.4.b). Reue (tauba) soll strafbefreiend wirken, wobei eine verbreitete Meinung hierfür eine Frist von drei Tagen ansetzt. Das Gefahrenpotential insbesondere bei weiter Tatbestandsauslegung ist erheblich. So qualifiziert zum Beispiel Ibn Rusd denjenigen, der den Wucher (riba; vgl. oben 4.e)aa) für erlaubt erklärt, als Ungläubigen (kafir), dessen Blut freigegeben sei und der getötet werde, wenn er nicht bereue. Im Zusammenhang mit dieser Haltung zur Apostasie ist zum Beispiel die Verfolgung der Baha'is im Iran und in Ägypten, der Ahmadis in Pakistan, Bangladesch und andernorts sowie das Fatwa (Gutachten) Chomeinis gegen Salman Rushdie zu sehen (vgl. noch unten 2. Teil III.4.b).
Auch unterhalb der Schwelle der Apostasie wurden - nicht gleichmäßig zu allen Zeiten und an allen Orten - angebliche religiöse Abweichungen teils mit großer Härte verfolgt. So wird von der Kreuzigung des vormaligen Gerichtszeugen Ibn Hatim al-Tulaituli in Cordoba im Jahre 464/1072 wegen angeblicher "Ketzerei" (zandaqa) berichtet. Man hatte ihn blasphemischer Äußerungen bezichtigt, unter anderem der Leugnung der göttlichen Attribute, der Geringschätzung Muhammads, A'isas, 'Umars und 'Alis sowie der Verneinung der Schicksalsbestimmtheit (qadar) und der Notwendigkeit, sich im Zustand der großen rituellen Unreinheit (ganaba) der rituellen Waschung unterziehen zu müssen. Gestritten wurde nebenbei auch über die Rechtsfrage, ob sein Vermögen seinen gesetzlichen Erben oder aber dem Gemeinwesen zufallen sollte.

Quelle: Das islamische Recht von Prof. Dr. Mathias Rohe, 3., aktualisierte und erweiterte Auflage 2011, Seite 134-135.

Wenn man vollüberzeugt die Shahada ausspricht, wird man zum Muslim

Also kommt drauf an ob man wirklich überzeugt davon ist.

Das kannst Du auch im Christentum nicht.

Bekehrte, wiedergeborene (Johannes 3,1-18) Christen bleiben es bis zu ihrem Tod. Sie sind versiegelt.

Grapy  16.05.2023, 22:41

Nein, Johannes 3,1-18 besagt nichts darüber, ob jemand, der das Christentum verlässt, niemals wieder beitreten darf. Es wird über das Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus berichtet, in dem es um Themen wie die Wiedergeburt, das ewige Leben und den Glauben an den Sohn Gottes geht.

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du kannst auch aus dem Christentum nicht einfach ein- und austreten. Was du wahrscheinlich meinst, ist die deutsche Kirchensteuergemeinschaft. Wenn du getauft bist, und hierzulande aus der Kirche austrittst, bist du absolut nicht aus dem Christentum ausgetreten. Du bleibst getaufter Christ. Das hat ein Freund von mir bewiesen, der hierzulande seit vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten ist, aber in Argentinien ohne Probleme seine Frau kirchlich geheiratet hatte. Sogar mit Bischof. Und da er jetzt ca 25 Jahre mit ihr verheiratet ist, kann es sein, dass jener Bischof heute der Papst ist.

Gut, du kannst Muslim werden, dann hast du vermutlich die Gemeinschaft der Christen verlassen. Aber wenn du zurück willst, wirst du mit offenen Armen empfangen.

Ignatius1  17.11.2023, 16:26

Richtig im Christentum ist das so ,aber im Islam gibts massive Probleme wenn du austreten willst,das ist dort nur mit den Füssen voraus erlaubt der Austritt.

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Ja

vergiss alles und hör mir zu. natürlich kannst du ein und austreten. islam ist ein freiwilliger glaube! aber keine religion ist ein spielzeug. man kann nicht nach laune ein und austreten. heute hab ich lust auf spaghetti morgen auf pizza... man sollte sich auch mit den religionen befassen die der Schöpfer geschaffen hat. das sind judentum, christentum und islam. das eine ersetzte das andere... wer den islam richtig gelernt hat der will nie mehr da weg und sieht wieso er ganz anders ist, wie vollkommen und das er der richtige glaube ist! ich schlage ahli sunnah hodscha vor 1x die woche ne stunde, abdelhamit hodscha, onkel sûfi, botschaft des islam, machts klick, auf youtube. im islam gilt menschen machen fehler! immer wenn du um vergebung bittest wird dir auch vergeben! aber soll nicht heißen das man fehler machen kann, weil ja eh verziehen wird! so geht das nicht! nur wer kein fehler machen wollte und bereut, dem wird vergeben. aber es wird immer vergeben! daher kann es auch passieren, dass man eintritt, austritt, eintritt... aber ich hoffe das passiert niemandem... und überhaupt... islam sollte man aus islamischen quellen lernen, nicht durch deutsche doktoren und so. da die eh erst lernen. learning by doing. und ohne ahli sunnah hodschas hilfe geht das nicht! die hodscha studieren islam, gehen zur uni. der Koran allein ist nicht verständlich und führt zu missverständnissen. es gibt Hadithen und nebenbücher die man in korrekter reihenfolge kombiniert!... lg :)

Woher ich das weiß:Recherche