Kann man an einem weiblichen Skelett erkennen, ob die Person jemals schwanger war?
Das ist mir vor kurzem in den Kopf gekommen und ich bin der Meinung, dass das eigentlich nicht möglich sein dürfte, oder?
9 Antworten
Eine Schwangerschaft kann man nicht ablesen, aber manchmal eine Geburt, besonders wenn sie schwer war. Beim Geburtsvorgang öffnet sich die sog. Symphyse des Beckens, um den Geburtskanal zu vergrößern. Das ist der Teil wo beide Beckenknochen an einander stossen. Wächst diese nach der Geburt nicht mehr vollständig zusammen ist das ein eindeutiges Zeichen dass die Frau geboren hat. Beim Geburtsvorgang selbst kann der unterste Teil des Kreuzbeins (Os coccygis, umgangssprachlich Steißbein) brechen. Wenn ein Knochen gebrochen war sieht man das auch noch wenn er verheilt ist. Das ist allerdings kein sicheres Indiz da das Steißbein auch durch sehr ungeschickte Stürze brechen kann. Liebe Grüße
Nun ja, dann google einfach mal, seit wann es Kaiserschnitte gibt. Die Frage oben zielt auf bereits seit längerem verstorbene Personen ab. ;-)
Zu Kaiserschnitt habe also bisher wie von Kristall08 vermutet nichts gehört da ich mich nur mit sehr alten Skeletten beschäftige. Bei den Wehen öffnet sich die Symphyse auch wenn ein Kaiserschnitt gemacht wird, aber einen aufgeschnittenen Bauch (also nur die Haut) kann man mit Sicherheit nicht an den Knochen ablesen.
Wenn diese Geburt erst kurz vor ihrem Tod ein Kind auf normalem Wege entbunden hat, kann man dies durch die Weitstellung des Beckens eventuell feststellen. Lag die Geburt aber weit vorm Todeszeitpunkt, wird es schwierig, da noch eine Beckenverformung feststellen zu können.
Man könnte die Schwangerschaft eindeutig feststellen, wenn der Zeitpunkt des Todes noch nicht lange her ist, d.h. noch Muskel- und Sehnengewebe vorhanden ist, aber wenn wirklich nur noch das reine Skelett vorhanden ist, wird dieser Nachweis ziemlich schwierig.
Bei einer Schwangerschaft verformt sich im Laufe der Monate die Beckenstellung. Allerdings bildet sich im Laufe der Zeit nach der Geburt diese Beckenstellung auch wieder zurück. Das kann mal ein paar Jahre dauern, aber letztendlich könnte man an einem Skelett diese Beckenweitstellung nicht mehr feststellen, wenn die Geburt jetzt schon 10 Jahre zurück lag.
Hat die Tote jedoch mehrere Kinder geboren, dann ist es so, dass diese Beckenweitstellung immer länger braucht, sich wieder zurückzubilden und oft ist es sogar so, dass sich das Becken dann gar nicht wieder in die Ursprungsstellung zurückbildet.
Hatte diese Tote jedoch nur eine einzige Schwangerschaft (welche auch wirklich mit einer Geburt endete), dann können die Pathologen dies nur feststellen, wenn die Geburt nicht schon viele Jahre vorm Tod stattgefunden hat.
Hatte die Tote nur eine kurzzeitige Schwangerschaft, welche z.B. durch Fehlgeburt oder Abbruch der Schwangerschaft endete, kann man dies am Skelett nicht mehr feststellen.
Irgendwie habe ich da ein grammatikalisches Wirrwarr geschrieben (musste ich gerade beschäment feststellen, nachdem ich meine Worte nochmal durchgelesen habe), aber hoffentlich bist Du auch so da durchgestiegen.
du kannst eine probe der skelettknochens auf blei untersuchen, da durch eine schwangerschaft blei aus den knochen mobilisiert wird. und dann mit einem standard vergleichen bzw einer kontrolle, die nicht schwanger war, aber aus der gleichen region und zur selben zeit gelebt hat.
also ja, es ist möglich eine schwangerschaft an einem skelett nachzuweisen.
Ich glaube nicht, dass man das an dem Skelett erkennen kann, schließlich kommt das Kind ja in der Gebärmutter zur Welt und dieses wird durch das Embryo größer, aber verändert meine ich nicht die Knochnstellung oder so.
Allein im Verlaufe der Schwangerschaft verändert sich die Stellung der weiblichen Beckenknochen zueinander, was sicher vorstellbar ist.
Diese Veränderungen, denke ich, passieren nicht in der (relativ kurzen) Zeit des Geburtsvorganges, sondern auch schon durch die Last, die der Beckenboden über die Zeit der Schwangerschaft zu tragen. Und ca. 14 Tage vor der eigentlichen Entbindung hat eine Schwangere sog. Vorwehen, das heißt, das Kind tritt ins kleine Becken ein und liegt dann sichtbar tiefer.
Ein Anthropologe kann sehr wohl am weiblichen Skelett feststellen, ob die Frau schon mal entbunden hat.
Was, wenn es ein Kaiserschnitt war?