Kann die "Sünder wider dem Heiligen Geist" durch Buße und Umkehr "rückgängig" gemacht werden?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Nein, die kann niemals vergeben werden egal was man tud... 55%
Ja, klar sie besteht nur solange man nicht umkehrt 45%

4 Antworten

Das, was man als Sünde gegen den Heiligen Geist versteht, das galt nur zur Zeit von Jesus. Er wurde von seinen Gegnern als Mitarbeiter des Teufels bezeichnet.

Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und jede Gotteslästerung kann den Menschen vergeben werden; aber wenn jemand den Geist Gottes beleidigt, gibt es keine Vergebung.Matthäus 12,31

Heute gibt es nur eine Sünde, die über den Tod hinaus eine entscheidende Bedeutung hat. Es ist die, Jesus Christus nicht als Retter und Erlöser zu sehen. Denn damit verspielt man das Paradies.

Diese Sünde bedeutet etwas völlig anderes!

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.


Kunibert967  14.02.2024, 14:01

Das ist die berühmte "Ersatztheologie". Gott hat es den bösen Juden gegeben.

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chrisbyrd  14.02.2024, 14:35
@Kunibert967

Nein, das ist eben gerade nicht die Ersatztheologie! Ganz im Gegenteil...

Ich kann mit der Ersatztheologie (Substitutionstheologie) gar nichts anfangen und die von mir zitierten Autoren auch nicht!

Denn Gott steht zu seinen Verheißungen, die Er gemacht hat! Ein Beispiel ist der Bund mit Abraham, den Gott einseitig geschossen und nicht an Bedingungen von Menschen geknüpft hat. Aber auch die Bündnisse mit Mose und David wird Gott einhalten. Dazu gehören z. B. Versprechen auf das Land und das ewige Königreich, die sich im 1000jährigen Friedensreich des Messias erfüllen werden (vgl. Offenbarung 20,1-6 und Jesaja 11).

Die Ersatztheologie ist völlig falsch und absolut abzulehnen.

Mehr dazu z. B. hier: Was ist die Substitutionstheologie?

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Kunibert967  14.02.2024, 14:51
@chrisbyrd

"Die Juden haben Jesus gekreuzigt, also hat Gott sie 70 nach bestraft": und 1933 bis 45 gab es "Nachschlag". Das ist purer Antijudaismus.

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chrisbyrd  14.02.2024, 15:02
@Kunibert967

Nein, ist es überhaupt nicht! Diese Auslegung stammt sogar von einem Juden, nämlich von Dr. Arnold Fruchtenbaum (ein messianischer Jude).

Es geht nur um die Auslegung der Bibel, um nicht mehr und auch nicht weniger...

Ganz im Gegenteil hat Gott noch große Pläne des Segens mit seinem Volk Israel!

Als Christ stehe ich auf der Seite des Volkes Israel! Das ist für mich gar klar...

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Kunibert967  14.02.2024, 15:03
@chrisbyrd

Von "Messianischen Juden" distanziert sich "meine" Landeskirche vollständig.

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chrisbyrd  14.02.2024, 15:46
@Kunibert967

Das bedeutet doch nur, dass es Juden gibt, die an Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser glauben. Warum sollte man sich von ihnen distanzieren?

Außerdem ist es doch gerade die Landeskirche, die die Ersatztheologie (Substitutionstheologie) vertritt! Aber das ist eine falsche und unbiblische Lehre...

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Kunibert967  14.02.2024, 16:03
@chrisbyrd

Messianische Juden sind schlichtweg zu sehr von evangelikalen Supportern abhängig, um ernstgenommen zu werden. Hier in Bonn haben welche in der Synagoge Traktate verteilt, worauf sich die ACK klar von diesen Leuten distanziert hat.

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Kunibert967  15.02.2024, 03:47
@chrisbyrd

Ihre Abhängigkeit von der evangelikalen Szene ist schlichtweg sehr auffällig.

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chrisbyrd  15.02.2024, 10:28
@Kunibert967

Mir geht es nur um Gottes Wort, die Bibel...

Irgendeine Szene interessiert mich nicht besonders.

Aber von Gottes Wort möchte ich gerne abhängig sein und versuchen, alles daran zu prüfen (vgl. Apostelgeschichte 17,11b) und mich daran zu orientieren.

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Kunibert967  15.02.2024, 11:09
@chrisbyrd

Messianische Juden relativieren die Shoa sehr stark, allein deshalb können sie weder in die innerchristliche Ökumene noch in den christlich- jüdischen Dialog integriert werden.

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Nein, die kann niemals vergeben werden egal was man tud...

Nein, sie wird auch nicht durch Reue vergeben.

Hm...

Nein (Mk.3,29).

Woher ich das weiß:Recherche