Kann in Deutschland eine parteilose Person Kanzler (m/w/d) werden?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Sehr unwahrscheinlich 65%
Ja 29%
Nein 6%

7 Antworten

Sehr unwahrscheinlich

Aber theoretisch möglich. Ich würde es feiern. Aber es gibt zu viele Stammwähler, die CDU/SPD/FDP/Grüne/Linke wählen, "weil es immer schon so war".

Ich würde es als eine Art Bürgerpflicht ansehen, sich jedes Parteiprogramm nüchtern anzusehen und dann zu entscheiden. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass die Entscheidung bei 50% der Leute anders aussehen könnte.


RobertLiebling  31.08.2022, 12:07

Auch im Fall der Frage wirst du eine der Parteien wählen müssen.

Lediglich eine, die eine parteilose Person als Kanzlerkandidat aufstellt.

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HorseRiver  31.08.2022, 13:17
@RobertLiebling

Grundsätzlich ja, eine Liste würde auch genügen. Auch wenn man Liste und Partei dahingehend gleichsetzt.

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Sehr unwahrscheinlich

Aus rechtlicher Sicht wohl ja, aber da die Person von den BT Mitgliedern gewählt wird, müßte sie sehr überzeugend sein.
J-Man könnte das hinbekommen.

Ja

Klar, wenn sich nach einer Wahl z.B. zwei oder mehrere Koalitionspartner zusammentun, um eine Mehrheit im Bundestag zu erlangen, sich aber nicht auf einen ihrer Kandidaten einigen können, ist das als "freut sich der/die Dritte" möglich.

Es gibt ja auch parteilose Abgeordnete im Bundestag und ggf. würden die dann so einen gemeinschaftliche wählen.

Noch eher unwahrscheinlich, aber in Zukunft nicht undenkbar.

Ja

Ludwig Erhard war de fakto parteilos, als er Bundeskanzler wurde:

Im Jahr 2002 erklärte der stellvertretende Leiter des Archivs für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung, Hans-Otto Kleinmann, dass sich die Frage einer Parteimitgliedschaft für Erhard tatsächlich erst bei seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden gestellt habe, da dieses Amt nur von einem Parteimitglied ausgeübt werden kann. Erhard sei daher 1966 der CDU beigetreten, das Beitrittsdatum sei aber in den Büchern der CDU drei Jahre zurückdatiert und somit formell auf 1963 festgelegt worden. Faktisch wäre Erhard damit aber bei seinem Amtsantritt als Bundeskanzler 1963 parteilos gewesen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Erhard#Parteimitgliedschaft

Grundsätzlich ist das möglich. Der Kandidat muss lediglich von einer Bundestagsfraktion vorgeschlagen werden, aber nicht einmal selber Mitglied des Bundestages sein.

Die praktische Relevanz dürfte allerdings gegen Null gehen.